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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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Geliebte Satans.«
    Gloriana
erschauderte. Sie erinnerte sich nur allzu klar an jenen sonnigen Nachmittag
des zwanzigsten Jahrhunderts. »Und deshalb hast du mich zu Edwenna gebracht.«
    Elaina
nickte. »Ja. Sie war eine brave Frau, das Weib des Wollhändlers, und wohlhabend
genug, um anständig für dich zu sorgen. Ich wußte, daß sie dich bedingungslos
lieben würde.«
    Gloriana
biß sich auf die Lippen. Sie trauerte noch immer um ihre Adoptivmutter. »Ich
möchte nie wieder in jene andere Welt zurückkehren«, sagte sie leise.
    »Aber du
mußt«, beharrte Elaina. »Es ist dein Schicksal.«
    Gloriana
schüttelte den Kopf. »Ich kann und will meinen Mann nicht mehr verlassen –
mein Schicksal liegt an seiner Seite. Außerdem trage ich sein Kind unter dem
Herzen.«
    »Du mußt
mehr tun, Gloriana.«
    »Nein!«
protestierte sie und stieß, als sie aufsprang, in ihrer Erregung den Schemel
um. »Nein – mehr kann ich nicht ...«
    »Es ist
nicht zu ändern«, entgegnete Elaina ruhig. »Du bist zu spät gekommen und mußt
zurückkehren, um es noch einmal zu versuchen.«
    Gloriana
war nicht nur erschrocken, sondern auch zutiefst verblüfft. Es war ja
schließlich nicht so, als könne sie nach Belieben durch die Zeiten hin und her
reisen. Nicht willkürlich jedenfalls. Bevor sie jedoch weitere Bedenken
äußern konnte, seufzte Elaina wie ein Kind, das sich zum Schlafen in ein warmes
Bett kuschelt.
    »Du wirst
in deine eigene Zeit zurückgerufen werden«, sagte sie mit ersterbender Stimme
und schloß die Augen.
    Gloriana
ging zur Tür und rief Dane, und als er mit Schwester Margaret hereinkam,
seufzte Lady Hadleigh noch einmal tief und starb.
    Schwester
Margaret bedeckte das bleiche, friedliche Gesicht mit einem dünnen Tuch und
ging leise hinaus. Gloriana stürzte sich in Danes Arme, und er hielt sie, bis
ihr Zittern nachließ.
    Dann, mit
ernsten, grimmigen Mienen, verließen sie Elainas Klosterzelle.
    Nach dem
Trauergottesdienst morgen oder übermorgen, in der Kapelle von Hadleigh Castle,
würde Elaina neben ihrem Mann begraben werden. Bis dahin jedoch würde sie in
der Abtei bleiben, wo sie so viele Jahre ihres Lebens verbracht hatte.
    Dane führte
Gloriana zu Peleus, der geduldig im Hof wartete, und hob sie in den Sattel.
Beide schwiegen auf dem kurzen Ritt nach Kenbrook Hall, und als sie das
Turmzimmer betraten, weckte Dane Glorianas Zofe und schickte sie zum Schlafen
auf den Gang hinaus.
    Als sie
fort war, legten Gloriana und Dane sich angekleidet auf das Bett und umarmten
sich. Gloriana war die erste, die das lange Schweigen brach.
    »Bist du
wirklich der rechtmäßige Erbe von Hadleigh Castle?«
    Dane stieß
einen tiefen, rauhen Seufzer aus und zog seine Frau noch fester an sich, als
befürchtete er, sie könne ihm entgleiten. »Ja«, erwiderte er.
    »Und Gareth
war dein Vater, nicht dein Bruder?«
    »Ja«,
wiederholte Dane müde. »Meine Mutter war erst fünfzehn und sehr zart. Sie starb
bei der Geburt, wie so viele andere Frauen.« Wieder drückte er Gloriana an
sich, als dächte er an ihr eigenes Kind, das sie unter dem Herzen trug, und
all die Gefahren, die mit einer Geburt verbunden waren.
    »Aber warum
war es ein Geheimnis, daß Gareth dein Vater war?«
    »Meine
Mutter, Jillian, war Merrymonts jüngste Schwester«, erwiderte Dane. »Sie
begegnete Gareth eines Tages, als sie ausgeritten und ihrem üblichen Gefolge
entkommen war. Sie verliebten sich ineinander, doch da ihre Väter verfeindet
waren, wußten beide, daß eine Heirat ausgeschlossen war. Ich bezweifle, daß
sie damit rechneten, auch nur einen Sommer zusammensein zu können. Als meine Mutter
schwanger wurde, kam es zu einem furchtbaren Skandal. Gareth schwor, er sei
der Vater von Jillians Kind, doch sie stritt jegliche Beziehung zu ihm ab. Als
ich geboren wurde und meine Mutter dabei starb, wurde Merrymont, der auch
Jillians Vormund war, wild vor Schmerz und drohte, mich zur Vergeltung für den
Tod seiner Schwester umzubringen. Eine Amme brachte mich mitten in der Nacht
zu Gareth nach Hadleigh Castle, und mein Großvater erklärte mich zu seinem
zweitgeborenen Sohn. Meine Großmutter bestätigte seine Angaben.«
    »Warum hast
du mir nie etwas davon gesagt?« fragte Gloriana.
    »Weil es
nicht wichtig war«, erwiderte er und küßte ihre Schläfe. »Schlaf jetzt, Liebste
– wir haben einen anstrengenden Tag vor uns.«
    Gloriana
war dankbar für Danes Umarmung, obwohl er sie so fest an sich drückte, daß es
schmerzte. Sie trauerte um Elaina, aber sie

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