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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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verstand, ganz
gleich, was in den nächsten Monaten, Tagen oder Wochen auch geschehen würde.
    »Erzähl mir
von ihm.«
    Um Zeit zu
gewinnen, befeuchtete Gloriana ihre Lippen, und als das Schweigen unerträglich
wurde, sagte sie in grollendem Ton: »Kirkwood ist Arzt.«
    »Ein
Kurpfuscher?«
    »Nein«,
erwiderte Gloriana. »Die modernen Heiler praktizieren nicht den Aderlaß, und
sie behandeln Wunden auch nicht mit Dung und Kräutersalben. Die moderne
Medizin der Zukunft ist eine Wissenschaft und eine Kunst.«
    Dane
überlegte kurz, bevor er fragte: »Sag, Gloriana können wir uns hier in unserer
Zeit noch Gerechtigkeit erhoffen? Kannst du mir sagen, was unser Reich erwartet?«
    Gloriana
seufzte und legte den Kopf an Danes Schulter. »Ich weiß nicht viel über das
zwanzigste Jahrhundert, Mylord – ich war nur kurze Zeit dort. Aber ich habe
viele Wunder und großartige Erfindungen gesehen.«
    »Du hast
meine Frage nicht beantwortet.« Kenbrook konnte sehr beharrlich sein.
    »In einigen
Teilen jener anderen Welt«, erwiderte Gloriana widerstrebend, »genießen die
Menschen beträchtliche persönliche Freiheit, und England gilt als eine der
größten Nationen der Erde. Aber viele Menschen sind noch Sklaven.«
    Dane
veränderte seine Stellung, so daß er sie anschauen konnte. »Was noch?«
    Gloriana
begann sich für das Thema zu erwärmen und war stolz darauf, Dinge gesehen zu
haben, die selbst die brillantesten Denker des Jahrhunderts sich nicht hätten
vorstellen können. »Nun ja, also erstens ist die Welt nicht flach«, sagte sie,
in Erinnerung an ein Programm, das sie im Fernsehen verfolgt hatte. »Und die
Sonne dreht sich auch nicht um sie.«
    »Ketzerei«,
meinte Dane, aber es klang neugierig.
    »Die Sterne
hängen in einer endlosen Leere, die > All < genannt wird«, fuhr Gloriana
fort, froh über die Ablenkung von ihren düsteren Gedanken. »Es ist kalt und
dunkel dort, aber nicht leer, denn es gibt noch viele andere Himmelskörper –
so viele, daß niemand es bisher geschafft hat, sie zu zählen. Die Sterne, die
wir in klaren Nächten sehen, sind eigentlich Sonnen wie unsere eigene, aber in
allen möglichen Größen. Und einige sind so weit entfernt, daß ihr Licht, obwohl
sie längst ausgebrannt sind, uns Tausende, ja Millionen von Jahren später noch
erreicht.«
    »Was sagt
die Kirche zu diesen Dingen?«
    Gloriana
lächelte an Danes Schulter. »Nicht viel, Mylord. Es ist eine feststehende
Tatsache, und Männer sind sogar zum Mond gereist und wieder auf die Erde zurückgekehrt.«
    Daraufhin
richtete Kenbrook sich auf, beugte sich über Gloriana und starrte sie
verwundert an. »Das war kein Scherz«, murmelte er verblüfft, nachdem er eine
Weile geschwiegen hatte.
    Sie
schüttelte den Kopf. »Sie ist ein interessanter Ort, die Zukunft. Obwohl sie
natürlich auch ihre Gefahren birgt.«
    »Und welche
Gefahren sind das?«
    »Das habe
ich dir schon gesagt. Es gibt Krankheiten, und die Menschen haben schreckliche
Waffen erfunden, die imstande sind, alles zu zerstören, was sich auf der Erde
bewegt oder in den Meeren schwimmt.«
    Dane
verarbeitete diese Informationen grimmig und ging dann zu einem anderen Thema
über. »Wie werden Kinder geboren?«
    Gloriana
lachte. »Auf die übliche Weise, Mylord«, erwiderte sie und schlang die Arme um
Danes Nacken. »Und sie werden auch noch auf die gleiche Art gezeugt.«
    Er glitt
zwischen ihre warmen Schenkel, und sie zog die Knie an, um
ihn aufzunehmen. »So?« fragte er und drang mit einer einzigen, mächtigen
Bewegung in sie ein.
    »Ja,
Mylord«, wisperte Gloriana und bewegte einladend ihre Hüften. »Genau so.«
    Gloriana
hatte fast ein
wenig Angst, den Friedhof zu betreten, angesichts dessen, was vor nicht allzu
langer Zeit dort geschehen war, als sie ihrem Mann und ihrem Heim entrissen
und in eine andere Welt versetzt worden war. Aber natürlich konnte sie sich
nicht weigern, an Lady Elainas Begräbnis teilzunehmen.
    Also zog
Gloriana, ganz in Schwarz gekleidet, an Danes Seite mit der Prozession aus der
Kapelle auf den Friedhof, zwischen die kalten, verfallenen Grabsteine, die die
letzten Ruhestätten von Generationen von St. Gregorys bezeichneten. Elainas
Sarg, aus frischem, noch duftendem Holz schnell zurechtgezimmert, wurde in das
gähnende Loch neben Gareths Grab herabgelassen und mit Erde bedeckt.
    Pater
Cradoc sprach ein letztes Gebet, und die Trauergäste begannen sich zu
entfernen, einige in Richtung Burg, andere ins Dorf. Dane verweilte, schien den
Regen nicht

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