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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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machte sich darauf von seiner Schwägerin frei, doch er
stürzte sich nicht, wie sie für einen Moment befürchtet hatte, auf seinen
Bruder, sondern sah Dane nur verächtlich an.
    »Vielleicht
muß ich dir ebenso wie den > Huren, Mägden und Dienstmädchen < , wie du es
so unfein ausgedrückt hast, beweisen, daß ich in der Tat ein Mann bin.«
    Die Zeit
schien für einen Moment stillzustehen, aber vielleicht war es auch nur Glorias
Herz. Das Schweigen war unerträglich, erstickte jedes andere Geräusch.
Gloriana wußte, daß Edward seinem Bruder in einem Zweikampf nur unterliegen
konnte, und sie hätte ihr Leben geopfert, um einen Kampf zu verhindern. Obwohl
sie den jüngsten St. Gregory nicht so liebte, wie er es gern gehabt hätte,
waren ihre Gefühle für ihn tief in ihrem Herzen verwurzelt. In ihrer
Verzweiflung schaute sie Dane bittend an.
    »Nein«,
sagte er schließlich und hielt dem wütenden Blick seines jüngeren Bruders
stand. »Du brauchst mir gar nichts zu beweisen, Edward. Ich werde mich nicht
dafür entschuldigen, dich zurechtgewiesen zu haben, aber ich gebe zu, daß du in
einer Hinsicht recht hast: Wenn ich nicht meine Ehre verlieren will, muß ich
mich zwischen Mariette und Gloriana entscheiden.«
    Darauf
hatte Edward nichts mehr zu erwidern. In so mancher Hinsicht hatte er in dieser
Auseinandersetzung die Oberhand behalten. Gloriana jedoch fühlte eine merkwürdige
Schwäche bei Kenbrooks Worten. Sie hatte nicht gedacht, daß es eine
Entscheidung für ihn zu treffen gäbe – seine Verbindung mit Mariette war ihr
unerschütterlich erschienen. Obwohl er sie mit seiner Arroganz und Befehlshaberei
zum Wahnsinn trieb, spürte sie eine leise Hoffnung in sich erwachen, so süß,
daß sie unwillkürlich eine Hand auf ihr Herz legte, dort, wo sie ihre liebsten
Träume bewahrte.
    Sir Edward,
dessen Freunde und Bewunderer ihn auf dem Turnierfeld erwarteten, nahm seinen
neuen Sattel von der Bank und schaute sich über die Schulter zu Gloriana um.
Er brauchte nicht zu fragen, ob sie bleiben wollte, denn eine Besonderheit
ihrer Freundschaft war die Fähigkeit, sich ohne Worte verständigen zu können.
So zog er nur eine Augenbraue hoch.
    »Ich komme
gleich nach«, sagte sie.
    Dane trat
zurück, um Edward vorbeizulassen. »Ich glaube wirklich, er wäre mit jeder
Waffe, die ich vorgeschlagen hätte, auf mich losgegangen!« sagte Kenbrook, als
er sich wieder zu Gloriana umwandte.
    Sie hatte
sich inzwischen auf die Marmorbank gesetzt. »Ich hätte es dir nie verziehen«,
erwiderte sie.
    »Liebst du
ihn?«
    »Ungeheuer«,
antwortete sie lächelnd. »Aber nicht so, wie du glaubst.«
    »Manchmal
denke ich, er wäre ein passenderer Ehemann für Mariette als ich«, gestand
Kenbrook und brachte Gloriana damit erneut aus der Fassung. Ihre Freude wurde
jedoch getrübt, als sie sich sagte, daß das nicht unbedingt
bedeuten mußte, daß ihr Gemahl sich für sie erwärmte, sonder eher wohl, daß er
unbeständig war – um nicht zu sagen, besitzergreifend.
    »Damit
magst du recht haben«, meinte Gloriana vorsichtig und senkte den Blick, um
ihre unziemlichen Gedanken zu verbergen.
    Kenbrook
hatte nun einen Fuß auf die Bank gestellt, die Arme lagen locker auf seinem Knie.
Gloriana glaubte, sein Lächeln so
deutlich wie die Sonne und die Brise, die vom See kam, spüren zu können, daß
sie nicht im mindesten überrascht war, als sie aufschaute und es sah.
    »Ich hätte
nicht geglaubt, diese Worte jemals über Eure Lippen kommen zu hören, Mylady«,
scherzte er.
    Gloriana
erhob sich, weil Kenbrooks Nähe sie verwirrte. »Gibt es noch etwas, was du mir
sagen möchtest?«
    fragte sie
aus sicherer Distanz. »Obwohl es mir keine Freude
bereiten wird, Edward und seine Freunde mit erhobenen Lanzen aufeinander
zureiten zu sehen, ist meine
Anwesenheit erforderlich. Die barbarischen Festlichkeiten werden jeden
Augenblick beginnen, falls sie nicht längst begonnen haben.«
    Kenbrook
streckte den Arm aus und schloß das Tor, als sie hindurchschlüpfen wollte, und
Gloriana fand sich gefangen
zwischen dem Tor und den Armen ihres Gatten. »Ja«, sagte er. »Es gibt noch
etwas, was ich dir sagen möchte, Lady Kenbrook. Du wirst keinen anderen Mann als
mich küssen.«
    Sein Mund
war nur noch Zentimeter von Glorianas entfernt, und ihr ganzer Körper bebte in
Erwartung seines Kusses.
»Das ist ein äußerst unvernünftiges Ansinnen«, protestierte sie. »Ich kann ihm
nicht zustimmen, wenn du mir nicht das gleiche versprichst.«
    Kenbrooks
leises

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