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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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Lachen war wie ein Streicheln. »Nun gut«, sagte er. »Dann verspreche ich
dir eben, keinen anderen Mann zu
küssen.« Und dann nahm er ihre Lippen in Besitz, sanft zunächst und dann mit
einer Wildheit, die Gloriana völlig überwältigte und Reaktionen in ihrem Körper
hervorrief, die sie niemals für möglich gehalten hätte.
    Und noch
immer beherrschte er sie, mit seinen Lippen und seiner Leidenschaft, und
brannte sein Bild unauslöschlich in ihre Seele ein.
    Gloriana
sank gegen das Tor, als er sie schließlich losließ, und rang nach Atem.
    Kenbrook
starrte in sichtlicher Verwirrung auf sie herab und strich mit der Fingerspitze
über ihre erhitzten Wangen. »Möge Gott mir beistehen«, sagte er rauh, »denn
ich bin unweigerlich verdammt!«

Kapitel
6
    Während jenes langen, ereignisreichen
Nachmittags, angefüllt mit Spielen und Turnieren, glitt Gareths Blick oft zu
seinem Bruder Dane und der schönen Frau an dessen Seite. Gloriana schien
verändert, als wäre erst jetzt ihr wahres Ich zum Vorschein gekommen, als wäre
sie erst jetzt, nach Kenbrooks Heimkehr, zu ihrer vollen Schönheit erblüht.
    Sie
schienen sich ungewöhnlich gut zu verstehen, diese beiden, ob sie nun das
Turnier verfolgten oder sich so angeregt unterhielten, als gäbe es außer ihnen
niemanden sonst auf der Welt. Es war Gareths liebste Hoffnung, daß sie sich
versöhnten und ihre Ehe fortsetzten – es war in der Tat lebenswichtig.
    Aber
Hadleigh war ein Pragmatiker und daher ziemlich sicher, daß diese zur Schau
getragene Harmonie nur vorübergehend war, angeregt durch den Glanz und die
Emotionen dieses Tages. Sobald alle wieder ihr normales Leben aufnahmen, würden
Gloriana und Dane bestimmt wieder zu ihren alten Unstimmigkeiten zurückkehren,
vor allem, solange die Französin noch in der Burg weilte.
    Nachdem
eine Trompete das Ende des letzten Turniers dieses Tages angekündigt hatte, zog
Gareth ein Taschentuch aus
seiner Tunika und tupfte sein verschwitztes, staubbedecktes Gesicht ab. Trotz
der grenzenlosen Zuneigung, die er den beiden Menschen entgegenbrachte,
beruhte sein Wunsch nach Frieden zwischen Gloriana und Dane nicht nur auf
sentimentalen Gründen. Falls Kenbrook die Ehe annullieren ließ, wäre der
ansehnliche Prozentsatz an den Gewinnen aus der noch immer blühenden
Handelsgesellschaft von Glorianas verstorbenem Vater verloren. Ländereien,
Liegenschaften und Frachtschiffe würden dann Glorianas alleiniger Kontrolle
unterliegen, und sowohl Hadleighs wie auch Kenbrooks Anteile an diesen
Geschäften würden erlöschen.
    Gareth
wischte über seinen Nacken und fluchte leise vor sich hin. Das durfte er nicht
zulassen. Er war gezwungen, etwas Drastisches zu unternehmen, so sehr er es
auch haßte, sich in die Beziehung zwischen seinem geliebten Schützling Gloriana
und seinem Bruder einzumischen.
    Mit einer
Handbewegung befahl Gareth seinen vertrauenswürdigsten Bewaffneten zu sich und
erteilte ihm mit leiser Stimme Anweisungen.
    Die Ritter
hatten viel Staub aufgewirbelt bei den kühnen Darstellungen ihrer Kampfeskünste,
und Gloriana war, wie alle anderen, von Kopf bis Fuß mit Staub bedeckt. Gloriana
wollte in ihre Gemächer zurückkehren, um sich zu waschen und ihr Kleid zu
wechseln, bevor sie in die Abendmesse ging und zu dem Fest, das anschließend
folgen würde.
    Dane, der
den ganzen Nachmittag sehr aufmerksam gewesen war und ihr das Turnier mit
seinen Bemerkungen erträglich gemacht hatte, begleitete sie bis zur großen
Halle. Es hatte sich einiges zwischen ihnen geändert seit jenem Kuß am Tor,
aber Gloriana wagte es nicht, den wenigen Stunden voller Glück zuviel Gewicht
beizumessen. Da war noch immer Mariette, und es blieb die düstere Aussicht auf
ein Leben hinter Klostermauern.
    Kenbrook
trat Gloriana in den Weg, als sie sich abwen den wollte, und legte die Hände um
ihr schmutziges Gesicht. »Dein Haar«, sagte er. »Du wirst es doch nach der
Messe nicht bedecken?«
    Gloriana
spürte, wie das Blut in ihre Wangen stieg, wie ihr Herz zu rasen begann. Sie
schüttelte den Kopf. »Nein, Mylord«, antwortete sie ohne Spott.
    Zufrieden
entließ er sie, und sie eilte aus dem großen Saal.
    Judith
hatte eine Wanne in ihr Schlafzimmer gebracht, und Gloriana sank dankbar in das
Wasser, obwohl es nur noch lauwarm war. Nachdem sie sich rasch gewaschen hatte,
setzte sie sich hinaus auf die Bank in ihrem Hof und bürstete den Staub aus
ihrem Haar, während ein Dienstmädchen die Wanne herausschleppte und sie an der
Mauer

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