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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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daran, das Offensichtliche zu erklären: daß dieser Tag Edward und
den anderen frisch ernannten Rittern gehörte. Er hatte Mariette eingeladen, als
Ehrengast den Festlichkeiten beizuwohnen, und sie hatte den Blick gesenkt und
höflich abgelehnt.
    Es
beunruhigte ihn, daß sie so schüchtern war.
    »Was willst
du?« fragte er ganz unverblümt.
    Fabrienne
lächelte. »Ein Geschenk für Mademoiselle, um ihr Eure Anerkennung zu beweisen.
Ein Schmuckstück, ein seidenes Band – oder einen Penny vielleicht?«
    Dane
öffnete seine Börse und nahm die verlangte Münze heraus. Fabrienne langte
danach und steckte sie mit gierig glitzernden Augen in den Beutel, der an ihrem
Gürtel hing.
    Kenbrook
machte eine spöttische Verbeugung; beide wußten, daß Mariette den Penny nie
sehen würde. Er hatte sich damit eine kurze Atempause erkauft, und obwohl er
das Geld nicht missen würde, ärgerte es ihn, es ausgeben zu müssen. Das erste,
was er tun würde, wenn er und Mariette verheiratet waren – nun gut, nicht das
allererste –, war, Fabrienne nach Frankreich zurückzuschicken.
    »Vielleicht
möchte Mademoiselle Mariette uns auf die Festwiese begleiten«, sagte er.
    Fabrienne
schnaubte verächtlich und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab.
    »Was für
ein abstoßendes Geschöpf«, bemerkte Gareth. Dane, der ihn nicht bemerkt hatte,
zuckte unwillkürlich zusammen. »Warum hast du ihr Geld gegeben? Womit erpreßt
sie dich?«
    Dane wandte
sich zu seinem Bruder um, verärgert über ihn und gleichzeitig erstaunlich
erleichtert über dessen Anwesenheit. »Sag bloß, du interessierst dich in deinem
Alter immer noch für pikante Einzelheiten«, erwiderte er und klopfte Gareth
grinsend auf die Schulter. »Ich habe sie bezahlt, damit sie geht und mich in
Ruhe läßt – was zweimal den gezahlten Preis wert war. Das ist alles.«
    Gareth
nickte und fragte dann: »Wo ist deine erste Frau?«
    Dane
behielt sein Grinsen bei, obwohl es ihm nicht leichtfiel. »Lady Gloriana ist
mit Edward auf und davon. Und ich brauchte sie nicht einmal dafür zu bezahlen.
Ist Elaina heute hier, Gareth, oder hast du deine Geliebte mitgebracht?«
    »Großer
Gott, du wirst immer unverschämter!« stieß Gareth hervor und wischte sich mit
einem Taschentuch die Stirn. »Elaina hatte keine Verlangen, dem Ritterschlag
beizuwohnen, und wird deshalb nur zur Vesper und zum Abendessen kommen. Und
Annabel – als ob es dich etwas anginge! – ist viel zu diskret, um sich in der
Öffentlichkeit mit mir zu zeigen. Sie bietet mir eine ganz andere Art von
Trost.«
    Kenbrook
wurde daran erinnert, wie verzweifelt auch er sich nach einem solchen > Trost < sehnte, und verspürte einen ziehenden Schmerz in seinen Lenden.
Gloriana war seine Frau, aber er durfte ihr Bett nicht teilen. Genausowenig
durfte er sich Mariette zuwenden, denn eine Jungfrau wie sie nahm man nicht ins
Bett, wenn man nicht mit ihr verheiratet war.
    Es wäre
leicht genug gewesen, eine willige Frau zu finden – verschiedene hatten ihm
bereits ihre Dienste angeboten –, aber er fand keinen Geschmack mehr an
solchen Zerstreuungen. Zwei Frauen waren anstrengend genug, ohne sich
zusätzlich noch mit einer Dienstmagd oder der Hure aus der Dorfschenke zu
belasten.
    »Ich
beneide dich«, gestand Dane, und Gareth grinste. »Verrate mir, mein weiser
Bruder, wie du es schaffst, mit einer Frau zu schlafen, obwohl du
erwiesenermaßen eine andere liebst?«
    Gareths
Grinsen verblaßte und wich einem Ausdruck tiefster Qual, so daß Dane seine
voreiligen Worte bereute. »Es gibt Momente«, sagte Gareth mit leiser,
wehmütiger Stimme, »in denen die Einsamkeit nicht mehr zu ertragen ist.«
    »Es tut mir
leid«, erwiderte Dane und meinte es auch so. »Ich hatte kein Recht zu fragen.«
    Nun
lächelte Gareth wieder. »Ein Krug Bier soll deine Buße sein«, sagte er und
klopfte seinem Bruder auf die Schultern. »Nein, zwei. Edward hat sich gestern
nacht gut gehalten neben dir und diesem Waliser, der mir vorkam wie ein Faß
ohne Boden.«
    »Allerdings«,
stimmte Dane lachend zu. »Ich komme gleich nach.«
    Gareth
nickte, und Dane beobachtete, wie sein Bruder sich zur Außenmauer der Burg
wandte, um sich dort unter die Feiernden zu mischen.
    »Gefällt
er dir?« fragte
Gloriana, als Edward über das glatte Leder des Sattels strich, den sie ihm
geschenkt hatte. Sie waren in ihrem kleinen, privaten Hof, und die Luft war
schwer vom Duft der gelben Rosen, die in üppiger Pracht die Mauern
überwucherten.
    Edwards
Augen funkelten, als er

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