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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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sein, daß sie auch aus
dieser Welt gerissen wurde.
    »Wir werden
Frieden bewahren«, versprach sie Dane. »Bis morgen früh.«
    Lady
Elaina, die neben
ihrem Gatten stand und sich nach der Stille ihrer kleinen, kargen Klosterzelle
sehnte, beobachtete Dane und Gloriana, die im flackernden Schein der Fackeln
tanzten. »Du hast recht«, sagte sie zu Gareth, der ihr gerade seine Pläne
anvertraut hatte. »Die Nacht scheint wie verzaubert, mit der Musik, den
Gauklern und den Komödianten überall, aber sie sind stolze Menschen, Dane und
Gloriana, und es wird nicht lange dauern, bis sie sich wieder streiten.«
    »Was ich
vorhabe, erscheint mir ein wenig kühn«, gestand Gareth. »Doch es ist eine
Verzweiflungstat.«
    Elaina
drückte seinen Arm. »Die Lage erfordert außergewöhnliche Maßnahmen, mein
Gemahl. Und die Folgen, falls deine Bemühungen scheitern sollten, wären unausdenkbar.«
Sie seufzte und lehnte für einen Moment den Kopf an seine breite Schulter.
Gareths körperliche Kraft und sein schnell erwachendes Verlangen hatten sie
früher stets fasziniert, doch schon seit langem überließ sie derar tige Dinge
bereitwillig seiner irischen Mätresse. »Ich bin müde«, sagte sie. »Vielleicht
wären ein oder zwei deiner Bewaffneten bereit, mich heimzubegleiten?«
    Gareth warf
ihr einen Blick zu, der Qual und unverbrüchliche Zuneigung verriet.
» > Heim < in die Abtei, Elaina?« fragte er. »Was ist mit Hadleigh Castle?
Wirst du nie zurückkehren?«
    Elaina
betrachtete ihn eine Weile schweigend, und ihr Herz verkrampfte sich. Wie hätte
sie ihm beschreiben können, welchen besonderen Preis ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten
forderten? Sie konnte ihm unmöglich anvertrauen, was sie über Gloriana und
jene Welt wußte, die sich hinter einem gewissen Tor in der Mauer der Abtei öffnete,
und sie konnte ihm auch nicht verraten, welches Schicksal sie alle hier
erwartete.
    »Nein,
Geliebter«, sagte sie leise. »Ich bin für dich verloren. Trauere nicht um
mich.«
    Tränen
glitzerten in Gareths Augen. »Du verlangst etwas Unmögliches«, erwiderte er,
bedrängte sie jedoch nicht weiter. Das tat er nie. Später, wenn die bittere Aufgabe
dieser Nacht erledigt war, würde er zweifellos zu Annabel, seiner irischen
Geliebten, gehen, um dort Trost zu suchen, den seine Frau ihm nicht mehr geben
konnte. Im stillen segnete Elaina die beiden.
    Gareth
brachte sie auf seinem eigenen Pferd zu den Toren der Abtei, die sich bei ihrer
Ankunft öffneten. Früher, dachte Elaina traurig, sind wir oft so geritten,
wenn auch aus völlig anderen Gründen. In jenen längst vergangenen Tagen hatte
Gareth sie zu irgendeinem abgelegenen Ort im Wald gebracht und sie dort
geliebt, auf einem Bett aus weichem Gras, bis sie beide erschöpft waren von den
süßen Strapazen ...
    Elaina
legte eine Hand an Gareths Wange. Die Äbtissin wartete am Tor, hielt eine Lampe
und schaute zu den Ruinen von Kenbrook Hall hinüber.
    »Mein
Geliebter«, flüsterte Elaina und küßte die Lippen ihres Mannes zärtlich, doch
ohne Leidenschaft. »Gott schütze dich.«
    Mit diesen
Worte löste sie sich von ihm und glitt anmutig aus dem Sattel, denn sie war
früher eine hervorragende Reiterin gewesen, und ein Teil von ihr erinnerte sich
noch daran.
    Gareth
schaute schweigend zu, wie die Äbtissin Elaina durch das Tor führte und es
hinter ihnen verschloß. Elaina weinte lautlos, all des Schmerzes wegen, den sie
verursacht hatte, und um alles, was sie verloren hatte.
    Schwester
Margaret schien zerstreut. »Es ist wirklich eigenartig«, sagte sie, als sie den
dunklen Hof überquerten. »Ich könnte schwören, daß ich Licht in einem der
Türme von Kenbrook Hall gesehen habe.«
    Elaina
schwieg, denn es gab Dinge, die sie nicht einmal ihrer guten Freundin und
Ratgeberin verraten hätte. Sie hörte den Hufschlag von Gareths Pferd, als er
fortritt und sich von der Abtei entfernte. Er konnte nicht wissen, daß ein Teil
von Elainas Seele mit ihm ritt und in aller Ewigkeit bei ihm sein würde.
    Edward mied Gloriana den ganzen Abend,
obwohl er hin und wieder einen sehnsuchtsvollen Blick in ihre Richtung warf,
und sie war froh darüber. Sie konnte ihn nicht heiraten, daran hatte sich
nichts geändert, doch um nichts auf dieser Welt oder auf jener anderen hätte
sie ihm weh getan.
    Irgendwann
brachen die Männer zur Dorfschenke auf, angeführt von den acht frischgebackenen
jungen Rittern, und die Komödianten und die Gaukler tauchten in der Nacht
unter. Die Fackeln waren schon ziemlich

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