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Linda Lael Miller

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Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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auf den Stuhl sinken.
»Uns umbringen?« wiederholte er spöttisch. »Denk nach, Gloriana. Benutz den
Verstand, den Pater Cradoc und all die anderen jahrelang so gewissenhaft
geschult haben. Hadleigh will, daß wir uns paaren – wie zwei Kaninchen,
die man zusammen in einen Käfig sperrt –, so daß unsere Ehe nicht mehr gelöst
werden kann.«
    Gloriana
war froh über die Dunkelheit, denn sie wollte nicht, daß Kenbrook ihr Lächeln
sah. Obwohl sie Gareths willkürliche Methoden zwar nicht billigen konnte,
konnte sie ihm andererseits sein Ziel doch nicht übelnehmen. Denn seit dem Kuß
am Hoftor wußte sie, daß sie weit mehr als nur Respekt und Bewunderung für
ihren Mann empfand ...
    »Oh«,
meinte sie und blieb außerhalb des Lichtstrahls stehen.
    »Ist das
alles, was du dazu zu sagen hast? Gareth hat dich entführen lassen, Gloriana!
Und nicht etwa aus romantischen Gründen. O nein! Es ist deine Mitgift, die
Gareth sich erhalten will. Er profitiert ganz anständig von den Geschäften
deines Vaters, und ich möchte wetten, daß er ruiniert wäre, wenn er dir die
Mitgift zurückerstatten müßte.«
    Gloriana
war fassungslos. Sie kannte natürlich die Bedingungen der Vereinbarung und
hatte auch gewußt, daß eine bedeutende Summe Gold in ihrem Namen angelegt
worden war. Sie hatte jedoch stets geglaubt, Gareths Zuneigung zu ihr sei echt,
und war daher sehr bestürzt, solche beunruhigenden Dinge zu hören. »Nein«,
flüsterte sie, obwohl sie wußte, daß Kenbrook recht hatte.
    Erbarmungslos
fuhr ihr Gatte fort: »Als dein Vormund hatte Hadleigh Anspruch auf einen
Prozentsatz der Gewinne, und so würde es auch bleiben, vorausgesetzt, du wärst
weiterhin mit mir verheiratet. Oder meine Witwe. Nur
bei einer Trennung würde das Abkommen seine Gültigkeit verlieren.«
    Entsetzt
schlug Gloriana eine Hand vor den Mund und wandte sich ab.
    »Du wußtest
doch bestimmt von der Vereinbarung, die dein Vater einst mit Hadleigh traf?«
    »Ja, ich
kenne sie«, bestätigte Gloriana leise und dachte, daß sie nun auch auf dieser
Welt niemanden mehr hatte, mit Ausnahme von Edward, und so allein war, wie
Megan es einst gewesen war. Ihr Platz in der Familie St. Gregory war nichts als
eine hübsche Illusion gewesen und so falsch wie die Tricks der Gaukler.
    Der Stuhl
scharrte, als Dane aufstand, und Gloriana spürte, wie er näher kam. Seine Hände
legten sich auf ihre Schultern. Seine Stimme klang schroff. »Gloriana ...«
    Sie weinte
– sie, die sich geschworen hatte, nie wieder eine Träne in Kenbrooks Gegenwart
zu vergießen. »Laß mich in Ruhe«, stieß sie gepreßt hervor.
    Statt
dessen drehte er sie um und zog sie an seine Brust. »Ich war zu ehrlich«, sagte
er. »Es tut mir leid. Gareths Zuneigung zu dir ist aufrichtig, das kann ich dir
versichern, falls es das ist, was diesen Strom von Tränenhervorgerufen hat.
Selbst wenn keine gewinnbringende Handelsgesellschaft mit im Spiel wäre, würde
er sich wünschen, uns für alle Ewigkeit vereint zu sehen – und alles tun, um es
zu erreichen.«
    Gloriana
lehnte den Kopf an seine Brust. Für alle Ewigkeit! Wenn er wüßte, wovor sie
seit diesem Tag solche Furcht hatte! Der Wunsch, Dane ihr Geheimnis anzuvertrauen,
drohte sie zu überwältigen, aber sie wagte es nicht, die Worte auszusprechen.
»Was sollen wir tun?«
    Dane strich
ihr über das Haar, in dem noch etliche Strohhalme steckten, und pickte sie
heraus. »Es gibt kein Entkommen aus diesem Turm«, erwiderte er. »Wir müssen
uns damit abfinden und hoffen, daß Gareth zur Besinnung kommt. Oder ...«
    Gloriana
hielt den Atem an und bog den Kopf zurück, damit sie Dane ansehen konnte.
    »Oder«,
fuhr er grimmig fort, »wir vollziehen unsere Ehe. In diesem Fall würde Gareth
uns ganz sicher freilassen.« Doch er mißverstand den Ausdruck, der auf Glorianas
Gesicht lag. »Fürchte dich nicht«, fügte er lächelnd hinzu. »Ich bin kein
Grobian, der einer Frau Gewalt antut.«
    Gloriana
spürte, wie eine eigenartige, versengende Hitze in ihr aufstieg. »Woher will
Gareth wissen, ob wir ...« Verlegen hielt sie inne, weil sie nicht wußte, wie
sie ihre Frage formulieren sollte. »Warum belügen wir ihn nicht einfach?«
    Kenbrook
seufzte. »Weil er einen Beweis verlangen würde.«
    Gloriana
war entsetzt. »Einen Beweis?«
    »Das
Bettlaken«, erklärte Dane.
    Sie schloß
die Augen. »Das ist abscheulich!«
    »Wir können
von Glück sagen«, entgegnete er, »daß mein Bruder nicht von uns verlangt hat,
daß wir Zeugen zulassen.

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