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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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schließlich ich derjenige, der dich aufgezogen hat, und ich weiß
sehr gut, wie hinterhältig du sein kannst.«
    Gloriana
sah ein beunruhigendes Glitzern in Kenbrooks Augen, das auch Gareth bemerkt
haben mußte.
    »Dann nimm
dir deine Worte zu Herzen«, sagte Dane, und obwohl er es ganz ruhig sagte,
dachte Gloriana: Gift ist Gift, ganz gleich wie mild. »Denn es sind
weise und wahre Worte.«
    Ein
verlegenes Schweigen folgte, dann räusperte Gareth sich. »Wie ich schon sagte,
es ist offensichtlich, daß zwischen euch alles in Ordnung ist.« Er richtete
kurz den Blick auf das zerwühlte Bett. »Deshalb werde ich auch nicht verlangen,
den ... äh ... Beweis zu sehen.«
    »Du bist
nicht nur großmütig«, bemerkte Dane im selben ruhigen, aber bedrohlichen
Tonfall, »sondern auch vorsichtig, Gareth. Da Lady Gloriana und ich die Absicht
haben, uns hier häuslich einzurichten, darfst du dich verabschieden, wenn du
willst.«
    Gareth öffnete
den Mund und schloß ihn wieder, wie ein Fisch, der auf dem Trockenen liegt.
Auch Gloriana war verblüfft, denn sie hatte erwartet, daß der Umzug später
stattfand.
    Rot bis in
die Haarwurzeln, zögerte Gareth nur einen Moment, bevor er sich abwandte und
das Turmzimmer verließ.
    Gloriana
schaute ihrem Schwager nach und begann eine leise Trauer zu verspüren.
    »Sei nicht
traurig«, sagte Dane belustigt. »Mein Bruder und ich werden uns mit der Zeit
schon aussöhnen, denke ich. Und bis dahin wird niemand dir den Umgang mit ihm
oder den anderen in seinem Haus verbieten.« Er nahm ihre Hand. »Und nun komm,
Lady Kenbrook. Ich möchte dir Teile dieser Burg zeigen, die du noch nie gesehen
hast.«
    Gloriana
folgte ihm aus dem Turmzimmer auf den Gang, und sie stiegen rasch die Treppe
hinab und betraten den großen Saal, der so alt war, daß es dort keine Kamine
gab, nur Löcher im Boden und Rauchabzüge in der Decke, die den Regen
durchließen. Die Burg war eine Ruine, aber Gloriana liebte sie und betrachtete
sie als ihr Zuhause.
    »Ich habe
früher mit Edward hier gespielt«, sagte sie, als Kenbrook sie weiterzog. So
schnell sie auch ging, sie schaffte es einfach nicht, mit ihm Schritt zu
halten. »Er war Artus – König Arthur. Und ich war Guinevere.«
    Dane blieb
am Kopf einer weiteren Treppe stehen und drehte sich zu Gloriana um. In der
Dunkelheit, die hier herrschte, konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen,
aber seine Stimme klang belustigt.
    »Du brauchst
jetzt keinen Arthur mehr, und ich will keine Guinevere. Ihre war eine sehr
unglückliche Verbindung, während unsere bis ans Ende aller Zeiten und darüber
hinaus bestehen wird.«
    Obwohl
Gloriana unendlich glücklich war, erfaßte sie ein leises Unbehagen. »Bitte,
sprich nicht so, Dane«, sagte sie schaudernd. »Du könntest damit das Schicksal
herausfordern, deine Worte Lügen zu strafen.«
    Kenbrook
beugte sich vor und küßte sie. »Wie du meinst,
Mylady«, sagte er und zog sie in die Gewölbe unter die Burg, in die sie und
Edward sich niemals hineingewagt hatten. Die riesigen Räume waren feucht,
lagen jedoch nicht in völliger Dunkelheit, weil schmale Fenster unter den
schweren Deckenbalken ein bißchen Licht hereinließen.
    Gloriana
nahm Schwefelgeruch wahr und hörte das leise Plätschern von Wasser.
    »So,
Guinevere«, scherzte Dane und zog sein Wams aus. »Dann hat Arthur dich also
nicht hierhergebracht. Das freut mich.«
    »Was ...«,
begann Gloriana verwirrt und schaute sich mit großen Augen um.
    »Sie legten
großen Wert auf Sauberkeit, die Römer«, erklärte Dane, während er Hosen und
Beinkleider abstreifte.
    Gloriana
schaute ihm in dem Wechselspiel aus Licht und Schatten zu, und da fiel ihr zum
ersten Mal auf, wie merkwürdig das Licht war – es tanzte und schimmerte, als
spiegelte es sich auf Wasser wider.
    »Das ist
ein römisches Bad?« fragte sie und vermochte kaum zu glauben, daß etwas so
Uraltes überlebt haben sollte.
    »Ja«, rief
Dane von weiter vorn, und seine Stimme hallte von den Wänden wider. »Es gibt
hier eine Quelle – was vermutlich einer der Gründe war, warum die Römer diesen
Ort für eine Befestigung wählten.«
    Gloriana
folgte seiner Stimme und dem Geräusch des Wassers, bis sie an ein großes,
rechteckiges Becken gelangte, das von verfallenen Statuen umgeben war. Zerbrochene
Kacheln, die noch Spuren von Farbe aufwiesen, säumten das Becken.
    »Wie konnte
das erhalten bleiben?« fragte Gloriana erstaunt, während sie Kleid und Hemd
auszog und beides beiseite legte.
    »Die

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