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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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gesehen, die auf die Burg zuritten, was bedeutete, daß sie in
kurzer Zeit bei ihnen sein würden.
    Dane
verließ das Fenster, kam zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern.
»Darin muß ich dir widersprechen«, sagte er zärtlich, »denn Engel sprechen
ganz bestimmt von Liebe. Wenn es nicht so wäre, hättest du mir nicht so
stürmisch deine Leidenschaft versichert, als du in meinen Armen lagst.«
    Gloriana
blinzelte, um ihre Tränen zurückzudrängen. Es waren ausnahmsweise einmal reine
Freudentränen, aber sie weigerte sich trotz allem, sie zu vergießen.
»Schmeichler«, warf sie ihm vor und schlang die Arme um seinen Nacken. »Jetzt
nennst du mich einen Engel, aber ich glaube, du hast mich ganz anders benannt,
als wir noch Differenzen hatten.«
    Er gab ihr
einen langen Kuß, der ihr alle Kraft raubte. Dann umfaßte er ihr Kinn und sah
ihr lächelnd in die Augen. »Du besitzt das seltene Talent, Mylady, zu erkennen,
wann du ein Engel zu sein hast und wann etwas anderes.«
    Tief unter
dem Turmfenster klapperte Pferdehufe über das uralte Kopfsteinpflaster. Bald
würde die Idylle beendet sein, denn um eine Form der Freiheit zu gewinnen,
mußte eine andere geopfert werden. »Du hingegen«, erwiderte Gloriana lächelnd,
»bist niemals engelhaft, sondern immer > etwas anderes < .«
    Danes blaue
Augen funkelten, aber als er ihr in die Augen schaute, verwandelte sich seine
Belustigung in Sorge. »Was bedrückt dich, Gloriana? Ich sehe, daß du etwas vor
mir verbirgst.«
    Sie
seufzte. Gareth und seine Männer waren nun schon in der Burg, ihre Schritte
waren auf der Treppe zu vernehmen. »Wenn ...« Errötend hielt sie inne. »Wenn
sie den Beweis für
den Vollzug unserer Ehe gesehen haben und uns hinauslassen ...«
    Die
Geräusche kamen näher, waren fast schon an der Tür.
    »Ja?«
fragte Dane, als hätten sie alle Zeit der Welt.
    »Ich möchte
wissen, was ich dann von dir zu erwarten habe«, sagte Gloriana. »Werde ich an
deiner Seite leben wie deine wahre Gattin? Denn ganz gleich, welch noble
Gefühle ich dir entgegenbringe, ich schwöre, daß ich fliehen werde, falls du
versuchst, mich zu einer Gefangenen zu machen.«
    Der
Schlüssel drehte sich bereits im Schloß, als Kenbrook Glorianas Gesicht in
seine Hände nahm und mit den Daumen über ihre Wangenknochen strich. »Du wirst
meine Gemahlin sein, Gloriana«, versprach er. »Hier in Kenbrook Hall. Und dies
wird unser Zimmer sein, während die anderen Räume wieder hergerichtet werden.
Hier werden wir unsere Söhne und Töchter zeugen, und hier werden sie auch
geboren werden, wenn du es wünschst.«
    Gloriana
blinzelte. Ein hartes Klopfen ertönte an der Tür. »Was ist mit Mariette?«
    Dane küßte
gerade ihre Stirn, als die Tür aufsprang und Gareths Recken eintraten,
gewappnet für einen Kampf mit Kenbrook, der sie jedoch nicht beachtete. »Ich
lasse sie nach Frankreich zurückbringen, falls es das ist, was sie will. Wenn
nicht, kann sie hier einen anderen heiraten, Maxen, den Waliser, zum Beispiel,
oder unseren Edward. Sie kann auch ins Kloster eintreten. Weder sie noch irgendeine
andere wird je meine Mätresse sein, Gloriana – nicht, solange du mich liebst.«
    »Ihr seid
euch also endlich einig!« dröhnte Gareth von der Tür. »Verschwindet, Männer –
wir brauchen euch nicht mehr.«
    Widerstrebend
löste Dane den Blick von Gloriana, um seinen älteren Bruder anzusehen.
    »Ich
brauche nicht zu fragen, Kenbrook, ob du die schöne Dame zu deiner Frau gemacht
hast«, erklärte Gareth
schmunzelnd. »Es ist euch deutlich anzusehen, daß die Verbindung nicht länger
eine Täuschung ist, sondern wahr und fruchtbar, wie es von Gott gewollt war.«
    Gloriana
legte ihre Hand auf Kenbrooks Arm, für den Fall, daß diese Predigt ihn zu
Gewalttätigkeit verlockte, aber die Geste erwies sich als unnötig.
    Kenbrook
war bester Stimmung. »Du hast recht, mein Bruder«, sagte er. »Wirst du ein Glas
Wein mit mir trinken, um unser Glück zu feiern?«
    Gareth
verzog das Gesicht. »Selbst wenn ich hundert Jahre leben sollte, Kenbrook,
würde ich nie einen Wein trinken, den du mir anbietest.«
    Dane zog eine
Augenbraue hoch. »Du traust mir nicht?«
    »In allen
anderen Dingen ist mein Vertrauen in dich so beständig und unvergänglich wie
die Mauern dieser Burg. Was jedoch deine Gefangenschaft und vorübergehende
Betäubung angeht, bin ich nicht so dumm zu glauben, du würdest darauf
verzichten, Vergeltung an mir zu üben. Obwohl wir viele Jahre lang getrennt
waren, war

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