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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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von Kenbrook Hall Euch gut behandelt?«
    Gloriana
errötete bei dem Gedanken daran, wie gut Kenbrook sie behandelt hatte.
»Bestens«, sagte sie. »Was ist all das?«
    »Geschenke
von Lord Hadleigh, Mylady. Und natürlich auch Euer eigener Besitz.« Die junge
Frau erhob den Blick zur Burg und unterdrückte ein Schaudern. »Die anderen und
ich, wir werden dich zusammenrücken in der Nacht«, gestand sie. »Das ist ein
furchtbarer Ort, voll heulender Gespenster.«
    »Unsinn«,
widersprach Gloriana und dachte, daß es nicht Gespenster waren, die die Schuld
an dem > Geheul < in Kenbrook Hall trugen, aber das sagte sie natürlich
nicht laut.
    Die Karren
klapperten über den Hof und wurden von Soldaten und Dienstboten entladen, die
unter Glorianas Aufsicht die Vorräte in die Burg brachten. Dane hatte sich in
der Zwischenzeit mit Maxen zusammengesetzt, um mit ihm über seine Pläne für die
Erneuerung der Burg zu sprechen.
    Auch
Gloriana hatte Pläne für Kenbrook Hall und besaß genügend Gold, um sie auch
auszuführen, doch darüber wollte sie später mit ihrem Mann reden, wenn sie
allein warren.
    Gegen Abend
hatten Judith und ihre fleißigen Helfer den großen Saal gefegt und sämtliche
Spinnweben und das Ungeziefer daraus entfernt. Ein Feuer loderte draußen vor
dem Raum, der später als Küche dienen würde, Spanferkel rösteten an Spießen.
    Boten
wurden zu Pferd nach Hadleigh und zur Abtei entsandt, und als es dämmerte,
trafen die ersten Gäste ein.
    Gareth kam,
und mit ihm Lady Hadleigh. Edward ritt in einiger Entfernung hinter ihnen, auf
seinem prächtigen neuen Streitroß, und Mariette und Fabrienne folgten in einem
Wagen, den ein Diener lenkte.
    Gloriana
machte sich auf Schwierigkeiten gefaßt, während sie in dem von Fackeln
erhellten Burghof ihre Gäste erwartete. Obwohl sie Mariette als Freundin nicht
verlieren wollte, bereute sie es nicht, ihren Mann für sich gewonnen zu haben.
    Zu ihrem
Erstaunen begrüßte Mariette sie mit einem freudigen Lächeln und umarmte sie,
als sie aus dem Wagen stieg.
    »Du bist
glücklich, Gloriana!« rief das Mädchen auf französisch. »Ich kann es sehen,
denn deine Augen lächeln wie dein Mund.«
    Gloriana
lachte, teils aus Erleichterung, teils aus Freude, und erwiderte die Umarmung ihrer
Freundin. »Du hast mir also verziehen?«
    Mariette
machte einen Schmollmund. »Nun«, meinte sie, zur englischen Sprache übergehend,
»in Herzensangelegenheiten warst du unaufrichtig.« Wieder erhellte ein Lächeln
ihr Gesicht. »Aber ich bin selbstlos genug, um dir zu verzeihen.«
    Aus dem
Augenwinkel sah Gloriana, daß Edward absaß und die Zügel seines stolzen
Hengstes einem Knappen übergab. Edwards hübsches Gesicht war ernst und auch
ein wenig finster, als er Gloriana schweigend musterte. Fast hätte sie um ihn
geweint, um ihren Arthur, der ihr am Tag seines Ritterschlags sein Schwert zu
Füßen gelegt hatte. Obwohl es nie ihr Wunsch gewesen war, daß er sie lieben
möge, hatte es ihr weh getan, ihn zurückzuweisen.
    Bevor
Gloriana mit ihm reden konnte, erschien Dane an ihrer Seite und legte kurz den
Arm um ihre Schulter, als er Edward grüßte. Dann wandte er sich an Mariette und
bat, sie unter vier Augen sprechen zu dürfen.
    Gloriana
blieb, als Dane und Mariette sich von ihr entfernten, beobachtete sie jedoch
nicht, sondern richtete ihren Blick auf Edward.
    »Ich hörte,
daß Mademoiselle Gefallen an dir gefunden hat«, begann sie.
    Edward
lächelte nicht und schaute auch nicht in Mariettes Richtung. »Mariette
bewundert alle Männer – theoretisch jedenfalls. Ich glaube, sie würde die
Wirklichkeit erheblich weniger reizvoll finden. Wird Kenbrook sie nach
Frankreich zurückschicken?«
    Gloriana
nickte und schaute nun doch zu Dane und Mariette hinüber, die auf dem
Brunnenrand saßen und sich unterhielten. Ihre Worte waren nicht zu verstehen,
und während Gloriana sie beobachtete, erfaßte sie ein Frösteln, das sie wieder
an jene unsichtbaren, ineinander übergreifenden und doch so verschiedenen
Welten denken ließ.
    Laß mich
bleiben, lieber Gott, betete
sie stumm. Bitte, laß mich hier auf Kenbrook Hall bei meinem Mann bleiben,
für den Rest meines Lebens und in alle Ezvigkeit ...

Kapitel
10
    Ein
großes Fest fand im
großen Saal und Hof von Kenbrook Hall statt, und die Nacht war erfüllt vom
flackernden Licht der Pechfackeln und der Musik der Spielmänner und
Minnesänger. Während Dane mit Gareth und einem halben Dutzend anderer Männer um
eine der Feuerstellen im großen

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