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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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bleibt, weil die Gebäude zur Unterbringung all der Leute gebraucht werden.
    „Aber …“, verkündet Herr Schmidt dann freudestrahlend, „das Gute ist: Das gibt uns die Gelegenheit, uns die ganze Woche über um unsere Aufführung zu kümmern. Ich schlage vor, wir treffen uns jeden Tag auf der Grasfläche unten am Hexenhügel und beginnen gleich morgen mit den Proben. Wir haben viel zu tun! Wir müssen die Rollen verteilen, das Stück umschreiben und dann natürlich einüben. Das hätten wir mit normalem Unterricht wahrscheinlich gar nicht in einer Woche geschafft und wir hätten alle Nachmittage dafür nehmen müssen. So habt ihr nachmittags frei und wir haben trotzdem genug Zeit für Schneewittchen. Ist das gut?“
    „JAAAAA!“, rufen alle Kinder begeistert.
    Denn – ja wie gut ist das denn? Jeden Tag für ein tolles Theaterstück proben und nicht das kleinste bisschenRechnen, Schreiben, Technik oder Englisch dabei. Und das auch noch draußen im Freien, statt in stickigen Zimmern. Juchhu!
    Sogar Liona sieht ein kleines bisschen glücklicher aus. Auf der Wiese unten am Hexenhügel? Sehr gut, so kann sie die ganze blöde Sache wenigstens aus nächster Nähe im Auge behalten.

Kaninchennachmittag mit Duffy und Zeno
    „Alles schon erledigt!“, behauptet Mama Oktavia, als Liona aufgeregt aus der Schule nach Hause gerannt kommt, um Oktavia an das vergessene Luftkissen zu erinnern.
    „Worüber du dir immer Sorgen machst!“ Mama Oktavia sieht ein klitzekleines bisschen beleidigt aus. „Glaub mir, ich hab alles im Griff!“
    „Pffffff!“, macht Kater Kalle von seinem dicken Kissen in der Küche aus.
    „Dein Landekissen ist also bestimmt wieder weg?“, fragt Liona, um auch ganz sicherzugehen.
    „Natürlich!“, antwortet Oktavia ernsthaft. „Du machst dir völlig unnötig Sorgen, glaub mir!“
    „Und dich hat auch keiner beim Wegräumen gesehen?“, hakt Liona nach.
    „Garantiert nicht“, versichert Oktavia, „das schwöre ich bei meinen Hexensternen!“
    „Ah, ein Glück!“, seufzt Liona erleichtert.
    Wenn Mama bei ihren Hexensternen schwört, ist alles gut. Ihre Hexensterne sind Oktavia heilig.
    „Pffffff“, macht Kater Kalle ein zweites Mal und verzieht ein winziges bisschen abfällig seine Barthaare. (Um das zu sehen, muss man aber schon sehr genau hinschauen.)
    Nee, klar hat niemand Oktavia beim Wegräumen beobachtet!
    Das könnte Oktavia auch locker bei hundert Hexensternen beschwören. Wie denn auch? Sie war ja gar nicht dabei.
    Aber Kalle hat ebenfalls niemand gesehen. Dazu ist Kater Kalle viel zu gewissenhaft und vorsichtig. Also, außer diese nette kleine Katlin natürlich. Aber wieso sollte die was verraten? Die könnte er übrigens, wenn er sich’s recht überlegt, mal fragen, ob ihr auch etwas Verdächtiges aufgefallen ist …
    Nein, Kalle ist sich ganz sicher, dass er – mal wieder –einen sehr guten Job gemacht hat. Oktavia kann wirklich hexenfroh sein, einen so guten Kater wie ihn zu haben!
    „Duffy! Zeno!“, ruft Liona jetzt zufrieden in den Garten. „Wollen wir spazieren gehen?“
    „Wuff-wuff-WUUUFFF!“, macht Duffy begeistert und kommt in Riesensprüngen auf Liona zu.
    Seit Zeno im Hause Lix wohnt, fällt Duffy viel öfter von irgendwoher runter auf die Erde. Zeno ist ein toller Hundefreund! Auch wenn er ziemlich komisch grün aussieht und ihm merkwürdige kleine Dinger hinten auf dem Rücken wachsen, mit denen er ständig rumwedelt.
    Und, na gut, bellen kann er auch nicht. Aber das stört Duffy nicht. Hauptsache, sie haben Spaß zusammen. (Mit Kalle war in der Hinsicht ja leider wenig bis überhaupt gar nichts anzufangen.)
    „Hey, mein kleiner Duffy, wie geht’s dir?“, murmelt Liona zärtlich und hebt ihren weißen Kuschelhund hoch.
    RUMMS! Da knallt Zeno gegen ihr Bein. Er war so erfreut, Liona zu sehen, dass er sein Tempo etwas falsch eingeschätzt und zu spät mit dem Bremsen begonnen hat.
    „Au!“, macht Liona und reibt sich mit der freien Hand – mit der anderen hält sie Duffy – die schmerzende Stelle. „Du kleiner Mähdrescherdrache!“ Aber sie lacht.

    Liona kriegt pro Woche ungefähr vierundvierzig blaue Flecken, weil Babys nun mal nur langsam lernen, sich sicher und vorsichtig zu bewegen. Und wenn Babys ziemlich große Babys sind – wie also zum Beispiel Drachenbabys – dann können schon mal ein paar kleinere Unfälle passieren.
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Lona, hurra!“, ruft Zeno verzückt und versucht, an ihr hochzuflattern.
    „Nein,

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