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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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rüberlaufen und …“
    „Ich bin beschäftigt“, raunze ich, füge jedoch gnädig hinzu: „Aber im Schuppen steht bestimmt noch irgendwo der alte Holzbesen, den wir vor zwanzig Jahren auf dem Flohmarkt in Tunesien gekauft haben.“
    „Kalle!“ Oktavia sieht allmählich echt fassungslos aus. „Du willst mich doch nicht mit dem uralten Ding fliegen lassen!“
    „Warum nicht?“, nuschele ich und kritzele alles, was sie sagt, schön sauber und ordentlich hier in mein Tagebuch.
    „Da reite ich ja schneller auf einem blinden Maulwurf!“ Oktavia kriegt vor Aufregung Schluckauf.
    „Dann nimm doch einen blinden Maulwurf!“, grunze ich.
    „KALLE!“
    Na gut, ich kann meine Augenlider ja mal ein wenig heben. „Willst du mir zeigen, was du oben im Küchenschrank versteckt hast?“
    Doch als Antwort verdüstert sich Oktavias Miene.
    HA! Da muss sie aber früher aufstehen,wenn sie mich damit beeindrucken will. Beim Düster-Gucken bin ich ungeschlagener Katzenweltmeister.

    „Meine Einkäufe sind Überraschungen, Kalle!“, behauptet Oktavia vorwurfsvoll.
    „Für mich?“, frage ich. „Ich hab doch noch gar nicht Geburtstag?“
    „Auch für dich“, meint Oktavia.
    AUCH. Fauch! Das klingt nicht besonders vielversprechend. Falls es nämlich für irgendjemand anderen hier im Haus ist, wird es garantiert nicht MIR AUCH gefallen.
    „Kalle, bitte, hilf mir!“, bittet Oktavia jetzt so verzweifelt, dass ich schon wieder Bauchweh kriege. Ach, ich bin einfach zu gutmütig.
    „Bitte, lauf wenigstens rüber zur Kuhweide und guck, ob du dort irgendetwas Auffälliges siehst. Vielleicht hat es sich ja schon wieder in Luft aufgelöst.“
    Vielleicht? Was hat sie nun wieder angestellt? Ich bin neugierig geworden. Außerdem hat man als Kater natürlich Verantwortung für seine Hexe.
    „Also schön“, knurre ich, „ich schreibe nur noch eben zu Ende. Und dann erklär mir genau, womit du dich nun schon wieder verhext hast!“
    „Mit gar nichts“, behauptet Oktavia. „Ich habe da nur … ähm … möglicherweise was liegen gelassen.“

    Wetter: immer noch heiß
    Fische: schwimmen natürlich munter im Teich, wegen unverständlicher Wasserzulieferungen. (Ist es überhaupt gesetzlich erlaubt, mitten im Sommer kostbares Trinkwasser in blöde Fischteiche fließen zu lassen?)
    Mäuse: vermehren sich, dass es eine wahre Katzenfreude ist.
    Daher
    Geschäftsidee: läuft prima. Die Sache fängt an, sich rumzusprechen. Dazu später mehr.
    Erschreckt:
    - Zicke-zacke-Zeno eben beim Baiseressen. War aber nicht so toll. Das Zackenbaby ist noch ein wenig zu jung, will sagen zu weicheierig für lustige Katerscherze.
    - eine Mäusemama und ihre sieben Kinder, als ich ihnen vorhin großzügig Futter (das staubige Katikleckszeug) vor die Nase streute, statt sie allesamt in meinem Maul zu verstauen. Die werden heute Nacht vermutlich noch Albträume haben. Von einer Katze, die sie füttert, statt sie zu fressen. Höhöhö!
    - ansonsten nix, da man in diesem Haus kaum noch Zeit hat, auch nur irgendwas Vernünftiges zu tun.

    Muss jetzt los – die Schusseleien von Oktavia wieder in Ordnung bringen.

Spitze Katzenkrallen auf der Weide
    Auf Bauer Starnbergs Kuhweide haben Liona, Anton, Marilotta und viele, viele andere glückliche Kinder aus Hennerswalde über eine Stunde lang auf dem Riesenluftkissen herumgehopst, sich gegenseitig geschubst und Rollen gedreht. Das ist einfach himmlisch für eine Weile, aber, ehrlich gesagt, ganz schön anstrengend auf Dauer! Besonders in dieser Hitze! Und irgendwann haben sich alle nur noch gewünscht, dass die Springmatte ein Schwimmbad wäre, in dem sie sich genüsslich abkühlen könnten.
    Und genau da fiel Anton wieder der Hexenhügel ein.
    „Los, alle zurück zum Schnee!“, hat er gerufen.
    Und begeistert ist die ganze Kindermeute von Hennerswalde wieder zum Hexenhügel gerannt. Als Kater Kalle jetzt durch das hohe Gras angetrabt kommt, sind alle schon längst an der Schule und hoffen auf ein bisschen Abkühlung.
    Auch Bauer Starnberg ist nicht mehr da. Denn der hat sich über das plötzliche und komplett unerklärliche Auftauchen einer riesigen Hüpfburg auf seiner Wiese so aufgeregt, dass er nun bei sich auf dem Sofa in der Wohnstube liegt und von seiner Frau eiskalte Umschläge auf seine heiße Stirn gelegt bekommt.
    Es ist also weit und breit keine Menschenseele auf der Weide, als Kalle kopfschüttelnd vor dem riesigen Ding steht.
    „Typisch Oktavia!“, zischt Kalle schlecht gelaunt vor sich

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