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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ihrem Entsetzen sah es aus, als wolle er sie küssen. Doch ihr Telefon klingelte, und sie riss es mit nie gekannter Eile aus ihrer winzigen Designertasche.
    »Telefon! Ich muss an mein Telefon gehen!«
    »Ja, aber …«
    »Also tschüss.« Jess drehte sich um und ging, während sie gleichzeitig ans Telefon ging.
    »Ja?«
    »Hi Jess. Hier ist Bets.« Ihre Assistentin. Da würde jemand einen Quartalsbonus bekommen, weil er ihren Wildhundhintern aus weiteren Diskussionen über Nachwuchs gerettet hatte.
    »Was ist los, Bets?«
    Betsy begann eine Litanei über Probleme mit einer ihrer Kundinnen, während Jess auf die Toiletten zusteuerte. Das Problem war normalerweise keines, das bis zu Jess nach oben drang, aber die Kundin war sauer, und sie brachte eine Menge Geld und weitere wichtige Aufträge herein. Es war nicht in ihrem Interesse, diese Frau zu ignorieren.
    »Kannst du mich zu ihr durchstellen?«
    Vor der Damentoilette lehnte sich Jess an die Wand und wartete, dass ihr Anruf in ein sehr hübsches Büro in Detroit umgeleitet wurde.
    Als sie die Frau am Apparat hatte, begann Jess ihren üblichen Beschwichtigungssermon. Sie war inzwischen richtig gut darin. Das musste etwas damit zu tun haben, dass sie ein paar Jahre mit Cops gearbeitet hatte. Sie waren immer in ihre Abteilung geplatzt, besorgt, gereizt und normalerweise sauer auf irgendeinen Bezirksstaatsanwalt, und wollten wissen, was sie auf dem Computer irgendeines Drecksacks gefunden hatte. In solchen Fällen hatte Jess zwei Möglichkeiten gehabt: selbst auch pissig zu reagieren, was viele ihrer Kollegen taten, oder zu besänftigen. Sie besänftigte, und bis heute hatte sie immer noch Freunde bei der Polizei, die auf sie, ihre Firma und ihre Freunde aufpassten.
    Während Jess ihrer Kundin zuhörte und eine Menge »Da bin ich absolut Ihrer Meinung«-Geräusche von sich gab, drehte sie sich um und merkte, dass die Frauen des Stark-Klans hinter ihr standen und sie anstarrten. Ihre Augen glühten in dem gedämpften Licht des schmalen Flurs.
    »Das fandst du wohl lustig, was?«, Madeline knurrte richtig.
    Als Antwort hob Jess einen Finger. »Eine Sekunde, Schätzchen«, flüsterte sie, »bis ich mit dieser Kundin fertig bin.«
    Die Hyänen blinzelten schockiert. Sie erwarteten immer einen ersten Angriff von ihr. Sie war kein Wolf. Sie griff nur als Erste an, wenn ihre Welpen in Gefahr waren. Dann brach die Hölle los. Aber irgendeine blödsinnige Machtdemonstration? Das konnte warten.
    »Hey! Ich rede mit dir.«
    Jess lächelte und nickte zustimmend. Sie hassten es, wenn sie das tat. Sie sah einen Reißzahn, aber dann kam Marissa Shaw hinter ihnen heran und knallte die Hände gegen Madeline Starks Rücken.
    Löwinnen? Ja, diese Großkatzen waren immer für den ersten Angriff.
    Jess trat zurück und ging dem alljährlichen Kampf aus dem Weg, der jetzt höchstwahrscheinlich zwischen den Frauen folgen würde. Dabei setzte sie ohne Unterbrechung ihr Gespräch mit ihrer Kundin fort. Wenn man mit ihrer Meute lebte, lernte man Multitasking.
    »Wenn du ein Problem hast, Schlampe«, knurrte Marissa und entblößte riesige Reißzähne, »dann kannst du das mit mir ausmachen.«
    »Sagt Jane aus dem Ghetto.«
    Jess verzog das Gesicht. Das war dumm. Marissa schämte sich ihrer ärmlichen Herkunft zwar nicht, aber sie nahm es auch nicht gut auf, wenn eine reiche Ziege sich darüber lustig machte.
    Marissa schnappte Madeline an der Kehle und schubste sie. Die stolperte rückwärts. Jess versuchte, aus dem Weg zu gehen, aber sie war nicht schnell genug, und die Hyäne krachte gegen sie, sodass Jess durch die hintere Ausgangstür flog. Sie prallte an die gegenüberliegende Wand und stieß ein überraschtes Grunzen aus, als die Tür zuknallte.
    »Jessica? Geht es Ihnen gut?«, fragte ihre Kundin mit ehrlicher Sorge.
    Sie holte einmal beruhigend Luft. »Äh … ja. Tut mir leid. Ich, äh, habe mir den Zeh am Schreibtisch angeschlagen.«
    »Oooh. Ich hasse es, wenn mir das passiert.«
    Ihre Kundin sprach weiter, jetzt sehr viel ruhiger. Jess ließ sie schwafeln, ging zur Tür und zog daran. Sie rührte sich nicht. Sie zog noch einmal am Türgriff. Nichts. Sie hatte sich ausgeschlossen.
    Verdammt!
    »Mir geht es viel besser, jetzt, wo ich mit Ihnen gesprochen habe, Jessica. Vielen Dank!«
    »Kein Problem. Jederzeit, das wissen Sie doch.« Sie tat ihr Bestes, ihre klappernden Zähne im Zaum zu halten. »Wir melden uns morgen früh bei Ihnen, okay?«
    »Ja, danke noch mal.« Die Kundin

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