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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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und runzelte die Stirn. Rieb sich die Nase und verzog das Gesicht.
    »Jessie Ann?«
    Bevor sie antworten konnte, begann das Niesen und hörte nicht mehr auf.
    Als er sich ein wenig vorbeugte, sah er, dass die Frau in der Sitzecke hinter Jessie einen Blumenstrauß in der Hand hatte. Der Mann, der mit ihr dort saß, musste ihr die verdammten Dinger geschenkt haben.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte er zu ihr, bevor er aus der Sitzecke glitt und zu dem Paar hinüberging.
    Jess hatte ihren Rucksack nicht dabei, aber sie hatte ihre Allergiesachen in die große Tasche ihres Parkas gestopft. Gott, sie liebte diesen Mantel!
    Bis sie den kleinen Plastikbeutel herausgezogen hatte, hatte Trish ihr schon ein Glas Wasser gebracht. Sie schluckte zwei Pillen, so gut das beim Niesen ging, und zog danach ihr Nasenspray heraus. Nachdem sie es benutzt hatte, hörte das Niesen auf und Smitty setzte sich wieder. Sie war sich sicher, sie würde ihren Inhalator benutzen und vielleicht sogar gehen müssen, doch als sie sich umdrehte, sah sie, dass das Paar mit den gefährlichen Blumen an einen Tisch am anderen Ende des Raums umgezogen war.
    »Was hast du zu ihnen gesagt, damit sie umziehen?«
    »Ich habe nur nett gefragt.«
    »Das hier ist New York. Hier gibt es kein Nett.«
    »Bei mir funktioniert es. Muss mein Charme sein.«
    »Und die Tatsache, dass du gebaut bist wie ein Footballspieler. Du hast ihnen wahrscheinlich fürchterliche Angst eingejagt.«
    »Das auch.« Er lächelte. »Besser?«
    »Ja, tut mir leid.«
    »Entschuldige dich nicht, Schätzchen. Ich kann nur nicht fassen, dass du immer noch diese Allergien hast. Ich dachte, das würde sich auswachsen.«
    »Das dachte ich auch. War aber leider nicht so. Pflanzen sind eigentlich kein Problem mehr. Aber Blumen … mein Untergang.«
    Smitty lachte und nahm seine Arme vom Tisch, damit Trish ihr Essen abstellen konnte.
    Als sie wieder weg war, sagte er mit scheinbar vollkommener Ehrlichkeit: »Ich bin froh, dass ich dich heute sehen kann.«
    »Du hast Glück, dass mein Terminkalender es zulässt. Mein nächstes Meeting ist erst um drei.«
    »Dann haben wir ja immer noch Zeit, in mein Apartment zurückzugehen und …«
    »Nein, haben wir nicht.« Auch wenn sie froh war, dass er es vorschlug. Wirkte Wunder für ihr Ego.
    »Na gut. Dann müssen wir wohl reden.«
    Jess packte ihren üblichen Liter Ketchup auf ihren Burger und über ihre Pommes frites. »Dann bin ich wohl direkt in die Falle gelaufen, was?«
    »Wie eine Antilope.«
    Bevor sie in ihren Burger biss, musste Jess fragen: »Worüber reden?«
    »Fangen wir mit etwas Einfachem an. Warum bist du gegangen?«
    Einfach. Ja, klar. »Na ja, nachdem ich Bertha vom Otter’s Hill geworfen hatte, dachte ich mir, es wäre in meinem Interesse, die Stadt zu verlassen.«
    Smitty strich sich übers Kinn. »Ich dachte, sie hat sich betrunken und ist heruntergefallen.«
    »Nein, sie war betrunken, als sie raufkam, um nach mir zu suchen, weil sie mich anscheinend an dem Tag noch nicht genug schikaniert hatte. Aber als sie auf den Arsch gefallen ist – das war ganz mein Werk.«
    »Sieh an, sieh an, Jessie Ann Ward. Du steckst voller Überraschungen.«
    »Du würdest dich wundern.«
    Als sie ihm erst von Bertha erzählt hatte – war das nicht eine Überraschung? –, fühlte sie sich sicher genug, um ihm mehr von sich und ihren Freunden zu erzählen und was sonst in den vergangenen sechzehn Jahren passiert war. Sie hielt allerdings auch viel zurück. Es gab anscheinend immer noch Dinge, über die zu sprechen sie noch nicht bereit war. Doch wie sie und ihre vier Freunde so lange überlebt hatten, war ihm ein Rätsel. Phil, der in den unpassendsten Momenten die Klappe aufriss; Sabina, die – andauernd! – die falschen Leute ärgerte und körperlich bedrohte; May, die allein durch dunkle Gassen ging; Danny, der so paranoid war, dass er pausenlos den United States Secret Service nervös machte; und Jessie, die gegen Gebäude, Autos, Wände, Telefonmasten, kleine Kinder, Häuser, alles Mögliche lief – sie alle hätten sich damit eigentlich schon mehrmals ums Leben gebracht haben müssen.
    Lustig, er hatte immer geglaubt, nur Katzen hätten neun Leben.
    »Auf jeden Fall wart ihr schon überall.«
    »In den Staaten ja. Chicago, Flagstaff, Detroit, Seattle, San Diego und Aberdeen. Das ist in Texas.«
    »Habt ihr vor, wieder umzuziehen?«
    »Nein, ich will, dass die Kinder Stabilität haben und an einem Ort groß werden können. Ich bin mit meinen

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