Lions - Feuriger Instinkt
hätte. Sie wollte, dass er genauso durcheinander und geil war wie sie.
»Warum sollte ich allein leiden?«, murmelte sie vor sich hin.
Zur Hölle, es war egal. Sie hatte immer noch eine Menge Arbeit vor sich. Sie drehte ihren Stuhl und hob das Handgelenk, um auf ihre Uhr zu schauen, und da sah sie sie alle dort sitzen: Sie saßen auf dem Sofa und den freien Stühlen – und beobachteten sie.
»Was?«
Als ihre vier Freunde weiterhin nur starrten, schnaubte sie. »Vergesst es. Ich erzähle euch gar nichts.«
»Warum nicht?«
Es gefiel ihr, dass Phil die Frechheit besaß, richtig empört zu klingen, dass sie ihnen nicht alle Einzelheiten ihrer Nacht mit Smitty erzählte.
»Weil es euch nichts angeht.«
»Wir haben dir auch von unserem ersten Mal erzählt«, drängte Phil.
»Ihr habt mir gar nichts erzählt. Ich war dabei. In einem Schlafsack am anderen Ende des Raums, und ich habe angestrengt versucht, mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Aber du, Sir, bist ein Schreier.«
Smitty wachte auf, als jemand zum siebten Mal anrief. Derjenige hinterließ keine Nachricht, er rief nur immer wieder an. Er war zurück ins Bett gegangen, sobald er wieder in seiner Wohnung war. Er hatte eigentlich nicht vor, aufzustehen, bevor er soweit war. Irgendwer schien da andere Pläne zu haben.
Er riss das Telefon von der Station und bellte: »Ja?«
»Wird auch Zeit, dass du das verdammte Telefon abnimmst, Junge!«
Smitty zog ein finsteres Gesicht. »Daddy?«
»Was glaubst du denn? Die Königin von Siam?«
Kopfschüttelnd setzte sich Smitty im Bett auf. Es war zu früh für so etwas. Zu früh, um sich mit dem einen Mann herumzuschlagen, der ihn immer noch durcheinanderbrachte. Dabei hatte er so schön geträumt. Na ja … schön und verdammt schmutzig. Er schien einfach nicht genug von Jessie Ann bekommen zu können. Er hätte sie letzte Nacht aus seinem Organismus schwitzen sollen. Aber jämmerlicher Wolf, der er war, musste er sie einfach wieder haben. Das würde er auch. Er schnaubte, als ihm einfiel, dass er nichts weiter tun musste, als ihr eine SMS zu schreiben. Himmel, was war nur aus ihm geworden.
»Bist du noch dran, Junge?«
»Hä?« Smitty schüttelte noch einmal den Kopf. Verdammt, er hatte seinen Vater vollkommen vergessen. Das musste eine Premiere sein. Lag sicher an seinem Kaffeemangel. Vor Mittag konnte er sich ohne seinen Kaffee einfach nicht konzentrieren. »Oh, ja. Entschuldige, Daddy.« Er kratzte sich am Kopf und gähnte. »Also, warum rufst du an?«
»Ich versuche, diesen Blödsinn zusammenzubringen, den deine Momma mir erzählt. Was meint sie damit, dass du nichts mit dem Tennessee-Smith-Revier zu tun haben willst?«
Ja, er brauchte seinen Kaffee … sofort . »Momma hat mir erzählt, dass ihr über die Gebietsgrenzen sprecht, und ich habe ihr gesagt, dass sie mich nicht mit berücksichtigen soll.« Smitty stieg aus dem Bett und steuerte auf seine Küche zu. »Ich werde nicht mit diesen Idioten um Smithtown streiten. Sie können es haben.«
»Du warst schon immer ein Dummkopf, Junge.«
Schneller. Schneller Kaffee machen . Das Telefon zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt, warf Smitty den Kaffee von vorher weg, mahlte frische Bohnen und füllte Wasser in die Kanne. Sein Apartment hatte nicht viel, aber eine verlässliche, stabile Kaffeekanne war immer ein wesentlicher Bestandteil.
»Warum macht mich das zu einem Dummkopf? Ich komme nicht zurück, Daddy. Mein Zuhause ist jetzt hier. Und das von Sissy. Wir bekommen das hin.«
Sein Vater lachte. »Glaubst du das wirklich? Glaubst du wirklich, du kannst mit all diesen schicken Spitzenfirmen konkurrieren? Glaubst du, diese Katze wird dir gegenüber loyal bleiben? Er wird raus sein, sobald er sich langweilt, und dann hast du den Laden allein am Hals. Sei nicht dumm, Junge, zumindest das eine Mal im Leben. Kommt zurück nach Smithtown, wo ihr hingehört. Bevor die anderen Meuten euch wittern und versuchen, euch rauszuwerfen. Ihr seid nicht stark genug, um es mit den größeren Meuten aufzunehmen, das wissen wir beide.«
Smitty schob seine leere Tasse von sich weg und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. »Nein«, sagte er schließlich fest.
»Verdammt, Junge! Niemals wirst du …«
»Tschüss, Daddy! Grüß Momma von mir!«
Er legte auf, während sein Vater immer noch zeterte, und setzte sich in der Stille seines Apartments für ein paar Minuten hin.
Mehrere lange Minuten später flog das Telefon durchs Zimmer, krachte gegen die Wand
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