Lions - Feuriger Instinkt
vögeln, vögeln. Mit Vergnügen. Springen von Bett zu Bett. Bis sie eines Tages den oder die Richtige finden. Ihren Gefährten. Ich bin nur eine Durchgangsstation für diesen Kerl.«
»Süße, das weißt du nicht. Du könntest auch die Richtige sein.«
»Ich mag vielleicht trottelig sein, aber ich habe keine Wahnvorstellungen.« Sie gähnte und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Ich habe allerdings viel Spaß. So entspannt war ich schon ewig nicht mehr.«
»Dann müssen wir ihn festhalten«, neckte sie Phil. »Zumindest noch eine Weile.«
Jess kicherte. »Ja, müssen wir. Übrigens ist er wirklich cool. Er wird versuchen, uns diskret bei dieser Wilson-Sache zu helfen. Und er ist nicht einmal sauer geworden, als ich seine Schwester geschlagen habe.«
Das Geräusch von über den Boden kratzenden Stuhlbeinen ließ Jess den Kopf heben. Ihre drei Freunde kamen gerannt, um sich zu Phil zu setzen.
Sabina warf sich förmlich auf ihren Schreibtisch, sodass Papiere und Stifte auf den Boden segelten. »Du hast sie geschlagen?«
»Ich habe mich erschreckt, als ich sie sah. Ich wollte das nicht.«
»Hat sie geweint? Geblutet? Leise geschluchzt und dich angefleht, ihr nicht noch mehr wehzutun?«
»Was ist los mit dir?«
Sabina nahm Jess’ Hand. »Ich liebe dich einfach so sehr. Ich bin so stolz, meine Freundin.« Sie schaute über die Schulter. »Zeigt es ihr. Zeigt ihr, wie stolz wir sind!«
Die anderen drei rannten aus dem Raum, und Jess sprang auf und brüllte: »Guter Gott, nein! Nicht die Pompons!«
Ronnie biss in ihr Sandwich mit gegrilltem Käse und sagte mit klebrig vollem Mund: »Warum willst du Infos über die Wilsons?«
»Kannst du nie einfach nur eine Frage beantworten?«
Ronnie Lee Reed wusste über jeden etwas. Sie sammelte diese Dinge nicht absichtlich, aber sie fand sie irgendwie heraus. Sie besaß immer Informationen in Hülle und Fülle, wenn es um die Smith-Meuten im ganzen Land ging, und Smitty hatte ihr Wissen schon einige Male verwendet.
»Also gut, also gut. Du musst ja nicht gleich schnippisch werden. Die Wilson-Meute ist klein und streitsüchtig. Sie sind entfernte Cousins der Smiths, aber ich kenne die Blutlinie nicht.«
»Was ist mit Walt?«
»Unangenehm. Grob. Ein echter Prolet. Das Letzte, was ich von ihm gehört habe, war, dass er die Spedition seines Daddys übernommen hat, aber er hat sie an die Wand gefahren.«
»Glaubst du, er braucht Geld?«
»Er braucht immer Geld. Er ist ein ziemlich übler Spieler. Und er leiht sich nichts von Vollmenschen. Er leiht es sich von Bären. Eisbären.«
»Das ist dumm.«
»Ja, einmal haben sie ihm beide Beine gebrochen, als er nicht gezahlt hat. Am Ende musste seine Gefährtin sich etwas von ihrer eigenen Sippe leihen.«
»Was weißt du über sie?«
Ronnie verdrehte die Augen. »Polly June Taylor. Eine höchst unangenehme Person. Aber sie ist ihm treu ergeben.«
»Okay. Danke.«
»Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?«
»Weiß noch nicht.«
»Na ja, sag einfach Bescheid.«
Sie aßen ein paar Minuten schweigend, bis Ronnie fragte: »Das ist sie also, was?«
»Das ist wer?«
»Jessie Ann. Ich habe sie auf dem Monitor im Museum gesehen, aber ich hatte keine Zeit, dich nach ihr zu fragen.«
Da sie so wenig Zeit gehabt hatten, den Museumsjob vorzubereiten, hatte Ronnie ihre Hilfe angeboten. Sie hatte sich hauptsächlich um die Gehaltsabrechnung gekümmert, aber ihre Sache auch im Überwachungswagen verdammt gut gemacht.
»Ja, das war Jessie Ann.«
»Und dann taucht sie im Büro auf und haut deine Schwester um.«
»Yup, das hat sie wohl.«
»Es sieht so aus, als würdest du sie in letzter Zeit öfter sehen.«
»Vielleicht.«
»Obwohl sie deiner Schwester eine geknallt hat?«
»Auf jeden Fall nachdem sie meiner Schwester eine geknallt hat!«
Ronnie lachte. »Ihr Smith-Männer mögt es, wenn sie fies sind. Also, was läuft da zwischen euch beiden, Bobby Ray?«
»Ich weiß nicht. Ich mag sie.«
»Du hast sie immer gemocht.«
»Ja, aber … jetzt ist es anders.«
»Natürlich ist es das. Ihr seid jetzt erwachsen. Aber spiel nicht mit ihr, Bobby Ray.«
»Warum glaubst du, das tue ich?«
»Ich glaube nicht, dass du es absichtlich machst, aber lass sie nicht zappeln. Seit ich denken kann, seit ich sie damals in der Schulbibliothek mit diesen lächerlichen Liebesromanen gesehen habe, hat dieses Mädchen ›für immer‹ auf der Stirn stehen. Ich möchte wirklich nicht erleben, dass sie verletzt wird, nur weil du noch
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