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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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sonst tun sollten, nahm Brendon ihre eine Hand und Mitch die andere. Sie zog, und beide standen auf und überragten sie.
    »Ich habe drei ältere Brüder«, erklärte sie lächelnd. »Wenn ich ihre Streits nicht beendet hätte, hätten diese Jungs sich den ganzen verdammten Tag geprügelt, und einer von ihnen wäre verblutet. Das hätte meine Momma tierisch aufgeregt und sie hätte es irgendwie geschafft, mich dafür verantwortlich zu machen.«
    Mit den Fingerspitzen drehte sie Brendons Kopf ein wenig, damit sie sich seinen Hals ansehen konnte. Sie verzog das Gesicht und sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Himmel, Junge. Du musst wirklich lernen, dich zurückzuhalten, wenn es um deine eigene Familie geht.«
    Mitchs Augen wurden gefährlich schmal. »Und wer bist du?«
    »Sei bloß nett!«, knurrte Brendon, die Hände schon wieder zu Fäusten geballt.
    »Fang nicht wieder damit an.« Sie trat zurück. »Hört zu, ich wohne gleich hier unten. Wie wäre es, wenn ich …«
    »Nein. Du bleibst hier.« Brendon schnappte seinen Bruder an seiner abgetragenen Biker-Lederjacke und zerrte ihn zur Tür. »Geh nicht weg. Ich bin gleich zurück.«
    »Wo zum Teufel gehen wir hin?«, wollte Mitch wissen.
    »Ich besorge dir ein Zimmer, und du bleibst über Nacht. Und denk nicht mal dran, mir irgendeinen Scheiß zu erzählen.«
    Er öffnete die Tür, schob Mitch nach draußen und auf den Aufzug zu. Er warf einen Blick zurück zu der Wölfin. »Ich bin bald zurück. Mach es dir gemütlich, aber versprich mir, nicht wegzugehen.«
    Sie wollte widersprechen, das konnte er an ihrem Gesicht ablesen, also fügte er hinzu: »Versprich es mir, oder ich fange wieder an, ihm in den Arsch zu treten, hier und jetzt.«
    Sein Bruder drehte sich um und knurrte: »Das hättest du wohl gern …«
    »Halt die Klappe«, blaffte Brendon seinen Bruder an, während er sie ansah. »Versprich es mir.«
    Resigniert verdrehte sie die Augen. »Na gut, na gut. Um der Familienharmonie willen bleibe ich. Aber nicht zwölf Stunden oder so. Meine Meute könnte es bemerken, wenn ich so lange weg bin.«
    »Keine Sorge. Ich bin gleich wieder da.« Er machte Anstalten, die Tür zu schließen, hielt jedoch inne und sah sie an. »Noch eines.«
    »Ja?«
    »Wie heißt du denn eigentlich?«
    Sie sah hin- und hergerissen aus zwischen amüsiert, peinlich berührt und erschrocken.
    »Rhonda Lee Reed. Alle nennen mich Ronnie Lee oder Ronnie.«
    »Hat dich mal jemand Ron genannt?«
    »Niemand, der es überlebt hätte.«
    Brendon grinste. Yup. Er mochte sie.
    »Also gut, Ronnie Lee. Fühl dich wie zu Hause, ich bin gleich wieder da.«
    »Ja, ja. Ich hoffe nur, dass du einen Fernseher hast«, murmelte sie vor sich hin, als er die Tür schloss.
    Er ging zu seinem Bruder hinüber, und die Aufzugtüren glitten auf. Er packte den Jüngeren im Nacken und warf ihn hinein. »Und das ist dafür, dass du versucht hast, mir die Kehle zu zerfetzen, du kleiner Scheißer!«
    Wie sie den riesigen Flachbild-Plasmafernseher an Shaws Wand hatte übersehen können, war ihr schleierhaft. Andererseits mochten eventuell seine Zunge in ihrem Hals und seine Hände an ihren Brüsten etwas damit zu tun gehabt haben.
    Während sie sich auf die butterweiche Ledercouch setzte und die riesenhafte Fernbedienung in die Hand nahm, um durch die Kanäle zu zappen, schüttelte Ronnie den Kopf. Er hatte nicht einmal ihren Namen gekannt. Sie hätte fast einen Mann gevögelt, der nicht einmal ihren Namen kannte. Mann, so etwas Billiges hatte sie schon sehr lange nicht mehr gemacht.
    Warum rannte sie dann nicht zur Tür, statt hier auf der Couch eines Löwen zu sitzen und seine unzureichend programmierte Fernbedienung umzuprogrammieren?
    Weil … weil sie ihn mochte. Sie war eine dumme Idiotin und mochte eine Katze. Sie mochte einen Mann, der nie mehr als eine schnelle, anonyme Nummer von ihr wollen würde, damit er seinen Freunden erzählen konnte, dass er es mit einer Wölfin getrieben hatte.
    Doch schon während sie darüber nachdachte, ging ihr auf, dass das nicht Shaws Art zu sein schien. Er konnte jede haben. Egal ob Mensch oder Gestaltwandlerin. Jede Gattung und Rasse. Aber er wollte sie. Das hatte er vor Bobby Rays Zimmer klargestellt. Sie war sich nur nicht im Klaren, ob das ein Fehler war oder nicht.
    Andererseits war es das vielleicht nicht, solange sie es kurz machte. Vielleicht konnten sie eine spaßige, bedeutungslose Affäre haben. Der Himmel wusste, es wäre nicht ihre erste.
    Wenn das alles so

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