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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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meiner Schwester irgendwas zu erzählen.«
    »Seid ihr alle aus demselben Rudel?«
    Er setzte sich neben sie auf die Couch und genoss es, sie einfach hier zu haben. »Nein. Seine Mutter hat zum West-Philadelphia-Rudel gehört und unsere zu South Philly. Unsere Mom ist gestorben, als wir geboren wurden, und ihr Rudel wollte uns nicht.«
    »Warum nicht?«
    Er zuckte die Achseln. »Da bin ich überfragt. Katzen sind manchmal so.«
    »Also hat euer Dad euch aufgenommen?«
    »Ja. Er hat uns großgezogen. Wild entschlossen, alles anders zu machen.«
    »Anders als was?«
    »Als sein Vater. Er ist im Gefängnis gestorben. Kunstdieb.«
    Ronnie zog die Beine auf die Couch, schlang die Arme darum und legte den Kopf auf die Knie. »Ich hatte mal einen Onkel Louie, der Banken ausgeraubt hat, bis er in den Kopf geschossen wurde.«
    Brendon lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Couchtisch. »Man muss die Familie einfach lieben, was?«
    »Eigentlich nicht. Aber man kann sie sich nicht aussuchen. So ist es nun mal. Dein Bruder kann aber nicht so übel sein.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen um ihn machen würdest, wenn du ihn für einen hoffnungslosen Fall hieltest.«
    »Weißt wohl schon viel von mir, was?«
    »Nö. Nur so ein Gefühl. Und ich habe meistens eine ziemlich gute Menschenkenntnis. Das hab ich von meiner Urgroßmutter. Sie war vom Schwarzfußstamm … oder … so ähnlich.«
    »Und du hast drei Brüder.«
    »Yup.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie würden dein hübsches Gesicht kein Stück mögen.«
    »Deine Brüder sind mir so was von egal. Magst du mein hübsches Gesicht?«
    »Ja. Ich schon.« Sie streichelte sanft seine Wange. »Aber falls meine Brüder nach New York kommen und dich dabei erwischen, wie du um mich herumschnüffelst, wird dir das, was die Doogan-Brüder in diesen Tunneln mit dir gemacht haben, im Vergleich zu den Reed-Jungs wie ein Kinderspiel vorkommen.«
    Brendon beugte sich zu ihr vor, den Blick auf ihre Lippen gerichtet. »Das Risiko gehe ich ein«, flüsterte er und lehnte sich noch weiter nach vorn.
    Er hätte allerdings die Augen offen halten sollen. Es hätte ihn davor bewahrt, mit dem Gesicht voraus auf seine Couch zu kippen.
    Bis er wieder saß, hatte sie schon die Tür geöffnet.
    »Wo gehst du hin?«
    »Meine Momma sagt, den Bach runter, aber ich kämpfe dagegen an.«
    Sie kam bis zum Aufzug, bevor er ihre kurze Jeans zu fassen bekam und sie zurück in sein Apartment schleppte.
    »Du wirst mir nicht noch mal davonlaufen.«
    »Ich kann nicht bleiben. Ich kann das nicht.«
    »Was kannst du nicht?«
    »Sex mit Kerlen haben, die nicht einmal meinen Namen kennen.« Sie bekam den Türknauf zu fassen und hielt sich mit aller Kraft daran fest. »Ich habe mir geschworen, diesen Mist nicht mehr zu machen. Ich bin jetzt dreißig, ich muss vernünftig werden.«
    »Und mit mir zusammen zu sein, ist nicht vernünftig?«
    »Ich wiederhole – du kanntest nicht einmal meinen Namen und hast schon angefangen, an meinen Nippeln zu lutschen. Also, ja: Ich würde sagen, wir sind kurz davor, uns unvernünftig zu verhalten.«
    Er musste ihre Finger einzeln vom Türknauf lösen und sie in seine Wohnung wuchten. »Dein Name war das Erste, nach was ich dich fragen wollte, als ich aus dem Fieber erwachte, aber du warst schon weg.«
    Sie wand sich aus seinen Armen und ging ein paar Schritte zurück. Zum Glück roch sie nicht verängstigt, aber sie wirkte auf der Hut. Er glaubte nur nicht, dass es seinetwegen war.
    »Ich schwöre, es ist nichts Persönliches«, beharrte sie, »aber es ist das Beste so.«
    »Geh nicht, Ronnie.«
    »Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht bleiben. Ich werde nicht bleiben.«
    Brendon wurde bewusst, dass es nur eines gab, das er tun konnte. Es war riskant. Aber er musste es versuchen. »Ich verstehe.« Er ging von der Tür weg, damit er ihr nicht länger den Ausweg versperrte. »Es tut mir leid.«
    »Nein, nein. Du hast nichts falsch gemacht, Schätzchen. Es liegt voll und ganz an mir.« Mit einem letzten Blick auf ihn, die schönen Augen voller Bedauern, ging sie auf die Tür zu.
    Mit einem leisen, traurigen Seufzen setzte er sich auf die Armlehne eines seiner Clubsessel und ließ den Kopf hängen.
    »Was … was ist los?«
    »Nichts. Mir geht es gut. Du solltest besser gehen.«
    Er sah sie nicht an, und als er hörte, wie die Tür geöffnet wurde, musste er all seine Kraft zusammennehmen, um nicht hinüberzulaufen und sie zuzuknallen, bevor

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