Lions - Hitze der Nacht
schnallen ließ, küsste er sie auf die Wange.
Als die Limos abfuhren, drehte sich Ronnie zu Shaw um. »Du lieber Himmel, dieser Junge ist genau wie du.«
»Also, erzähl mir von deiner Mom.«
Er hatte nicht erwartet, dass diese Frage sie über ihre eigenen Füße stolpern und in die Regale der Erotik-Abteilung der Buchhandlung fliegen ließ, in die er ihr gefolgt war. Zum Glück hatte er schnelle Hände und fing sie auf, bevor ihr Kopf mit dem Kamasutra kollidieren konnte.
»Hoppla! Ist alles in Ordnung?« Die wenigen Male, die sie die Frau erwähnt hatte, waren nicht sehr positiv gewesen. Brendon hoffte einfach herauszufinden, warum nicht.
Ronnie nahm seine Hände und ließ sich von ihm hochziehen. »Mir geht’s gut. Mir geht’s gut.«
»Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Es macht mir nichts aus.«
»Ihr zwei streitet viel, nehme ich an.«
»Nicht oft. Nur jedes Mal, wenn irgendwo auf der Erde die Sonne auf- oder untergeht.«
Brendon lachte und ließ sie nicht sofort los. Er hatte sie gern im Arm. »Okay, ihr zwei habt also eure, äh, Probleme.«
Ronnie versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien, doch als er sie nicht losließ, zuckte sie die Achseln und lehnte sich an ihn. »Ja. Wir kommen nicht besonders gut miteinander aus. Sind wir noch nie. Mein Daddy sagt, wir hätten schon angefangen zu streiten, als ich noch in ihrem Bauch war.« Sie beugte sich vor und nahm eines der Bücher vom Regal. »Sagte, er sei einmal ins Zimmer gekommen und hätte sie ertappt, wie sie ihren Bauch anschrie, ich solle aufhören, sie so verdammt oft zu treten.«
Eine Hand um ihre Taille gelegt, nahm Brendon ihr das Buch aus der Hand. »Lass mal sehen, was wir hier haben.« Er las rasch den Klappentext auf der Rückseite. »Nö. Vergiss es. Es kommt kein Spanking vor. Du wirst dich langweilen.«
Sie versetzte ihm einen Ellbogenstoß in den Magen. »Ich werde mich nicht langweilen!« Sie riss ihm das Buch wieder aus der Hand. »Ich muss nicht über Spanking lesen, weißt du?«
»Stimmt. Warum darüber lesen, wenn ich dir selbst den Hintern verhauen kann?«
Sie trat ihm mit Kraft auf den Fuß. Jedem anderen hätte es höllisch wehgetan. Er versuchte, sich das Buch zurückzuholen, aber sie hielt es fest, und die beiden lachten, während sie sich darum balgten. Sie brauchten eine Weile, bis sie merkten, dass sie beobachtet wurden. Langsam sahen sie über die Schulter zu dem Menschen hin, der sie angaffte. Sie starrten ihn eine Weile an, dann knurrte Ronnie und schnappte. Der Mann konnte nicht schnell genug wegkommen.
Grinsend sah Ronnie zu Brendon auf. »Ich liebe das.«
Sie erwähnte die Unis, an denen sie Bewerbungsgespräche ausgemacht hatte, und Shaw fuhr sie zu der, die am nächsten lag. Sie stiegen aus und spazierten eine gute halbe Stunde auf dem ausgestorbenen Campus herum, bevor Ronnie sich auf eine Bank neben einem japanischen Garten setzen musste.
»Ich kann das nicht. Ich kann nicht wieder zurück.«
»Warum nicht?« Er setzte sich neben sie und strich ihr mit der Hand den Rücken hinab. »Ronnie, das wird schon.«
»Ich wäre gefangen. Wie ein Tier. In diesen winzigen Klassenzimmern. Und sie werden von mir erwarten, dass ich zu bestimmten Zeiten an bestimmten Tagen dort bin – vier Jahre lang!« In diesem Moment klangen vier Jahre etwa so schlimm wie vierzig.
»Du bist nicht wirklich gut in Alltagsroutine.«
»Warum sollte ich? Was ist so toll an Routine? Jeden Tag dasselbe. Gibt es etwas Deprimierenderes?«
»Routine bedeutet nicht immer Langeweile.«
»Ha!«
Shaw kraulte ihren Kopf und beugte sich vor, um ihre Schläfe zu küssen. »Was willst du überhaupt studieren?«
Achselzuckend antwortete sie: »Wahrscheinlich Maschinenbau. Das habe ich beim ersten Mal studiert.«
Als er nichts sagte, sah Ronnie ihn an. Er schaute mit besorgtem Gesichtsausdruck über den Campus.
Beleidigt boxte sie ihn gegen die Schulter, sodass er zusammenzuckte. »Ich weiß, dieser Akzent verwirrt euch arrogante Yankees, aber aus den Südstaaten zu kommen heißt nicht, dass man dumm ist.«
»Ich habe nie gesagt …«
»Halt die Klappe.«
Shaw gab schnell nach, aber sie wusste, dass er versuchte, nicht zu lachen. Genau wie sie.
Er räusperte sich und sagte: »War das das Lehrbuch, das du im Krankenhaus dabeihattest? Das, mit dem du mich geschlagen hast?«
»Du hattest es verdient. Und ja. Eines meiner alten Maschinenbau-Lehrbücher.« Sie rieb sich mit
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