Lions - Hitze der Nacht
Augen starrten auf sie herab. »Sagst du mir einen Grund, warum ich ihn nicht in der Luft zerreißen sollte, Rhonda Lee?«
Ronnie räusperte sich und sah sich um. Ein paar der Männer ihrer Meute wanderten herüber, wie immer angezogen von den Geräuschen einer ordentlichen Schlägerei. Jetzt standen sie hinter ihren Brüdern, sahen sie an und warteten. Leider war Smitty mit Mace ausgegangen. Der einzige vernünftige Wolf in einem Haufen von Hinterhofkötern. Verdammt!
»Antworte mir, Rhonda Lee«, drängte Rory. »Antworte mir, oder geh mir aus dem Weg.«
Sie konnte nicht antworten. Sie konnte nicht. Bis Rory die Achseln zuckte und versuchte, um sie herumzugehen.
»Ich liebe ihn!«
Rory blieb stehen, den Blick auf sie gerichtet. Reece und Ricky Lee traten näher und sahen sie an, sagten aber nichts.
»Was hast du gesagt, kleine Schwester?«
»Ich … ich sagte, ich liebe ihn.«
Ronnies Wangen brannten vor Scham. Sie fühlte sich plötzlich tatsächlich wie diese Highschool-Jungfrau, die sie neulich mit Shaw gespielt hatte. Natürlich hatte sie ihren Freunden und ihrer Familie schon gesagt, dass sie sie liebte. Aber sie hatte es noch nie über einen Mann gesagt. Einen Mann, mit dem sie regelmäßig Sex hatte. Und Gott möge ihr helfen, es war die Wahrheit.
»Bist du dir da sicher, kleine Schwester?«
»Ja. Ich bin mir sicher.«
Die drei Brüder tauschten Blicke, dann schoben sie sie beiseite und gingen auf die kämpfenden Shaws zu. Anscheinend war es ihnen egal, dass sie ihn liebte.
»Aber denkt daran … nicht sein Gesicht!«, rief sie ihnen in einem letzten hoffnungslosen Versuch, wenigstens irgendetwas zu retten, hinterher.
Rory packte Shaw im Nacken und riss ihn hoch, aber Shaw hatte die Krallen in die Schultern seines Bruders gegraben, also schnappte sich Reece Mitch und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung, und Ricky Lee löste Krallen aus wichtigen Körperteilen.
»Ihr solltet euch mal ein bisschen abregen«, warnte Rory leise. »Eine ganze Menge Vollmenschen steht hier rum und schaut euch zu.«
Shaw schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Mitch schüttelte den Kopf und versuchte, seine Haare aus den Augen zu bekommen. Leider verspritzte er dabei ein bisschen Blut in alle Richtungen.
Rory packte Shaw an den Haaren und zog seinen Kopf herum. Er blinzelte ihm ins Gesicht. »Das verheilt.«
»Aber den hier sollten wir saubermachen.«
»Yup. Kommt.«
Die Reed-Brüder schoben die Shaw-Brüder vor sich her zum Aufzug.
»Wo zum Henker geht ihr hin?«
»Mach dir keine Sorgen, Ronnie Lee. Wir schicken ihn in einem Stück zurück.«
Rory zwinkerte ihr zu und schlenderte davon; der Rest der Meutenmänner folgte ihm.
Als sich die Aufzugtüren geschlossen hatten, wandte sich Ronnie an Sissy Mae. »Was zum Henker war das?«
»Das, meine Freundin, waren Männerangelegenheiten.«
»Männerangelegenheiten?«
»Ja. Kram, der viel zu dumm ist, als dass eine Frau auch nur daran denken würde, sich einzumischen.«
»Ah.«
»Komm, Schätzchen. Wir ziehen dir was an, bevor du noch erfrierst. Und dann besorgen wir uns ein hübsches großes Fass Tequila.«
»Guter Plan.«
Aber bevor eine von ihnen einen Schritt machen konnte, trat Marissa Shaw aus einem der anderen Aufzüge. Ihre goldenen Augen suchten die Lobby ab, und als ihr Blick Ronnie traf, marschierte sie direkt auf sie zu.
Ronnie zog eine Grimasse. »Oh Scheiße.« Sie hatte wirklich gehofft, ihre Nacht der Aufregungen sei vorbei. Scheinbar nicht.
»Keine Sorge, Schätzchen. Ich halte dir den Rücken frei.«
»Das hast du in Budapest auch gesagt. Die Narben hab ich immer noch.«
»Du bist so eine Heulsuse!«
Marissa Shaw trat vor sie hin, den Blick fest auf Ronnie gerichtet.
»Äh … hi, Marissa.«
»Nach einem herrlichen Streit mit meinem idiotischen kleinen Bruder«, begann sie ganz ohne Einleitung, »klingelte Brendons Telefon. Es war Missy Llewellyn.«
Ronnie runzelte die Stirn. »Missy?«
»Ja. Missy. Anscheinend hatten ihre Schwestern ihr gerade von dir und Brendon erzählt.« O-oh .
Marissa verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich breitbeinig hin. Die Frau war definitiv stämmig und kräftig. Ein typisches Raubtier.
»Hör mal, Marissa …«
Die Löwin hob die Hand, um Ronnie zum Schweigen zu bringen. »Als sie mich fragte, was da los ist, war ich gezwungen, ihr von dir und Brendon zu erzählen. Dass mir Brendon erzählt hat, dass er dich liebe und dass ich ziemlich sicher sei, dass er dich als sein
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