Lions - Hitze der Nacht
Eigentum markieren werde.«
Sissy Mae machte den Mund auf, wahrscheinlich, um das zu bestätigen, doch Ronnie trat ihr mit Schwung auf den Fuß. Sissys Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei, doch sie behielt ihren Schmerz für sich.
»Vielleicht solltest du mit Bren …«
»Ich musste ihr sagen, dass eine Wölfin bei der Aufzucht des Nachwuchses des Llewellyn-Rudels helfen würde. Und dass sie eines Tages kleine Halbwolf-Geschwister haben würden. Außerdem, dass sie wegen des Vertrags rein gar nichts dagegen tun könne. Dann musste ich ihr noch sagen, dass jedes Rudel der Westküste davon erfahren würde, dass sie eins ihrer bevorzugten Alphamännchen verloren hat, nicht an irgendeine reiche Meute aus Boston oder Connecticut, sondern an eine Wölfin aus der Smith-Meute aus der hintersten Provinz in Tennessee.«
Ronnie wäre wahrscheinlich gehörig wütend geworden, wären nicht plötzlich Tränen über Marissas Gesicht gekullert. Ach du lieber Gott im Himmel, sie weint .
»Ich musste ihr all diese Dinge sagen, und ich muss zugeben, dass nichts, absolut nichts mich je glücklicher gemacht hat.«
Ronnie blinzelte. »Was?«
»Du, meine Wolfsfreundin, hast mir Hoffnung geschenkt, als ich nur Dunkelheit sah. Du hast mir Freude geschenkt, als ich nur Kummer kannte. Du , Ronnie Lee Reed, hast mich glücklicher gemacht, als ich es in meinem ganzen Leben je war!«
Dann schlang Marissa die Arme um Ronnie und drückte sie fest an sich. Mit großen Augen schaute Ronnie hinüber zu Sissy, die mit genauso großen Augen zurückstarrte.
Wow. Und sie hatte gedacht, ihre Familie sei schräg.
»Das ist … äh … wirklich toll, Marissa.« Ronnie tätschelte ihr unbeholfen den Rücken. »Ich bin froh, dass ich helfen konnte.«
»Oh, das hast du. Ich hatte nicht mehr so viel Spaß, seit ich aufgehört habe, Autos zu klauen.«
Das war der Moment, als Sissy Mae sich den Mund zuhielt und sich mit bebenden Schultern abwandte.
Ronnie schob Marissa vorsichtig von sich. »Ich bin so froh, dass ich dir diese Freude machen konnte.«
Marissa richtete sich auf und wischte sich die Augen mit den Handrücken. »Wie wäre es, wenn wir etwas essen gehen und mit ein bisschen Champagner auf dieses verheißungsvolle Ereignis anstoßen, dass wir Missy Llewellyn zur erbärmlichsten Schlampe auf dem Planeten gemacht haben?«
Ronnie sah auf Mitchs Jacke hinab, die sie immer noch trug, und auf ihre nackten Beine, die darunter hervorschauten. »Ich bin nicht gerade richtig angezogen für die meisten Restaurants im Hotel.«
Indem sie die Arme um Ronnies und Sissys Schultern legte, erinnerte Marissa sie: »Hallo? Mir gehört der Laden. Wir können in jedes verdammte Restaurant gehen, in das wir gehen wollen, und zwar in jedem verdammten Outfit, nach dem uns gerade ist.« Sie ging los, beide Wölfinnen gefangen in ihrem eisernen Griff, ohne eine Chance zu entkommen. »Ich hätte Lust auf Steak. Wie steht’s mit euch, Ladys?«
Was hätte Ronnie sagen sollen? Sie wäre nie in der Lage gewesen, einer Löwin davonzulaufen. »Klar. Klingt super.«
Junge, diesen Albtraum würde ihr Shaw so was von bezahlen!
Wie konnte Ronnie ihn so im Stich lassen? Zwei Stunden war er nun schon mit ihren Brüdern, fünf anderen Wölfen, deren Namen ihn nicht interessierten, und mit seinem eigenen kleinen Bruder gefangen. Dieser stand in diesem Moment mit Ricky Lee auf dem Balkon und heulte einen nichtexistenten Mond an.
Er rieb sich die Augen in der Hoffnung, das unerträgliche Hämmern in seinem Kopf zu stoppen, und fragte noch einmal: »Bist du sicher?«
»Ich stand direkt daneben. Ich bin doch nicht taub.« Rory Reed drückte Brendon das Einmachglas wieder in die Hand. Als er es an einen anderen Wolf weitergeben wollte, sah Rory ihn wieder mit diesem finsteren Blick an.
Seufzend nahm er einen großen Schluck von der farblosen Flüssigkeit und verzog das Gesicht, als sie ein Loch in seine Speiseröhre brannte. Nach einer Weile räusperte er sich und reichte Rory das Glas zurück. »Sie hat wirklich genau diese Worte gesagt?«
»Yup.« Rory nahm einen großen Schluck und wirkte vollkommen unbeeindruckt von der Menge an Alkohol, die er in den vergangenen zwei Stunden in sich hineingeschüttet hatte. »Sie sagte: ›Ich liebe ihn.‹«
»Hat sie es ernst gemeint?«
»Na ja, sie hat es vorher noch nie gesagt.«
»Sie hat uns auch noch nie davon abgehalten, einem Kerl wehzutun«, fügte Reece Reed hinzu. »Meistens bringt sie uns eher dazu. Also muss
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