Lions - Leichte Beute (German Edition)
zu einer Meute gehören. Uns geht es ganz allein nicht gut, Schatz.«
»Wie können Leute nur ohne Meute leben? Das geht über meinen Verstand.« Sie war so ernst in ihrer hündischen Art, dass Smitty lächeln musste.
»Sie schaffen es. Aber wir müssen das nicht.« Er ging zu ihr hinüber, legte ihr die Arme um die Taille und zog sie an sich. »Wie wäre folgende Idee? Wir fliegen nach Hause, sobald wir ein Boot zum Festland und ein Flugzeug bekommen können, vergewissern uns, dass bei unseren Meuten alles in Ordnung ist, und bringen in Ordnung, was auch immer sie angestellt haben. Dann mieten du und ich uns in ein Zimmer im teuersten, versnobtesten, unhöflichsten Hotel in New York City ein und vögeln so hart und laut, dass sie irgendwann gezwungen sind, uns rauszuwerfen. So bekommen wir unsere Traumflitterwochen, haben aber gleichzeitig unsere Meuten nur einen Steinwurf entfernt. Was hältst du von diesem Plan, Jessie Ann?«
»Ich kann es nicht erklären, aber« – Jessie schüttelte den Kopf – »es klingt auf eine merkwürdige Art … wunderbar.«
»Ja, nicht wahr?«
Er weckte sie mit zarten Küssen und drängte sie sanft unter die Dusche. Als sie aus dem Bad kam, hatte er schon Frühstück für sie gemacht. Waffeln und Speck – das Lieblingsfrühstück der Gestaltwandler, wie es schien.
Sie setzte sich auf den Stuhl, den er für sie zurechtgerückt hatte, und ließ sich von ihm bedienen. Während sie aß, beobachtete er sie sehnsuchtsvoll und bestand dann darauf, die Küche sauberzumachen, während sie nichts weiter tun sollte, als sich auszuruhen.
Zumindest passierte es so in Sissys Phantasiewelt, in der sie die völlige Kontrolle hatte.
In Wirklichkeit vögelte Mitch sie wach, bis sie schrie. Dann gab er ihr einen Klaps auf den Hintern und erklärte ihr, er könne jetzt Waffeln und Speck vertragen. Dann ging er duschen. Als sie ihm ins Bad folgte und ihn durch den Duschvorhang anschrie, er solle sich seine verdammten Waffeln mit Speck selbst machen, streckte er die Hand heraus und riss sie hinein. Sie hatten keine Lust, Kondome zu holen, also brachten sie sich gegenseitig mit den Händen und Mündern zum Höhepunkt. Als sie aus der Dusche kamen, war nur ein Handtuch da, und sie rangen fünf Minuten darum, bis Mitch sie schließlich mit dem Kopf nach unten an den Knöcheln festhielt. Er ließ sie nicht los, bis sie ihn »mein Gebieter, Mitchell der Große« nannte. Als er sie endlich wieder auf die Füße stellte, prügelten sie sich wegen der ganzen »mein Gebieter«-Sache, und Sissy schnappte sich das Handtuch und rannte davon. Sie hatte es knapp in ihr Zimmer geschafft, aber er war an der Tür, bevor sie sie zuschlagen konnte. Mitchell bestand darauf, sie mit dem Handtuch abzutrocknen, aber dabei schüttelte er sie kräftig durch und warf ihr dann das Handtuch über den Kopf, bis sie irgendwann kreischte und nach ihm trat.
Als sie endlich ihre Kleider anhatten, war es sowieso fast Mittag, also beschlossen sie, zum Essen ins Diner ihres Bruders zu gehen, denn er servierte den ganzen Tag Frühstück, und Mitchell hatte sich die Waffeln in den Kopf gesetzt. Mitch schnappte sich die Wagenschlüssel und hielt sie über seinen Kopf, damit Sissy nicht herankam. Sie wiederum griff nach seinen Eiern und drehte daran, bis er ihr die verfluchten Schlüssel gab.
Die glücklicherweise kurze Fahrt in die Stadt bestand aus einer Menge Gebrüll und Geschrei, sie solle verdammt noch mal langsamer fahren, was Sissy wie üblich ignorierte. Jetzt saßen sie sicher in ihrer Sitzecke, und mit dem Mund voller Essen konnte sich Mitch die Frage nicht verkneifen: »Was ist bloß mit dir los?«
Während sie sich knurrend um Sissys Teller Pommes frites stritten, setzten sich Brendon und Ronnie zu ihnen. Ronnies Gips war entfernt worden, und sie trug jetzt einen Verband. Noch ein Tag, und ihr gebrochenes Handgelenk würde nichts weiter als eine blasse Erinnerung sein.
Als Sissy einen Blick auf Brendon warf, war ihr klar, dass ihm etwas Sorgen machte.
»Was ist los?« Sissy spürte Reißzähne über ihre Hand streifen. Sie ritzten die Haut nicht ein, aber die Bedeutung war klar. Mit aufgerissenen Augen sah sie Mitch finster an. »Hast du verdammt noch mal den Verstand verloren?«
»Pass auf, was du sagst, Sissy Mae!«, tadelte sie Sammy von seinem Platz hinter dem Tresen aus.
»Ja«, tadelte sie Mitch über den Tisch hinweg. »Pass auf, was du sagst!«
»Zwing mich nicht, rüberzukommen und dir deine fahle Mähne
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