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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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auf.
    »Sissy?«, fragte er noch einmal und griff nach dem Türknauf.
    »Warte kurz.« Das klang wie eine ihrer Tanten. Darla vielleicht?
    Als Mitch sich weiter vorbeugte, konnte er Geflüster hören und etwas, das nach einem Handgemenge klang.
    Dann hörte er Sissy sagen: »Nein, nein, nein!«
    Mitch trat zurück, um die Tür einzutreten, doch da ging sie von selbst auf, und Sissys Tanten schoben Sissy hinaus auf die Veranda. Sie wirbelte herum, um wieder ins Innere zu fliehen, aber die Tanten knallten ihr die Tür vor der Nase zu und schlossen ab.
    Mit einem weiteren Schritt rückwärts, um Sissy besser sehen zu können, sagte Mitch: »Sissy?« Langsam drehte sie sich um, und er lächelte. »Gott, du bist es wirklich!«
    »Kein Wort, Mitchell Shaw! Nicht. Ein. Wort!«
    »Du siehst …«
    »Was? Wie sehe ich aus?«
    Mitch zuckte die Achseln. »Hinreißend.«
    Sissy machte schmale Augen. »Du Mistkerl«, zischte sie, bevor sie zum Auto stürmte.
    »Warte.«
    »Nein!«
    Er fing ihre Hand an der Autotür ab, bevor sie sie aufreißen konnte. »Hör mal, sei nicht sauer. Ich habe dich nur noch nie« – Mitch musterte sie von Kopf bis Fuß – »in einem Sommerkleid gesehen.«
    Und dann auch noch in einem weißen Sommerkleid mit winzigen blauen Punkten, blauen Riemchensandalen mit Achtzentimeterabsätzen und – der Killer – einem farblich abgestimmten blauen Haarreif, der ihre Haare zurückhielt.
    Sie sah so ganz anders aus als die Sissy Mae Smith, die er kannte, wie es nur möglich war.
    »Hast du nicht und wirst du auch nie wieder. Und jetzt bring mich hier weg, bevor ich anfange, Leute zu töten …« Sissy drehte sich wieder zu ihm um, erstarrte aber, als sie die Blumen in seiner Hand entdeckte. »Was ist das?«
    »Blumen. Für dich.«
    Sissy stampfte mit dem Fuß auf und machte schon wieder diesen blöden Kästchenumriss mit den Fingern. »Grenzen«, zischte sie.
    Ebenfalls den Umriss in die Luft zeichnend, blaffte Mitch zurück: »Date. Und jetzt steig endlich ein.«
    Sie riss ihm die Blumen aus der Hand und kletterte auf den Beifahrersitz. Glucksend ging Mitch um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein.
    Als er saß, lächelte er und sagte: »Ich muss zugeben, du siehst ziemlich heiß aus in diesem Ich-war-mit-dreißig-noch-Jungfrau-Outfit.«
    »Halt die Klappe!«
    »Am liebsten würde ich dich mit meinem Liebesnektar schmutzig machen.«
    Endlich lächelte Sissy. »Hör auf, es so zu nennen!«
    Sissy wusste nicht, was ihr unangenehmer war. Die Schuhe, die leider eine Größe zu klein waren? Das Sommerkleid mit den winzigen Bändern, die sich ständig lösten? Der blöde Haarreif?
    Oder dieses verdammte Gespräch?
    Eine halbe Stunde lang saßen sie nun schon hier und versuchten, ein Gesprächsthema zu finden. Sissy konnte es nicht fassen. Das war Mitch. Mitch, mit dem sie sich schon acht Stunden am Stück unterhalten hatte, während sie spät nachts richtig schlechte Fernsehprogramme geschaut hatten. Irgendwann hatten sie dann gemerkt, dass die Sonne aufging, und waren ins örtliche Diner zum Frühstück gegangen, wo sie dann noch zwei Stunden weitergeredet hatten. Dieser Mitch, dem sie plötzlich nichts mehr zu sagen hatte.
    Und ihm ging es nicht viel besser. Er trommelte pausenlos mit den Fingern auf dem Tisch herum, und sie überlegte kurz, ob sie sie ihm abbeißen sollte.
    Sie hatte gewusst, dass das keine gute Idee war.
    Das ist doch scheiße!
    »Was? Dein Krabbencocktail?«
    Mist . Sissy war nicht bewusst gewesen, dass sie es laut gesagt hatte, und jetzt wurde sie von diesen goldenen Augen beobachtet.
    »Nein. Das.« Sie ließ die Krabbe, die sie schon seit zehn Minuten auf der Gabel hatte, wieder auf den Teller fallen. »Wir haben uns nichts zu sagen, und wenn man bedenkt, dass wir die zwei schwatzhaftesten Leute sind, die ich kenne, hat das einiges zu bedeuten.«
    Mitch stieß ein lautes Seufzen aus. »Ich weiß. Ich fühle mich unwohl. Und ich fühle mich sonst nie unwohl.« Er runzelte kurz die Stirn und fügte hinzu: »Normalerweise sorge ich dafür, dass sich andere Leute unwohl fühlen.«
    Sissy tätschelte über den Tisch hinweg seine Hand. »Und darin bist du auch wirklich gut.«
    Er schob seinen Teller mit Kartoffelschiffchen von sich. »Okay. Also, was ist das Problem?«
    »Wir. Das sind nicht wir. Ich meine, ich sehe aus wie ein kleines Mädchen, und du benimmst dich wie … wie …«
    »Wie was?«
    »Wie Brendon.«
    Mitch verzog das Gesicht. »Ih!«
    »Ich meine, fühlst du dich

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