Lions - Leichte Beute (German Edition)
Stück. Nein, sie stellte das ganze riesige Ding vor ihn hin, zusammen mit einem Kuchenheber, einer Gabel und einem Teller. Sie schnitt das erste Stück für ihn ab, und Darla goss ihm ein Glas Milch aus dem Krug ein, den sie auf den Tisch gestellt hatte.
Als er anfing zu essen, setzten sich die drei Schwestern und sahen ihm zu. Es war mitten am Nachmittag, und der Laden war leer. Aber das würde nicht so bleiben. Ihr Hauptgeschäft machten sie am Abend, wenn die Leute kamen, um den Nachtisch fürs Abendessen zu kaufen.
»Also, was ist los, Schätzchen?«, fragte Francine, den Ellbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand gestützt. Sie sah ihn mit warmen, freundlichen Augen an.
»Nichts. Mir geht nur viel im Kopf rum.«
»Hat irgendetwas davon mit unserer Sissy zu tun?«
Mitch sah nicht ein, warum er lügen sollte. »Ja. Hat es.«
»Bist du in sie verliebt?«
Mitch senkte den Kopf und konzentrierte sich auf sein Essen. »Könnte man sagen.«
»Ist sie in dich verliebt?«
»Gott«, murmelte Mitch und griff nach dem Kuchen, um sich noch ein Stück abzuschneiden, »ich hoffe nicht.«
Plötzlich wurde ihm der Kuchen weggezogen. »Was meinst du damit, du hoffst nicht? Willst du uns etwa sagen, dass unsere Sissy nicht gut genug für dich ist?«
Mitch seufzte verärgert. »Natürlich will ich das nicht sagen! Wenn es nach mir ginge, würde ich Sissy alles geben, was sie will. Glauben Sie denn, dass ich meine Zeit mit ihr gerne beende? Es gibt so vieles, was ich mit ihr tun möchte, aber das ist einfach nicht möglich.«
»Wenn du alles mit Sissy tun könntest«, fragte Janette, »was würdest du tun? Aber benutz keine schmutzigen Wörter!«
Mitch lächelte. »Alles? Ich würde sie ausführen. Wir sind nie richtig ausgegangen.«
»Mitchell, Schätzchen, ich verstehe nicht, was das Problem ist.« Francine schniefte ein wenig. »Das Ganze mit dir und diesen … wie hast du sie neulich genannt?«
»Dreckskerle.«
»Ja. Diese Dreckskerle. Das kann nicht ewig so gehen. Man wird denjenigen erwischen, der versucht hat, dir wehzutun.«
»Das würde nichts ändern, Miss Francine. Wenn das alles vorbei ist – wenn ich von hier weggehe –, dann gehe ich ins Zeugenschutzprogramm.«
Francine richtete sich auf. »Was tust du?«
»Ich dachte wirklich, Sie wüssten es. Ich dachte, ich hätte es erzählt.« Mitch stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Vielleicht habe ich es nicht getan. Ich weiß nicht mehr. Im Moment ist so viel los. Jemand versucht, mich umzubringen, ich bin in Ihre Nichte verliebt, bald ist das Spiel …«
Ein großes Stück Kuchen und ein weiteres Glas Milch wurden ihm hingeschoben.
Francine tätschelte ihm über den Tisch hinweg die Wange. »Erzähl uns alles, Schätzchen.«
Sissy ignorierte Dees Gelächter, als sie ihre neue Lederjacke vorführte. »Weißt du, du Kuh, Fransen kommen nie aus der Mode!«
Sie riss sich die Jacke vom Leib, stopfte sie kurzerhand wieder in die Tüte und riss Ronnie ein Bier aus der Hand.
Dee warf Sissy einen Blick zu, als sie sich neben sie auf die Tribüne setzte. »Es geht das Gerücht«, murmelte ihre Cousine neben ihr, »dass, wer immer versucht hat, Mitch zu töten, auf dem Weg hierher ist.«
»Kann sein. Das weiß keiner sicher. Aber das Büro des Sheriffs und die Ältesten sind in Alarmbereitschaft.« Sissy sah ihre Cousine an und zwinkerte.
»Was?«
Sissy dachte einen Moment nach und beschloss dann, dass es nicht schaden konnte, sie zu fragen. »Weißt du, sie sagen, es sei eine Löwin gewesen.«
»Ja? Und?«
»Dez glaubt, sie sei vom Militär.«
Dees Blick wanderte über das Feld, und sie fragte: »Tatsächlich? Und wie kommt sie darauf?«
»Der Schuss, den diese Frau abgegeben hat, aus dieser Entfernung … sie muss gut ausgebildet sein. Aber abgesehen von ihrem Geruch hat sie nichts hinterlassen. Keine Haare, keine Fasern – nichts, das unsereins normalerweise finden kann, wenn es sonst keiner kann.«
Sissy wusste, dass sie hier ein heikles Thema ansprach. Sie hatte ihre Cousine nie gefragt, was sie beim Militär getan hatte, denn sie wusste es schon halbwegs von Bobby Ray. Dees Einheit kümmerte sich um Vollmenschen, die von ihrer Art wussten und es sich zum Sport machten, sie zu jagen. Sie waren üblicherweise reich, verschwiegen und extrem gefährlich. Nicht nur für die, die sie jagten, sondern für Sissys Art im Allgemeinen. Und Dee jagte die Jäger. Sie war sehr gut in dem, was sie tat, aber als Sissy sie das letzte Mal gesehen hatte,
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