Lions - Leichte Beute (German Edition)
zu den Löwinnen hinüber. »Paula Jo.«
»Sissy Mae. Amüsierst du dich?«
»Nein!« Sie wandte sich wieder Mitch zu, stemmte die Hände in die Hüften und imitierte seine Haltung. »Ich amüsiere mich überhaupt nicht. Wie haltet ihr es nur mit ihnen aus?«
Die Löwin zuckte die Achseln und gab zu: »Es ist ihr Sperma. Wir halten eine Menge aus, um es zu bekommen.«
»Ich könnte sein Sperma einfach von einem Spezialisten entnehmen lassen und ihn aus dem Haus werfen.«
Mitch schniefte und wischte sich eine imaginäre Träne weg. »Das war aber grausam. Du hast mich zutiefst verletzt.«
»Nein. Ich hasse dich zutiefst. Das ist ein Unterschied.«
Mit einer schnellen Bewegung fasste Mitch sie um die Taille und warf sie mit dem Hintern voraus in ihren Einkaufswagen, dann gab er ihm einen Schubs, sodass er den Gang entlangraste.
»Und das ist für deine kleine Fahrt vorhin!«, schrie er ihr lachend hinterher und übertönte damit, wie sie seinen Namen kreischte.
Er grinste und drehte sich wieder zu den Löwinnen um, die ihn nur anstarrten. »Wir sind Freunde«, erklärte er.
Sissy nahm eine Schachtel Cornflakes aus dem Regal. Es war die größte, die es gab. Das sollte erst einmal genügen . Sie legte die Schachtel in ihren Wagen.
»Nimm besser noch vier mehr, wenn du willst, dass sie länger als bis heute Abend reichen.«
Sissy schloss kurz die Augen. »Sag mir, dass du einfach nur gemein bist, weil wir einander hassen.«
Paula Jo schüttelte den Kopf. »Würde ich gerne, das kann ich dir sagen, denn ich hasse dich wirklich. Aber es stimmt. Natürlich«, sie lächelte träge, »könntest du ihn auch zu mir rüberschicken. Meine Schwestern und ich wissen, wie man sich um männliche Löwen kümmert, wir könnten ihn dir abnehmen. Und du kannst wieder das tun, was du sonst so tust. Dich am Hintern lecken. Deinen Schwanz jagen.«
Sissy hörte die alten Beleidigungen kaum. Sie gingen zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus. Sie war zu beschäftigt damit zu erkennen, dass Paula Jo es ernst meinte. Sie wollte Mitch. Für sich und ihr Rudel.
Und Sissy wollte verdammt sein, wenn sie das zuließ.
»Tut mir leid. Ich habe versprochen, ihn bei mir zu behalten.«
»Ja, aber er frisst dir doch die Haare vom Kopf. Und das wird er auch weiterhin tun. Wir wissen beide, dass die Zeiten hart sind, warum überlässt du ihn also nicht mir?«
Sissy presste sich eine Hand an die Brust. Was war das für ein komisches Gefühl? Es war etwas … Seltsames. Und sie hatte es nie zuvor wegen eines Mannes gefühlt. Aber sie hatte dieses Gefühl schon einmal bei Paula Jo gehabt. Als die Löwin ihr das erste Reh abgenommen hatte, das Sissy jemals allein zur Strecke gebracht hatte. Es war nur ein kleines, kränkliches Ding gewesen, aber es hatte ihr gehört. Dann waren Paula und ihre Schwester Karen Jane aus dem Wald gekommen und hatten Sissy und Ronnie Lee verjagt. Während Sissy beobachtet hatte, wie sie ihre Beute fraßen, war sie so wütend gewesen, dass sie nicht mehr klar sehen konnte.
Herr im Himmel … sie war eifersüchtig!
»Sorry, Paula Jo. Im Gegensatz zu euch halten wir Wölfe uns an unsere Zusagen – selbst gegenüber einer Katze.«
Es war typisch, dass Mitch genau in diesem Moment plötzlich am Ende des Ganges vorüberglitt. Buchstäblich. Er glitt. Denn er stand auf dem Wagen, den er zuvor selbst angeschoben hatte.
»Hat er etwa gerade …« Paula Jo runzelte die Stirn. »Ballett getanzt?«
Wenn man von der Haltung seiner Arme ausging … »Ich glaube, ja.«
Sissy rieb sich die Augen mit den Fäusten und fragte sich, wie viel Schande sie auf den Namen Smith lud, wenn sie wirklich vor Paula Jo davonrannte.
Die Löwin rückte Zentimeter um Zentimeter von ihr ab. »Interessant.«
Mitch streckte den Arm im Kartoffelchipsregal ganz bis nach hinten, bog ihn leicht und zog ihn dann wieder nach vorn. Die großen Chipstüten fielen vom Regal direkt in seinen Einkaufswagen. Dasselbe machte er mit den Salzbrezeln.
Er hob die Nase und schnüffelte, dann warf er einen Blick über die Schulter. »Hi, Dee.«
»Hey.«
»Vorräte auffüllen?«
»Mhm.«
Sie ging um ihn herum und schaute in seinen Wagen. Als ihr Blick seinen traf, sagte sie kein Wort.
»Was?«
»Nichts.«
Mitch schob den Wagen weiter, und Dee ging neben ihm her.
»Dee, kann ich dir eine Frage stellen?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Wüsste nicht, warum nicht.«
Das schien ihm eine seltsame Antwort, aber … egal.
»Wer ist
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