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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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mit ihnen. Sie liebte diesen Klang einfach. Die Bedeutung dahinter. Die Macht. Die …
    »Haltet endlich die Klappe! Ich versuche zu schlafen!«
    Sissy verdrehte die Augen, als das Geheul abrupt abbrach. Himmel, das würde sie sich von den anderen bis ins Grab anhören müssen.
    Mit einem Seufzen ging sie in ihr Zimmer hinauf und schloss die Tür hinter sich. Während sie ihre Haare auskämmte, blätterte sie in einer alten Autozeitschrift, die sie ganz hinten in einer ihrer Schreibtischschubladen gefunden hatte. Es brachte sie zum Lächeln, all die Anmerkungen zu sehen, die sie und Ronnie Lee dazugeschrieben hatten. Sie hatten sich ihre Traumwagen ausgesucht und alle wichtigen Teile angestrichen, die sie sich eines Tages besorgen wollten. Damals hatten sie ihre Autos gern wie ihre Männer gehabt – groß, stark und böse.
    Mitch war natürlich nicht böse. Zumindest nie absichtlich.
    Moment. Wo kam dieser Gedanke jetzt her? Warum dachte sie im selben verdammten Moment an Mitch und daran, was sie an Männern mochte? Was war nur los mit ihr? Und wann hatte sie angefangen, sich so viele Fragen zu stellen? Und warum konnte sie nicht damit aufhören?
    Ein plötzliches Klopfen riss Sissy aus ihren Gedanken, und sie starrte ihre arme, wehrlose Tür wütend an.
    »Was, Mitchell?«
    Mitch drückte die Tür auf, stand da und sah viel zu gut aus, als dass es auch nur annähernd fair gewesen wäre. Er hatte eine frische Jogginghose an und … sonst nichts. Die Hose saß tief auf seinen Hüften, grausam aufreizend. Sie war doch keine Heilige, verdammt!
    »Sexy, sexy«, knurrte sie, bevor sie es sich verkneifen konnte.
    »Du behandelst mich wie eine Hure.«
    »Du bist eine Hure.«
    Er grinste. »Das stimmt.«
    Sie schaute zu ihm hinauf. »Du kannst nicht schlafen, was?«
    »Ich hab’s versucht.«
    »Das Geheul?«
    »Nein. Das war nur nervtötend.«
    »In dieser Gegend passiert das jede Nacht, also gewöhn dich besser daran.«
    »Na, super.«
    Sissy zog die Beine hoch und schlang die Arme um sie. »Hast du Albträume?«
    »Nicht wie früher. Hauptsächlich, weil ich einfach nicht schlafe. Anscheinend geht es mir deutlich besser, denn ich scheine zu meinen alten Angewohnheiten zurückzufinden.«
    »Dein Appetit ist allerdings eins a.«
    »Ja, das ist er, nicht wahr?«
    Er kam ins Zimmer und schaute sich alle ihre Fotos und Spielzeugautos an.
    »Hast du letzte Nacht geschlafen?«
    »Äh … ja. Hab ich.« Er schaute sie durch lächerlich lange, dunkelgoldene Wimpern an, die sie vorher nie so recht bemerkt hatte. Himmel, hilf! »Ich glaube aber, das lag an dir.«
    »An mir?« Lies nicht zu viel hinein. Lies nicht zu viel hinein.
    »Ja. Ich glaube, es war dein Schnarchen. Es war irgendwie beruhigend, und der ganze Sabber erinnerte mich an einen Wasserfall.«
    Siehst du? Sissy nahm eines ihrer Kissen und warf es ihm an den Kopf. »Mistkerl!«
    Mitch lachte. Sie schätzte es, dass der Mann immer noch gern lachte, obwohl er durch die Hölle gegangen und jetzt gezwungen war, in einer seltsamen Stadt zu bleiben, in der ihn alle aus Prinzip hassten.
    »Und, hast du ein Tagebuch, das ich lesen könnte?«, zog er sie auf. »Es wäre bestimmt eine schlüpfrige Geschichte über eine junge, knackige Sissy Mae, die ihre leidenschaftliche Sexualität entdeckt.«
    »Ein Tagebuch? Wenn meine Momma in der Nähe ist? Ich dachte, du hättest mehr Verstand. Mein Daddy nennt sie nicht umsonst die Große Detektivin. Wenn die Frau wollte, könnte sie wahrscheinlich sogar D. B. Cooper und Jimmy Hoffa finden. Ein Tagebuch mit meinen tiefsten und dunkelsten Geheimnissen zu führen, wäre also wohl eines der dummen Dinge, die ich zu vermeiden versuche.«
    Sie griff unters Bett und zog ein Fotoalbum hervor. »Aber ich habe Fotos von mir und Ronnie Lee im Bikini.« Sie setzte sich wieder aufs Bett und klopfte neben sich auf die Matratze.
    Mitch legte erst seine Glock weg, dann warf er sich aufs Bett wie ein Zehnjähriger. Nachdem er es sich bequem gemacht hatte, indem er den Rücken ans Kopfteil lehnte und die für das Bett zu langen Beine ausstreckte, legte ihm Sissy das Album auf den Schoß.
    Sie klappte es auf und wollte ein paar Seiten überblättern, aber Mitch hielt sie auf. Er schaute sich ein Bild an, auf dem sie acht und Bobby Ray zehn gewesen waren.
    »Wow. Jess hatte recht, Sissy. Sein Kopf war riesig .«
    Sissy zog die Nase kraus. »Ich weiß. Es hat eine Weile gebraucht, bis der Rest sich angepasst hatte. Die Navy hat dabei geholfen. Sein Kopf

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