Lions - Leichte Beute (German Edition)
dasselbe für sie tun.
Diese Art von Partnerschaft bedeutete ihm mehr als irgendeine schnelle Nummer, denn diese Partnerschaft erhielt ihn am Leben.
Plötzlich stöhnte Sissy im Schlaf, und ihre Arme schlangen sich fester um ihn, ihre Hände gruben sich in seine Haare.
O-oh. Das war nicht gut. Nein, falsch. Das war gut. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich toll an, Sissy so um sich geschlungen zu haben. Aber es wäre nicht richtig gewesen, sie auszunutzen, wenn sie tief und fest schlief.
Richtig … oder?
»Oh Gott«, stöhnte sie, und das Bein, das sie um seine Taille geschlungen hatte, spannte sich. Sofort begann Mitchs Körper zu reagieren; seine Morgenlatte nahm gewaltige Proportionen an. »Ja«, flüsterte sie. »Oh ja.«
»Ich bin kein Heiliger«, brummelte er. »Du verlangst zu viel von mir.«
Er musste sie von sich schieben. Er musste sie wegschieben und duschen gehen und sich selbst um die Sache kümmern. Und zwar schnell.
»Clyde.«
Mitch erstarrte. Clyde? Wer zum Henker war Clyde? Und warum stöhnte Sissy im Schlaf seinen Namen? War das der Exfreund, den sie am Abend zuvor erwähnt hatte? Hing sie immer noch an dem Kerl?
Und was noch wichtiger war: Warum zum Geier interessierte Mitch das plötzlich?
Sie kicherte. »Clyde.«
Das war’s.
»Hey.« Er schüttelte sie. »Hey!«
Sissy öffnete flatternde Augenlider, und Mitch zwang sich zu ignorieren, wie hübsch diese hellbraunen Augen so früh am Morgen waren.
»Hä?«
»Wer zum Henker ist Clyde?«
»Clyde?« Sissy runzelte die Stirn. »Was?«
»Clyde. Du hast im Schlaf ›Clyde‹ gestöhnt. Wer zum Geier ist Clyde?«
»Oh. Ja.« Sie wandte den Blick in die Ferne. »Clyde.«
Moment. Was sollte das heißen? Was war das für ein Gesichtsausdruck? Was verschwieg sie ihm?
»Ja. Clyde. Also, wer ist er?«
Sissy schüttelte den Kopf und wollte ihm immer noch nicht in die Augen sehen. »Niemand.«
»Sissy …«
»Komm. Du hast mir versprochen, dass wir jagen gehen.« Sie wand sich aus seinen Armen und krabbelte aus dem Bett. »Ich putze mir erst die Zähne, dann können wir gehen.«
»Antworte auf meine Frage, Frau!« Aber sie war schon aus dem Zimmer getänzelt.
Ehrlich. Sie war getänzelt .
Nachdem er sein Ding einigermaßen zur Ordnung gerufen hatte, warf Mitch die Laken von sich und marschierte ins Badezimmer. Sissy stand am Waschbecken und putzte sich die Zähne. Sie grinste mit der Zahnbürste im Mund und zeigte ihm einen Mund voll Zahnpasta, bevor sie ihm seine Zahnbürste reichte.
»Und das Gespräch über Clyde ist noch nicht vorbei«, herrschte er sie an, bevor er anfing, sich seinerseits die Zähne zu putzen. Sie schnaubte nur, spuckte die Zahnpasta aus und spülte sich den Mund aus. Dann tänzelte sie aus dem Bad.
Er hatte langsam genug von diesem Rumgetänzel.
Fünf Sekunden später kam sie auf allen vieren und mit wedelndem Schwanz wieder herein. Als er weiterputzte, bellte sie ihn an.
»Zwei Minuten!«, blaffte er mit Zahnpasta im Mund und putzte weiter. Wusste sie nicht, dass Zahnärzte zweimal am Tag mindestens zwei Minuten Zähneputzen empfahlen?
Sissy setzte sich und kratzte sich mit dem Hinterbein am Ohr. Wenn sie verwandelt war, sah sie wie alle Smith-Wölfe aus: dunkelbraunes, fast schwarzes Fell mit ganz kleinen weißen und goldenen Flecken. Im Gegensatz zu seinen oder auch Bobby Rays Augen wechselten Sissys nur von hellbraun zu gelb, wenn sie in Wolfsgestalt war.
Und zum Glück hatte sie den Fellwechsel hinter sich. Wenn es auch unterhaltsam gewesen war, sie dabei zu ertappen, wie sie sich an einer Topfpflanze oder Möbeln rieb und versuchte, die Fellbüschel abzustreifen, wenn er in ihr Hotelzimmer kam.
Mitch putzte zu Ende, spuckte aus, und Sissy rammte ihm die Pfoten in die Seite. Ungeduldiges Weib . Dann fing sie an, ihn anzubellen – und hörte nicht mehr auf.
Ärgerlich – und amüsiert – verwandelte sich Mitch und brüllte sie an. Sissy stolperte rückwärts, wedelte mit dem Schwanz und rannte los.
Mitch war direkt hinter ihr.
Es dauerte eine Weile, und ehrlich gesagt war Mitch nicht der beste Jäger, mit dem sie je gearbeitet hatte – um genau zu sein, war seine ältere Schwester Marissa zehnmal besser –, aber schließlich hatten sie den wilden Eber gestellt und in die Enge getrieben. Der Eber war ein bösartiger alter Bock und sehr groß. Als ihm klar wurde, dass er in der Falle saß, senkte er den Kopf und griff an.
Mist .
Sissy warf sich zur Seite, als der Eber auf sie zustürmte,
Weitere Kostenlose Bücher