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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ist nie kleiner geworden, aber zum Glück wurde sein Körper viel größer.«
    Mitch begann selbst zu blättern. Er lächelte über ein Bild von ihr, als sie ungefähr elf war. Sie trug ein Bikinioberteil und Jeansshorts und reckte der Kamera den Mittelfinger entgegen.
    »Das hat Dee gemacht. Sie war in der Schule im Fotoclub.«
    »Hat deine Mutter dieses Bild gesehen?«
    Sie lachte. »Oh ja. Sie hat es sechs, sieben Mal zerrissen – aber Dee hat das Negativ und eine Dunkelkammer.«
    Ein paar Seiten weiter stoppte Mitch bei einem Bild von ihr, Ronnie Lee und ihrer Cousine Katie aus North Carolina. Alle drei trugen Bikinis, und im Hintergrund konnte man drei Tiger sehen, die sie beobachteten.
    »Wie alt warst du da?«
    »Sechzehn.«
    »Mann, selbst da schon.«
    »Selbst da schon was?«
    Er antwortete nicht und fragte zurück: »Wer sind die streunenden Katzen?«
    »Ein paar Jungs, die wir kennengelernt haben, als ich in den Ferien in Smithville war. Warst du mal dort?«
    »Nein. Ich habe aber davon gehört. Es soll lustig sein.«
    »Wenn du darauf stehst, dass Bären, Tiger und Hyänen um dein Zebra zum Abendessen kämpfen, ist es ein Riesenspaß. Ich fahre total gerne hin, aber ich war schon lange nicht mehr da.«
    »Ist es wahr, dass sie dort Robben haben?«
    Sissy zuckte die Achseln. »Ja.« Sie senkte die Stimme. »Aber nur im Winter. Sie sind für die Eisbären. Die sitzen nur an diesem Salzwassersee herum und warten, dass die Robben nahe genug herankommen.«
    »Du hast moralische Probleme damit, oder?«
    »Mein Abendessen kann zumindest schnell rennen.«
    Mitch blätterte ein paar Seiten weiter. »Äh … Sissy?«
    »Hmmm?«
    »Warum fehlt bei den meisten Fotos hier die Hälfte?«
    »Oh, ja. Das.«
    Mitch kicherte. »Exfreund?«
    »Yup. Mein erster Freund. Um genau zu sein … mein einziger Freund. Die Männer, mit denen ich seither zusammen war, würde ich nie Freunde nennen.«
    »Schlimme Trennung?«
    »So ähnlich.« Sie rieb sich die Stirn und gähnte. »Was ist mit dir? Hattest du eine Freundin, als du sechzehn warst?«
    »Yup. Eine Wölfin. Du siehst … ich bin die Vereinten Nationen der Gestaltwandlerwelt. Bereit, alle aufzunehmen, die wollen.«
    »Eine Wölfin, was? Erinnere ich dich an sie?«
    »Nein.« Mitch blätterte ein paar Seiten um. »Sie war echt nett.« Sissy rammte ihm die Faust gegen die linke Schulter. »Au! Wofür war das denn?«
    »Willst du damit sagen, dass ich nicht nett bin?«
    Mitch kicherte. »So meinte ich das nicht. Nein, du erinnerst mich nicht an sie, und sie war echt nett. Nicht dass du mich nicht an sie erinnerst, weil sie echt nett war.«
    »Das will ich dir auch geraten haben.« Sissy legte das Kinn auf die angezogenen Knie. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Sie hat mich für einen Tiger mit einem Mustang sitzenlassen.«
    »Ich kann sagen, dass ich nie wegen eines Autos mit einem Mann Schluss gemacht habe. Auf mich wurde allerdings schon einmal wegen eines Autos geschossen.«
    »Das überrascht mich irgendwie nicht.« Er sah sich in ihrem Zimmer um. »Du bist wirklich besessen von Muscle Cars, Sissy.«
    »Ja, ich steh drauf. Ronnie Lee und ich haben sie früher umgebaut. Haben wir schon ewig nicht mehr gemacht.«
    »Wart ihr gut?«
    »Ja.« Sie musterte ihn einen Moment lang und rang kurz mit sich selbst. Ach, was soll’s . »Ich kann dir morgen eines zeigen. Es ist drüben bei meinem Bruder. Bei Sammy.« Einem ihrer anderen Brüder hätte sie etwas so Wichtiges nicht anvertraut.
    »Sehr gern. Ich kann nie genug von Autos bekommen.«
    »Gut. Dann machen wir das, nachdem wir morgens jagen waren.«
    »Du meinst, nachdem du morgens jagen warst.«
    »Du kommst mit. Wir jagen uns einen Eber zum Frühstück. Das wird lustig.«
    »Das klingt für mich nicht besonders lustig. Es klingt, als müsste ich für mein Essen arbeiten. Wie soll das fair sein?« Er hob die Hand an seine verletzte Schulter und machte große Katzenaugen. Er sah aus wie eines von diesen Samtbildern. »Das tut weh.«
    »Es wird noch mehr wehtun, wenn du hier keinen Beitrag leistest, mein Lieber. Abgesehen davon musst du dich bewegen, damit du deine Kraft wiederbekommst.«
    »Du sorgst nicht besonders gut für mich.«
    »Habe ich dir etwa im Schlaf ein Kissen aufs Gesicht gedrückt?«
    »Äh … nein.«
    »Habe ich etwas Schweres und Tödliches nach dir geworfen?«
    »Nein.«
    »Dann habe ich mich um dich gekümmert.«
    »Nett.« Er blätterte noch ein paar Seiten um, aber sie konnte sehen, dass er mit der

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