Lions - Leichte Beute (German Edition)
tiefsten Süden austauschte, dazu war sie auch nie ein großer Fan von »Hunden« gewesen, wie sie sie immer nannte. Dass sie nach Smithtown kam, war also ein Doppelhammer.
»Ich muss mit ihr reden«, sagte er zu Sissy, während er aufstand.
Sissy sah ihn kurz an, bevor sie aus dem Fenster schaute. »Er ist gleich in der Stadt.«
»Okay. Ich sage es ihnen. Sie ist im Büro des Sheriffs.«
Mit einem Nicken schloss Sissy das Fenster.
Dann musterte sie ihn von oben bis unten und sagte: »Vielleicht willst du erst duschen, bevor du gehst.«
»Das habe ich vor.« Er hatte Sissy überall an sich – und es gefiel ihm.
Mitch nahm ihre Hand. »Komm mit.«
»Wohin?«
»Du kommst mit mir. Wir können etwas zu essen besorgen, wenn ich mit Jen gesprochen habe. Und du brauchst genauso dringend eine Dusche wie ich.« Von hinten schlang er die Arme um Sissys Körper und küsste sie auf den Scheitel. »Ich glaube, du hast immer noch etwas von meinem Liebesnektar in den Haaren.«
»Erstens: Nenn es nicht immer so! Und zweitens: Wenn du das noch ein Mal mit mir machst …!«
»Ich habe doch gesagt, es war ein Versehen.« Trotzdem musste er sich auf die Wangen beißen, um nicht loszulachen.
»Versehen, von wegen«, beschwerte sie sich, machte sich von ihm los und ging in Richtung Bad. »Es gibt Dinge, die sind niemals ein Versehen, Mitchell Shaw, und das ist definitiv eines davon.«
Sissys Meinung nach gab es nur eines, was schlimmer war als eine reiche, versnobte, besserwisserische Ziege, die glaubte, sie sei besser als alle anderen …
Und das war eine reiche, versnobte, besserwisserische Katze , die glaubte, sie sei besser als alle anderen.
In dem Moment, als sie das Büro des Sheriffs betraten, sprang Jen Chow auf, als sei sie gezwungen worden, in einem türkischen Gefängnis mit den Insassen herumzusitzen.
»Da sind Sie ja!«, sagte sie. »Ich dachte schon, Sie kämen nie!«
»Tut mir leid. Ich wurde aufgehalten.«
Ja. Die kurze Dusche hatte sich zu einer langen ausgeweitet, nachdem Mitch den Kopf zwischen Sissys Schenkel gesteckt hatte.
Du meine Güte, der Mann war unersättlich, und Sissy störte das überhaupt nicht. Bei mehr als einer Gelegenheit hatte man ihr vorgeworfen, »schwer zufriedenzustellen« zu sein. Und das meist, weil der Mann, mit dem sie zusammen war, lange vor ihr erschöpft war. Mit zwanzig hatte Sissy den Vollmenschen vollkommen abgeschworen, denn diese konnten nicht einmal hoffen, mit ihr Schritt zu halten. Die Wölfe waren besser, aber selbst bei ihnen hatte sie mehr als einmal den Satz »Würdest du bitte endlich schlafen?« zu hören bekommen.
Mitch war der Erste, der mit ihr mithalten konnte. Stoß für Stoß. Jetzt wurde Sissy natürlich klar, dass es in ihrem besten Interesse gewesen war, Grenzen aufzustellen. Bei einem Typ wie Mitch konnte sie leicht zu tief hineingeraten. Ein vollkommen unbeherrschbarer Mann. Und Löwen waren absolut die Schlimmsten. Die Löwenmänner lebten, um versorgt zu werden, und sie ließen sich von niemandem etwas gefallen, noch nicht einmal von Löwenfrauen. Sie waren nur dann freundlich, wenn sie Lust dazu hatten, und konnten ausgesprochen griesgrämig sein, einfach nur, weil ihnen danach war. Sie waren heiß und fordernd und erwarteten, dass die ganze Welt sich um sie kümmerte.
Da Sissy sich um niemanden als sich selbst kümmerte, wäre diese Einstellung auf jeden Fall ein Problem für sie geworden.
Doch sie war schlau gewesen. Sie hatte ihre Grenzen gesetzt und wusste, dass Mitch sich daran halten würde. Hauptsächlich, weil er exakt dasselbe wollte wie sie. Richtig guten Sex. Großartigen Sex.
Doch während Sissy beobachtete, wie Jen Chow mit Mitch sprach und dabei die Hand auf seinen Unterarm gelegt hatte, erwachte wieder dieses Gefühl in ihr. Dieses Gefühl der Eifersucht. Und das ärgerte sie fürchterlich.
Chow deutete auf einen der Verhörräume. »Reden wir. Unter vier Augen«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Sissy hinzu.
»Klar.« Mitch folgte ihr, sah Sissy kurz über die Schulter hinweg an und sagte: »Bin gleich wieder da.«
Sie nickte, lächelte gezwungen und setzte sich auf einen der Schreibtischstühle, um zu warten.
»Dieser New Yorker Detective … Mick irgendwas?«
Mitch wappnete sich mit Geduld. Er hatte vergessen, wie viel er davon brauchte, wenn er mit Jen zu tun hatte. »Sie meinen Dez MacDermot?«
»Ja. Die. Sie glaubt, dass diese Löwin eine Ausbildung beim Militär hatte.«
»Ergibt Sinn.«
Sie wühlte in
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