Lions - Wilde Begierde (German Edition)
er beide Frauen um die Taille und trennte sie.
»Hört auf damit! Beide!«
»Sie hat angefangen …!«
» Du hast angefangen …!«
»Ich will es nicht hören!«, brüllte er, was die beiden augenblicklich zum Schweigen brachte. »Schon wieder eine Prügelei?«, fragte er Gwen. »Was soll das, verdammt? Dein Bein ist verletzt, oder hast du diesen Teil der Einfachheit halber vergessen?«
»Du bist verletzt?«, wollte die andere wissen und sah schuldbewusst drein, obwohl sie eigentlich wirklich keinen Grund dazu hatte. »Gwen, warum hast du mir das nicht gesagt?«
»Es ist nicht so schlimm.«
Lock ließ die Hundeartige los. »Wir müssen die hier …« – er schubste Gwen ein bisschen, sehr zu deren Ärger – »… in ein Krankenhaus bringen. Sie weigert sich, aber ich bringe sie trotzdem hin.«
Die andere Frau stemmte die Hände in die Hüften und trommelte mit ihren viel kürzeren, weniger gut gepflegten Nägeln gegen ihre Hüfte, genau wie es die Katzenartige vorhin getan hatte. »Das schon wieder, Gwenie? Schon wieder dieser Schwachsinn?«
»Ich gehe nicht«, sagte die Katze ruhig und mit großer Entschiedenheit.
»Doch, du gehst«, erklärte Lock.
»O nein, ich gehe nicht.«
Die Hündin legte eine Hand auf Locks Arm. »Schon gut«, sagte sie. »Bringen wir sie einfach zurück zum Haus und säubern die Wunde selbst.«
Lock blickte finster drein. Die Idee gefiel ihm gar nicht, denn er wusste, wie schlimm die Wunde war, aber die Hündin zwinkerte ihm fast unmerklich zu. Er hätte es beinahe übersehen.
»Okay, Gwenie?«, fragte die Hündin lächelnd.
»Ja. Das ist okay.«
»Super.«
Lock wollte Gwen loslassen, aber ein kurzes Kopfschütteln der Hündin ließ ihn innehalten und stattdessen seinen Griff verstärken. Die Katze schaute auf seinen Arm hinab, dann riss sie den Kopf hoch und starrte die Wolfshündin an.
»Blayne Thorpe, denk nicht einmal daran …«
Die Hündin, Blayne, schlug ihre Freundin mit einem schönen rechten Haken an den Kiefer bewusstlos. Der Aufprall war so stark, dass Lock einen Ausfallschritt machen musste, um die Frau nicht loszulassen. So einen Haken hatte er seit seiner Ausbildung als Rekrut nicht mehr gesehen.
Lock starrte mit offenem Mund auf Blayne hinab. Sie sah so unschuldig aus mit ihrer schönen braunen Haut und diesen vollen Wangen mit tiefen Grübchen, die jedes Mal aufblitzten, wenn sie lächelte. Und dennoch …
»Du hast sie geschlagen!«
»Natürlich habe ich sie geschlagen«, sagte sie, während sie mit schmerzverzerrtem Gesicht ihre Hand schüttelte. »Auch wenn sie einen Kiefer aus Granit hat. Aber wenn wir versucht hätten, sie im Wachzustand ins Krankenhaus zu schaffen, hätte sie sich gewehrt wie der Teufel. Jetzt können wir sie einfach hochheben und gehen.«
Lock seufzte. »Das hatte ich vergessen.«
»Was vergessen?«
»Philly-Logik.«
Blayne lachte und tätschelte seinen Unterarm. »Bringen wir sie ins Krankenhaus, bevor sie aufwacht.«
Lock nahm Gwen auf die Arme und drehte sich um, doch da stand ihm ein streunender Kater im Weg. »Kenne ich dich nicht?«, fragte Lock mit dem Gefühl, den Mann schon einmal gesehen zu haben.
»Gib sie mir!«
Lock schüttelte den Kopf und wandte sich mit seiner Beute ab. »Nein. Such dir deine eigene Katze.«
»Sie ist meine Schwester.«
Lock sah die asiatische Katze in seinen Armen an, dann den angelsächsischen Löwen, der wutschnaubend vor ihm stand. »Ihr seht nicht verwandt aus«, konstatierte er trocken.
»Es ist kompliziert.« Als Lock ihn nur ansah, fügte er hinzu: »Ich bin der Halbbruder ihres Halb …«
»Stopp«, unterbrach ihn Lock, dem der unmögliche Stammbaum wieder einfiel und der nicht in Stimmung war, ihn sich noch einmal anzuhören. »Hör mal, ich habe sie, ich trage sie und ich bringe sie ins Krankenhaus. Du kannst also aus dem Weg gehen und mich tun lassen, was ich tun werde, oder du kannst dir einen Arschtritt abholen, und ich tue trotzdem, was ich tun werde. Du hast die Wahl.«
Lock sah einen Löwen-Reißzahn aufblitzen, aber die Wölfin, die von der Seite alles beobachtete, machte einen Satz zwischen sie, stellte sich auf die Hinterbeine, sodass ihre Vorderpfoten auf den Schultern der Großkatze landeten, und sie verwandelte sich in einen Menschen. »Hör mal, Schatz«, sagte sie mit einem Akzent, den Lock irgendwie nervig fand, »wenn du dich aufregst, hilfst du unserer Gwenie kein bisschen. Wir lassen sie von ihm tragen und bleiben den ganzen Weg hinter
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