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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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hatte, als sie von der Klippe hing. »Sie ist direkt auf dich zugerannt. Ich dachte, sie wäre verrückt geworden, vor allem, als sie dich in deinen dicken Grizzlynacken gebissen hat.« Blayne blinzelte und lehnte sich dann langsam – in einem jämmerlich schlechten Versuch, lässig zu wirken – zurück und versuchte, einen Blick zwischen Locks Schulterblätter zu erhaschen.
    Lock lehnte sich gleichzeitig zurück und sagte: »Er ist nicht halb so auffällig, wenn ich menschlich bin, Blayne.«
    Eilig beugte sie sich wieder vor. »Ich wollte nicht … ich meine … ich habe nur … ähm …«
    »Wenn ich aufgeschreckt werde«, erklärte Lock dem Löwen und der Wölfin weiter und versuchte, nicht über Blaynes Verlegenheit zu kichern, »wache ich um mich schlagend auf, und alles, was mir im Weg ist, bekommt es ab.«
    »Wie nett für deine Freunde und Familie.« Da war wieder dieser höhnische Tonfall.
    »Meine Freunde und Familie wissen, wie man mich vorsichtig weckt.« Er warf einen Blick auf Blayne. »Kaffee ist immer gut. Croissants mit Honig dazu noch besser.«
    »Ich werde es mir merken«, knurrte der Kater.
    Lock musterte ihn lange, bevor er schließlich fragte: »Kenne ich dich eigentlich?«
    Die Wölfin beugte sich ein wenig vor und flüsterte: »Du hast ihm auf Jessie Anns Hochzeit sozusagen eine geknallt.«
    Lock schnippte mit den Fingern. » Du warst das!«
    »Er hat mir keine geknallt«, blaffte der Löwe. »Er hat mich angegriffen!«
    »Du kamst von hinten.«
    »Du warst in der Nähe meiner Schwester!« Als wäre das schon ein Verbrechen.
    »Ich habe mich mit ihr unterhalten. Das ist erlaubt, weißt du?«
    »Nicht in meiner Welt!«
    Während die beiden Raubtiere einander anstarrten, richtete Blayne sich plötzlich auf und sagte: »O-oh.«
    Er wusste nicht, ob es ihr Tonfall war oder ihr Gesichtsausdruck, aber Locks ganzer Körper spannte sich.
    »Sie ist wach«, sagte Blayne nur.
    Da wusste Lock, etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.
    Gwens Nase zuckte, der Geruch nach Desinfektionsmittel ließ sie beinahe würgen. Dann hörte sie die verräterischen Geräusche – hohes Piepsen, das stetig anstieg; das Reißen von Plastikfolie über steril aufbewahrten Binden und Werkzeugen; die schroffen Anweisungen des medizinischen Personals.
    Sie öffnete die Augen, und eine ältere Kojotin lächelte auf sie herab. »Hallo, Miss O’Neill. Es ist alles in Ordnung. Ich bin Dr.   Davis, und Sie werden wieder ganz ge-… autsch!«
    Sie hörte die Schwestern und die anderen Ärzte schreien, aber sie konnte sich nur darauf konzentrieren, dass diese Mörderin, diese Kojoten-Wilde, dabei war, sie zu töten! Sie aufzuschneiden und ihre Organe zu entnehmen!
    Stirb, Doktor! Stirb!
    Starke Hände versuchten, sie von der Kehle der Kojotin zu lösen, aber sie würde niemals loslassen.
    »Niemand bringt mich um und stiehlt meine Organe!«, schrie sie.
    »Gwenie! Schau, Gwenie! Schau, was ich habe!«
    Sie erkannte Blaynes Stimme. Sie wusste, die Wolfshündin liebte sie und würde sie davor bewahren, dass ihre lebenswichtigen Organe auf dem Schwarzmarkt verkauft wurden, also schaute Gwen hinüber.
    »Schau, wie das funkelt, Gwenie! Willst du das glänzende Ding mal anfassen?«
    Natürlich wollte sie! Gwen ließ los, was sie in der Hand hatte, und griff nach dem glänzenden, funkelnden Ding, das Blayne hielt. Gwen liebte funkelnde, glänzende Dinge. Sie waren soooooo hübsch …
    Blayne kam zurück ins Wartezimmer und setzte sich mit einem theatralischen Seufzen wieder neben Lock.
    »Puh! Das war knapp. Ich musste jemandem die Autoschlüssel vom Schreibtisch klauen, um sie abzulenken.«
    »Was ist passiert?« Lock musste es einfach wissen. So gut hatte er sich seit Jahren nicht amüsiert.
    Blayne schüttelte den Kopf. »Ich habe ihnen bei der Anmeldung gesagt, wie sie dosieren sollen, aber sie hören einfach nie zu!«
    Ronnie runzelte die Stirn. »Dosieren?«
    »Wir sind Hybride«, rief sie ihnen unnötigerweise in Erinnerung. »Was bei dir als Wolf wirkt, wirkt bei mir als Wolfshund nicht unbedingt. Und bei Gwenie ist es dasselbe. Ihr Stoffwechsel ist viel höher als der jedes Löwen oder Tigers. Die meisten Ärzte versuchen, nach ihrem Gewicht als Katze zu dosieren, was ungefähr hundertvierzig Kilo sind, es sei denn, sie ist ein bisschen aufgebläht. Dann sind es fast hundertfünfzig, aber so oder so: nach ihrem Gewicht zu dosieren, funktioniert nie. Ich habe ihnen gesagt, wenn sie ihr nicht genug geben, wacht sie auf.

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