Lions - Wilde Begierde (German Edition)
verarbeiten, die du ihr gibst.«
Gwen verdrehte die Augen, aber Jess wandte ihr den Rücken zu und sah es nicht.
»Kein Problem.« Jess ging zur Tür, blieb direkt davor stehen und sah zu Gwen zurück. »Ich liebe dich, Gwenie.«
Gwen blinzelte. »Okay.«
Blayne ging zur Tür und winkte Jess nach, bis die Aufzugtüren sich schlossen. Als die Wildhündin fort war, kam Blayne wieder in die Wohnung und schloss die Tür. Dann war sie plötzlich auf den Knien und lachte so hysterisch, dass Gwen wegging und dabei über die Schulter knurrte: »Ich kann nicht fassen, dass du sie hierhergebracht hast!«
Blayne rollte sich auf den Rücken und trat mit den Beinen in die Luft. Da ging Gwen Kaffee machen. Bis sie mit zwei Tassen wieder aus der Küche kam, stolperte ein Grizzly mit einem Laken um die Hüften aus dem Schlafzimmer.
Sie deutete mit der Hand in die Richtung, aus der sie kam. »Kaffee. Küche.«
»Liebe dich immer mehr.«
Blayne stand jetzt wieder und wühlte in ihrem Rucksack, bis sie eine Bäckertüte fand. »Honigbrötchen! Die habe ich für Lock mitgebracht.«
»Kluger Schachzug.«
Gwen stellte die Tassen auf den Couchtisch und setzte sich aufs Sofa. »Also, was willst du hier? Denn es ist noch nicht mal neun, und im Gegensatz zu mir bist du kein Morgenmensch.«
»Du bist ein Morgenmensch?«
»Was willst du hier?«
»Okay, okay.« Blayne ließ sich auf die Couch fallen. »Wie du gemerkt haben wirst, ist einiges passiert, seit du und dein Honigbär gestern Abend gegangen seid.«
Gwen gluckste. »Honigbär.«
»Die McNellys laufen Sturm, hauptsächlich wegen dem, was Lock mit ihren zwei …« Gwen unterbrach sie mit einem Kopfschütteln. Sie wollte nicht, dass dieser Mist wie ein Damoklesschwert über Locks Kopf hängen blieb, und zum Glück verstand Blayne sie sofort. »Und deine Mutter ist gekommen.«
»Sie war gerade hier.«
»Ja. Sie ist gestern Nacht angekommen, zusammen mit deinen Onkels und Tanten.«
Gwen stellte den Kaffee auf dem Tisch ab. »O nein.«
»Sie waren im Krankenhaus, zusammen mit den Smiths, Mitch und Brendon und der Kuznetsov-Meute.«
»Okay«, sagte Gwen, die so schnell wie möglich zum Kern kommen wollte. »Wie schlimm ist es?«
»Die Smiths fordern Krieg.«
Gwen hob eine Hand. »Warte. Was?«
»Die Smiths fordern Krieg, und Ric musste Notrufe ans Gremium absetzen – um ehrlich zu sein, wusste ich nicht einmal, dass wir ein Gremium haben. Das Gremium hat seinen Cousin Niles geschickt, der zufällig aus irgendeinem Grund in der Stadt war, ich weiß nicht, wieso. Und wenn ich das mal kurz sagen darf … der Mann ist heiß!«
»Ric?«
»Niles.«
»Vergeben.«
»Ich habe Augen im Kopf.«
Gwen gestikulierte. »Komm einfach zum Punkt. Warum fordern die Smiths irgendwas, und dann auch noch Krieg?« Meuten gerieten anscheinend ständig mit jemandem in Krieg. Sie verstand das nicht. Entweder kämpften sie gegeneinander oder gegen irgendein Rudel oder einen Klan. Die Kriege konnten auch richtig hässlich werden und Jahrzehnte dauern.
»Wer droht mit Krieg?«, fragte Lock, der jetzt mit einem Becher Kaffee in der einen Hand aus der Küche kam und mit der anderen das Laken festhielt.
»Die Smiths«, antwortete Blayne.
Er ließ sich mit großen Augen auf die Couch fallen. »Warum? Wegen gestern Nacht?«
»Ja. Aber nicht wegen euch zwei. Ihr seid ihnen anscheinend total egal. Kristan und Johnny dagegen …«
»Was ist mit Kristan und Johnny?«, wollte Gwen wissen. »Als ich Mitch gestern Nacht angerufen habe, sagte er, es gehe ihnen gut.«
»Es geht ihnen hervorragend. Aber sie waren in Gefahr, und sie sind noch Welpen.«
»Und Teil von Jess’ Wildhundmeute«, antwortete Lock, der die Dynamik in einer Wildhundmeute besser verstand als Gwen.
Blayne grinste; sie fand das offenbar großartig. »Aber Jess ist jetzt mit Smitty zusammen, was bedeutet, dass sie zur Familie gehört. Wenn sie zur Familie gehört, gehört auch ihre Meute zur Familie.«
»Okay … und?«
Lock stellte seinen Kaffee ab und barg das Gesicht in den Händen. »Ich sehe, wo das hinführt.«
»Ich weiß.«
»Ich nicht«, blaffte Gwen. »Keiner der Welpen wurde verletzt.«
»Stimmt«, erklärte Blayne. »Aber sie wurden traumatisiert.«
»Traumatisiert, von wegen! Sie sind nur überbehütet und verwöhnt!«
»Und«, fuhr die Wolfshündin fröhlich fort, »die Smiths betrachten es als ein Verbrechen aus Hass.«
»Oh, hör auf! «
Lachend nickte Blayne. »Ich meine das total ernst! Man sagt, es
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