Lions - Wilde Begierde (German Edition)
nicht in einem Krankenhauswartezimmer befunden hätten. Einem Krankenhaus, das von Gestaltwandlern betrieben wurde, mit Bären als Krankenträgern. Ein Bärengebrüll, und alle zogen sich jeweils in ihre eigene Ecke zurück: die O’Neills, die Shaws, die Kuznetsovs und die Smiths auf der einen und die McNellys auf der anderen Seite.
Das Lustige war, dass die Einzigen, die einen Grund hatten, im Krankenhaus zu sein, die McNellys waren. Mehrere aus ihrer Meute waren übel zugerichtet, aber zwei Männer hatten am meisten gelitten. Einer mit einem Arm, von dem die Ärzte nicht glaubten, dass er je wieder voll funktionstüchtig sein würde, weil er komplett aus dem Gelenk gerissen und an sechzehn Stellen gebrochen war. Und der andere, der zerfleischt worden war.
Und während die McNellys im Krankenhaus warteten, um zu erfahren, ob Donna McNellys Freund das Zerfleischen überlebte, hatte Roxy O’Neill erfahren, was passiert war, war mit ihren Geschwistern im Schlepptau in Rekordzeit nach New York gekommen und sofort losgezogen, um Sharyn McNelly zur Rede zu stellen. Die Shaws, die Kuznetsovs und die Smiths waren kurz danach aufgetaucht.
Normalerweise hätte Blayne versucht, alle zu beruhigen, aber dieses eine Mal konnte sie sich zurücklehnen und zusehen. Warum? Wegen der Van Holtzs! Na ja, zumindest wegen zwei von ihnen. Ric und sein Cousin Niles Van Holtz. Im Moment kümmerten sie und die Bären-Krankenpfleger sich darum, dass die ganze Sache nicht außer Kontrolle geriet. Doch Blayne machte sich mehr Sorgen um morgen, übermorgen und den Tag danach. Sie konnte nicht anders; es lag in ihrer Natur, über die »Was, wenns« nachzudenken. Wie zum Beispiel: Was, wenn Donna McNelly niemals von ihr und Gwenie abließ? Was, wenn McNelly nie aufhörte? Was, wenn Blayne sie aufhalten musste? Denn Blayne konnte die Wölfin aufhalten – ein für alle Mal.
»Es muss doch eine Lösung für all das geben«, sagte Niles Van Holtz mit seiner tiefen, träumerischen Stimme. Blayne hatte nie groß etwas für ältere Männer übriggehabt, aber wow! Sah die ganze Van-Holtz-Meute so gut aus? Durchaus möglich, wenn Niles und Ric nur Cousins waren.
»Ja, es gibt einen Weg«, sagte Roxy in ihrer Ecke des Wartezimmers schlicht. »Die Schlampe stirbt. Hier und jetzt.«
»Komm doch, du Philly-Hure!«, knurrte Sharyn zurück.
»Das ist keine große Hilfe«, sagte Niles über das Löwengebrüll der Shaw-Brüder hinweg.
Blayne kaute auf ihren Doritos und nahm einen Schluck aus ihrer Dose Cola light, die sie im Kiosk gekauft hatte, und sah sich das Drama an, bis Ric sie mit dem Ellbogen anstieß. Sie bot ihm ein paar Doritos und dann einen Schluck von ihrer Limo an. Als er ihr die Dose zurückgab, hielt Roxy McNellys gerade Perücke, die sie immer noch fest im Griff hatte, hoch in die Luft und begann, Shimmy im Kreis zu tanzen. Blayne verzog das Gesicht, ewig dankbar, dass Gwen nicht hier war und irgendetwas davon mitbekam. Sie war in Sicherheit und zu Hause mit ihrem gemeingefährlichen Bären … Moment mal . Sie hob den Blick und überlegte, ob das etwas Gutes war, als Ric seufzend den Kopf schüttelte. Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln und wandte den Blick ab, als Kristan an ihnen vorbeirollte – immer noch in ihrer Babes-Uniform. Blayne und Ric sahen ihr nach, wie sie zu Johnny rollte und ihm ebenfalls Limo und Chips in die Hand drückte, dann sahen Blayne und Ric wieder einander an.
Als sie beide gleichzeitig lächelten, wusste Blayne, dass das Ganze ernsthaft außer Kontrolle geriet.
Gwen wachte vor ihrem Wecker auf. Das war allerdings nicht ungewöhnlich für sie. Ungewöhnlich war, dass ihre Mutter auf der anderen Seite auf der Bettkante saß und das Laken anhob, damit sie ihrem Bären auf den Hintern starren konnte!
»Ma!« , brüllte sie, und Roxy ließ sofort das Laken fallen.
»Morgen, meine Kleine«, sagte sie und versuchte, so zu tun, als hätte Gwen sie nicht dabei erwischt, wobei sie sie erwischt hatte.
Lock hob den Kopf vom Kissen und fragte aufgeschreckt: »Was? Was ist los?«
Roxy grinste. »Morgen, Hübscher!«
Lock sah zu ihr hinüber. »Äh … Morgen.«
Roxy presste sich die Hand an die Brust. »Ich bin Gwendolyns Mutter, Roxy O’Neill. Aber du kannst mich Roxy nennen.«
»Morgen, Roxy.«
»Und du bist Lachlan MacRyrie. Ich kenne deine Onkels.«
»Ma!«
»Ich sagte, ich kenne seine Onkels, meine Kleine. Ich habe nicht gesagt, ich hatte was mit seinen Onkels.«
»Ma«, sagte Gwen in einem Atemzug
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