Lions - Wilde Begierde (German Edition)
versteifte sich und blickte auf – und noch weiter hinauf, bis sie in Lachen ausbrach. » Du spielst Hockey?«
»Was meinst du damit?«
»Das kann nicht fair sein. Du prügelst mit deinen Riesenarmen die anderen Spieler auf dem Eis doch im Viereck herum.«
»Ich habe keine Riesenarme.«
Sie lachte weiter und schüttelte den Kopf. »Vergiss es. Ist Blayne da drin?«
»Nein. Und warum gehst du nicht an dein Telefon?«
»Ich habe es ausgeschaltet, weil mein Bruder mich in den Wahnsinn getrieben hat, nachdem ich ihm heute Morgen den Arsch aufgerissen habe. Warum?«
»Ich habe herausgefunden, wer dich und Blayne in Macon River angegriffen hat.«
Gwen sah zu dem Grizzly auf. Um ehrlich zu sein, hatte sie diese Meute schon vergessen gehabt. Vergessen, dass sie existierte und sie und Blayne angegriffen hatte. Nicht, dass es ihr nichts ausmachte, aber die letzten Wochen waren so unglaublich vollgepackt gewesen, dass es auf dem Haufen Sorgen, den sie schon hatte, ganz nach unten gerutscht war.
»Wer war’s?«
»Ich habe angerufen, weil ich es dir sagen wollte, aber dann habe ich noch mal darüber nachgedacht und mir wurde klar, dass ich es dir nicht sagen kann.«
»Warum nicht?«
Er nahm mehrere Schluck Wasser aus der Flasche, die er dabeihatte. Seine Haare und Haut waren schweißnass, und er keuchte. Das Training musste höllisch gewesen sein. »Weil man sich schon darum gekümmert hat, und ich will nicht, dass du hingehst und das Ganze wieder von vorn anfängst.«
»Werde ich nicht.«
»Das sagst du jetzt, aber dann sitzt du herum und grübelst. Und du wirst dich daran erinnern, was passiert ist – und als Nächstes höre ich in den Nachrichten von dir.«
Empört, dass er wahrscheinlich recht hatte, winkte Gwen ab. »Von mir aus.«
»Von mir aus«, äffte er sie nach und lächelte dann.
Doofkopf .
Das wollte Gwen ihm gerade auch mitteilen, als sie sieben Frauen in schwarzen Latex-Minikleidern, in Latexstiefeln mit siebzehn Zentimeter Absatz und mit schwarz-grauen Pom-Poms vorbeigehen sah. Sie spähte zu Lock hinauf, in der Annahme, sie müsse seine Aufmerksamkeit zurückgewinnen, wenn sie ihn etwas fragen wollte, aber er sah immer noch zu ihr herab. Vielleicht hatte er auch eine genauso schnelle Reaktionszeit wie Mitch.
»Wer sind die?«
»Wer ist wer?«
Hatte er die sieben großbrüstigen Frauen in schwarzem Latex wirklich nicht vorbeigehen sehen? Oder war er der größte Lügner diesseits des Atlantiks?
»Die Mädels in Latex.« Sie deutete auf sie, und er warf einen Blick hinüber, konzentrierte sich aber augenblicklich wieder auf sie.
»Ach so. Das sind die Derby-Cheerleader.«
O nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!
»Die Derby-Cheerleader?« Bitte, Gott! Lass es etwas anderes sein als das, was ich denke!
»Ja. Die Cheerleader der New York Roller Derby League .«
Verdammt! Gwen holte tief Luft und gab sich größte Mühe, ruhig zu bleiben. »Ist heute Abend ein Spiel?«
»Yup. Im Stadion, einen Stock unter uns.«
Ohne ein weiteres Wort ging Gwen davon.
»Da kommst du niemals rein.«
Sie sah ihn über die Schulter an. »Warum nicht?«
»Das Spiel ist schon ausverkauft.«
Sie wandte sich ihm wieder zu und merkte jetzt, dass er ein Trainings-Trikot eines der Teams der Gestaltwandler-Profiliga trug. »Aber du spielst für die New York Carnivores .«
»Stimmt.«
»Dann bin ich sicher, mit deinen Verbindungen kannst du mich reinbringen.«
»Kann ich.«
Mit einem verärgerten Aufstöhnen ging sie auf ihn zu. »Was willst du?«
»Ich will gar nichts, Mr Mittens.« Er beugte sich nieder, bis ihre Nasen sich beinahe berührten. »Du musst nichts weiter tun, als mich zu fragen.«
»Das ist alles?«
»Ja, das ist alles. Ich versuche, Erpressungen zu vermeiden. Da kommt am Ende nie etwas Gutes bei raus.«
»Kannst du mich zum Spiel bringen?«
»Klar. Warte hier.« Er ging, und die Tür, aus der er gekommen war, öffnete sich wieder und weitere Hockeyspieler strömten heraus. Sie bemerkte sie kaum – sie war zu sehr damit beschäftigt, sich Sorgen darüber zu machen, was sie in ein paar Minuten sehen würde –, bis einer zu ihr herüberkam und an ihren Haaren schnüffelte. Normalerweise hätte es sie tierisch genervt, wenn ein fremder Wolf ohne Erlaubnis an ihr schnüffelte, aber er war gut aussehend und … freundlich.
»Honig-Shampoo«, sagte er lächelnd. »Du musst Gwen sein.«
»Kenne ich dich?«
»Wir haben einen gemeinsamen Freund: Lock. Ich bin Ric.« Er zog seinen
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