Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
auf, fuhr sich mit den Händen durch die Haare und warf einen Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch. Es war beinahe Mittag. Sie nahm das Telefon und sagte: »Was?«
    Es folgte eine unglaublich lange Pause, und als sie ihren Bruder nichts sagen hörte, quietschte Gwen auf: »Blayne?«
    »Du bist mit dem Bären zusammen?«
    »Blayne Thorpe …«
    »Ha-ha-ha!«
    Dann legte ihre beste Freundin auf. »Verdammt!«
    Lachend klappte Blayne ihr Handy zu. Als es zwei Sekunden später wieder klingelte, riss sie den Akku heraus und warf ihn aus dem Esszimmerfenster der Wildhunde.
    »Er ist dabei!«, jubelte sie, die Arme in die Luft gereckt, und die Wildhunde, die sie zum Sonntagsbrunch eingeladen hatten, jubelten und heulten in schiefen Tönen mit ihr.
    Lock sah zu, wie Gwen immer wieder Blaynes Nummer wählte. Sie musste es wohl sechsmal versucht haben, bevor sie das Telefon durchs Zimmer pfefferte, sich herumwarf und den Kopf in den Kissen vergrub.
    »Stimmt etwas nicht, mein Schatz?«
    »Halt die Klappe!«, schrie sie mit dem Kopf immer noch in den Kissen.
    »Okay.« Lock streckte sich neben ihr aus und begann, ihren Rücken entlangzuküssen, ihre Wirbelsäule hinab.
    Gwen krabbelte sofort von ihm weg. »O nein, das wirst du nicht! Ich brauche etwas zu essen, bevor wir wieder von vorn anfangen können.«
    »Können wir nicht essen, nachdem …«
    »Nein!«
    »Dann bestellen wir es.«
    »Nein, denn dann müssten wir warten, und du würdest mich mit diesen großen Bärenaugen ansehen, und bevor ich mich versehe, liege ich wieder auf dem Rücken, und danach bin ich zu schwach zum Essen.«
    »Du weißt, dass ich dich füttern würde.«
    Sie schlüpfte aus dem Bett und taumelte, als ihre Beine fast unter ihr nachgaben. Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie wich zurück und hob die Hand, um ihn abzuwehren. »Ich gehe duschen, und dann gehen wir essen.«
    »Wie ein Liebespaar?«, fragte er und sah absichtlich eifrig drein.
    »Was bist du? Zwölf?«
    »Vielleicht in einem Paralleluniversum, wo Bären regieren.«
    Sie verdrehte die Augen. »Geek«, brummelte sie und wandte sich von ihm ab.
    Lock stand auf. »Ich brauche auch eine Dusche.«
    »Zurück, Jersey! Ich gehe allein.«
    Er ließ die Schultern hängen. »Okay. Natürlich … dann brauchen wir aber länger, bis wir etwas zu essen bekommen.«
    »Versuch’s erst gar nicht!« Sie strebte aufs Bad zu.
    Sollte er erwähnen, dass er ein zweites Badezimmer besaß? Nö. »Ich dachte, du hättest Hunger!«
    »Na gut. Aber fass mich nicht an!«
    Sollte er erwähnen, dass die Dusche schon für ihn allein fast zu klein war? Nö. »Okay. Ich versuche es.«
    Mitch sah seiner Mutter beim Nägelfeilen am Küchentisch zu. »Hör mal, Ma, du scheinst dich nicht wirklich aufzuregen, weil Gwenie nicht mitgekommen ist.«
    »Ich bin enttäuscht. Ich vermisse meine Gwenie.«
    Komisch, dass sie gar nicht enttäuscht wirkte. »Wenn du sie so vermisst, sag ihr, sie soll nach Hause zurückkommen. Sag ihr, sie kann ihr Rudel nicht einfach verlassen.«
    »Oh, mein Kleiner, du weißt doch, wie deine Schwester ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.« Sie musterte ihre Nägel prüfend, dann feilte sie weiter. »Sie ist erwachsen und kann tun, was sie will.«
    »Als Patty Anne gegangen ist, hast du das anders gesehen.«
    »Weil Patty Anne nicht allein zurechtkommt. Sie schafft es kaum, sich nicht selbst in Brand zu stecken, wenn sie Sodabrot macht. Meine Gwenie hat dieses Problem nicht.«
    »Vielleicht weil sie Sodabrot hasst?«
    Roxy sah ihren Sohn über ihre Lesebrille hinweg an. Es war noch früh – für sie beide –, kaum Mittag, deshalb hatte sie ihre Kontaktlinsen noch nicht eingelegt. Sie sah mit ihrer Brille irgendwie mütterlicher aus, und weniger wie die »Rockige Roxy«, wie die Nachbarskinder sie nannten.
    »Du betrachtest Gwen gar nicht als Teil des Rudels, oder?« Das dachte er schon, seit seine Mutter nach New York gekommen und ohne Gwen wieder gegangen war. Davor hatte er nie darüber nachgedacht – nicht einmal, als Gwen ihm das im Lauf der Jahre immer wieder gesagt hatte.
    »Meine Tochter«, antwortete Gwen, den Blick immer noch auf ihre Nägel konzentriert, »unterliegt keinen Einschränkungen. Sie kann tun, was immer sie will, solange sie den Mumm hat, es durchzuziehen.«
    »Aber sie gehört hierher. Genau wie ich nicht hierhergehöre.« Auch wenn er allein deshalb nicht hierhergehörte, weil die männlichen Löwen, die in ein Rudel geboren wurden, nie bei diesem

Weitere Kostenlose Bücher