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Lisa Kleypas

Lisa Kleypas

Titel: Lisa Kleypas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Winterwunder von Friday Harbor
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wir ein wenig Zeit für uns beanspruchen konnten«, meinte Jill,
während sie im Flats, einem kleinen spanischen Restaurant mit riesigen
Panoramafenstern und einem winzigen Hof voller Blumenkästen, Tapas aßen. »Wenn
ich dich erst mal zu Mom und Dad nach Hause gebracht habe, stürzen sich alle
auf dich, und ich habe keine Chance mehr, ungestört mit dir zu reden. Aber
morgen Abend musst du dir die Zeit nehmen, jemanden kennenzulernen.«
    Maggie, die
gerade ein Glas Sangria zum Mund führen wollte, hielt inne. »Wen?«, fragte
sie misstrauisch. »Und warum?«
    »Einen
Freund von Danny.« Jill sprach betont beiläufig. »Ein sehr netter Junge,
unheimlich reizend ...«
    »Hast du
ihn schon eingeladen?«
    »Nein, ich
wollte es dir erst sagen, aber ...«
    »Gut. Ich
möchte ihn nicht kennenlernen.«
    »Warum
nicht? Hast du jemand anderen getroffen?«
    »Jill, hast
du vergessen, warum ich dieses Wochenende in Bellingham verbringe? Vor genau
zwei Jahren ist mein Mann gestorben. Ein Date ist im Moment wirklich das Allerletzte,
was ich will.«
    »Ich
dachte, der Zeitpunkt wäre perfekt. Eddies Tod liegt jetzt zwei Jahre zurück.
Ich wette, du bist seitdem mit niemandem ausgegangen. Stimmt doch, oder?«
    »Ich bin
noch nicht so weit.«
    Ihr
Gespräch wurde unterbrochen, als die Bedienung ihnen ein Bayona-Sandwich
brachte: gegrillte Pfefferwurst und Käse auf kross geröstetem Bauernbrot. Es
war wie immer in drei Teile geschnitten, und das Mittelstück war besonders
saftig, heiß und lecker.
    »Wie willst
du erkennen, wann du so weit bist?«, fragte Jill, nachdem die Bedienung
wieder gegangen war. »Läuft da ein innerer Wecker, der rechtzeitig schrillt,
oder wie muss ich mir das vorstellen?«
    Maggie
musterte sie, gereizt und liebevoll zugleich, und nahm sich ein Stück von dem
Sandwich.
    »Ich kenne
unheimlich viele nette, unverheiratete Männer in Bellingham«, fuhr Jill
fort. »Ich könnte dich ganz leicht
verkuppeln. Aber nein, du verkriechst dich in Friday Harbor. Du hättest
wenigstens eine Bar oder einen Sportartikelladen eröffnen können, damit du
Männer kennenlernst. Warum musste es ausgerechnet ein Spielzeuggeschäft
sein?«
    »Ich mag
meinen Laden. Und ich mag Friday Harbor.«
    »Aber bist
du auch glücklich?«
    »Ja«,
erwiderte Maggie nachdenklich, nachdem sie einen Bissen von dem köstlichen
Sandwich genommen hatte. »Es geht mir wirklich gut.«
    »Na schön,
und jetzt ist es an der Zeit, wieder anzufangen zu leben. Nach vorn zu
schauen. Du bist gerade erst achtundzwanzig, du solltest deine Möglichkeiten
voll ausschöpfen. Igel dich nicht ein!«
    »Ich will
das aber nicht noch einmal versuchen. Die Chancen, die wahre Liebe zu finden,
stehen eine Milliarde zu eins. Einmal hatte ich dieses Glück, und es wird ganz
sicher kein zweites Mal passieren.«
    »Weißt du,
was du brauchst? Einen Freund auf Probe.«
    »Auf Probe?«
    »Ja. So was
wie den vorläufigen Führerschein. Damit kann man schon mal in Begleitung fahren
üben, bevor man allein auf
die Menschheit losgelassen wird. Also mach dir keine Gedanken darum, wie du
einen Mann findest, auf den du dich
ernsthaft einlassen kannst ... such dir einfach jemanden, mit dem du Spaß hast
und der dir hilft, wieder ins Leben zurückzufinden.«
    »Ein Freund
auf Probe«, meinte Maggie amüsiert. »Darf ich denn mit einem vorläufigen
Freund allein ausgehen, ohne Begleitung eines Elternteils oder einer Aufsichtsperson?«
    »Aber natürlich«,
erwiderte Jill, »solange du dich an die Sicherheitsvorschriften hältst.«
    Nach dem
Essen bestand Maggie darauf, das Rocket Donuts zu besuchen. Sie kaufte
eine bunte Mischung verschiedener Donuts – welche mit Ahornsirup, gegrilltem
Speck, Keksstreuseln und Schokoladenguss.
    »Die sind
natürlich für Dad«, meinte Jill.
    »Genau.«
    »Mom bringt
dich dafür um. Sie gibt sich solche Mühe, seinen Cholesterinspiegel zu
senken.«
    »Ich weiß.
Aber er hat mir heute Morgen eine SMS geschickt und mich ausdrücklich darum
gebeten, ihm eine Schachtel Donuts mitzubringen.«
    »Oh Maggie,
du erfüllst ihm aber auch jeden Wunsch.«
    »Deshalb mag er mich ja auch am
liebsten.«
    Die lange
Zufahrt zum Haus war zugeparkt von einem halben Dutzend Fahrzeuge, und auf dem
Grundstück trieben sich ganze Schwärme von Kindern herum. Einige von ihnen
kamen auf Maggie zugerannt, um ihr die neueste Zahnlücke zu zeigen oder sie
dazu zu überreden, mit ihnen Verstecken zu spielen. Lachend versprach sie
ihnen, später mit ihnen herumzutollen. Im Haus

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