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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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…!“
    Lisa hörte die schrecklichen Worte und vergaß in dem Moment, dass sie sich unter dem Unsichtbarkeitsnetz verborgen hielt – und lief einfach los. „Nnnneeiinnn“, schrie sie außer sich. Ida, Isis und Frowin drehten ihre Köpfe zu der schutzlosen Lisa um, die entschlossen über die Wiese rannte. Beim Laufen setzte sie das Horn an ihre Lippen und blies unentwegt hinein. Das Horn kreischte und pfiff. Es brüllte und schrie und zwang die bösen hinterhältigen Hexen in die Knie. Sie fingen an zu taumeln und aus den Ohren zu bluten. Sie verloren nach und nach ihr Bewusstsein. Frowin schickte hinter jeder leblos daliegenden Hexe einen Vernichtungszauber her, der die Hexen sofort in die Teufelsmauer verbannte! Lisa blies immer noch, während ihr die Sorgentränen um Nympfjet über die Wangen kullerten.

    F edora bereitete den Hexenprozess vor dem Hexenrat auf dem Wurmberg vor. Den Plagegeistern blieb nicht mehr viel Zeit, ehe sie auf den Scheiterhaufen verbrannten oder der Teufel selber seine vernichtenden Spuren hinterließ. Bald würden sie endlich tot sein. Die Wut des Teufels hatte sie gekonnt geschürt. Er ist so sauer, dass er schon die Hölle überkochen lässt. Sie braucht jetzt nur noch warten und sich zurücklehnen.
    Alles läuft nach Plan! An ihrem Rockzipfel hing seit Tagen ein Junge, dem sie immer wieder ihre mit Bosheit und Arglist durchtränkte Milch anbot. Er nahm nicht nur Nahrung, sondern die ganze niederträchtige Schlechtigkeit von der Oberhexe mit auf. Es verankerten sich grausame Bilder im Gedächtnis des Jungen, der nicht fähig war, auch nur ein bisschen zu lächeln! All das, was für Fedora bereits unwichtig und vergessen schien, lebte in der Erinnerung des jungen Hexers wieder bildlich auf. Es beängstigte das Kind nicht, sondern lehrte ihn das gewissenlose Grauen …
    Sinith stolperte weiter geradlinig auf den Wurmberg zu. Ohne Rast und Ruh wanderte er mit nur einem Gedanken, endlich bei seiner Angebeteten zu sein. In seinem Ohr stets ein lieblicher Gesang, der aber grausam in seiner Bestimmung war. Fedora sang fast ununterbrochen und lockte den krankhaft verliebten Sinith zu sich.
    Komm schnell, kleiner Mann,
    ich dich kaum noch erwarten kann!
    Ich weiß, du bringst mir ein Geschenk,
    wie sehr will ich es haben!
    Aus deinem Mund werden sie sprudeln,
    meine glorreichen Namen!
    Seele, Seele klein und fein
    bald wirst du meine sein.
    Komm schnell, kleiner Mann,
    ich dich kaum noch erwarten kann!

    S o entspannt, wie Fedora auf dem Wurmberg dem Hexenprozess entgegenfieberte, war es in der Stadt Lähis nicht. Hier spitzte sich die Lage zu und der Kampf ums pure Überleben begann. Mittlerweile haben die Zwerge alle einsehen müssen, dass die einzige Chance, am Leben zu bleiben, die abgesicherte Halle Rahu ist. Alle Einwohner der Stadt befanden sich in der Zwischenzeit schon in der Halle Rahu. Bis auf einzelne tapfere Zwerge, die immer noch Wasser aus dem Mittelteich schöpften, um die Säcke zum Schutz der Stadt zu tränken. Eifrig und sorgsam versuchten sie, so gut es eben ging, die Stadt bis zum bitteren Ende kühl zu halten. Aber auch hier breitete sich die Sorge aus, denn mit jedem Eimer, den sie schöpften, stellten sie fest, dass der Mittelteich schon bald nicht mehr vorhanden sein würde. Die Hitze und die Wasserentnahmen dörrten ihn aus. Sehr schnell wird das Wasser zum Kühlen fehlen und die Stadt schließlich durch die enorme Hitze in Flammen aufgehen. Die Zwergenstadt Lähis, oder auch Zwergenrode genannt, wird mit fließendem Harz und gefräßigem Feuer in einer großen Katastrophe untergehen …

    N ympfjet lag in übergroßen weichen, weißen Kissen, als sie aufwachte. Ihr Schädel brummte und sie spürte jeden einzelnen ihrer Knochen!
    Um sie herum saßen besorgte Gesichter. Lisa hatte rot geschwollene und aufgedunsene Augen. Isis war noch blasser und Ida massierte nervös Nympfjets Hand. Berta hielt über Nympfjets Bett ein Schläfchen. Und Frowin stand auf einer Holzbank vor einem überdimensionalenFenster, wo er ihr erst gar nicht auffiel, und kühlte seine Stirn an der kalten Glasscheibe. Und Brokk, der fiel in diesem Zimmer eigentlich überhaupt nicht auf, wenn nicht die dritte weiße Strähne in seinem Bart Nympfjet ins Auge stechen würde. Tiefer Kummer zeichnete sich im Bart des Zwerges ab und ließ ihn schnell altern.
    „Was ist passiert?“, krächzte sie aus trockener Kehle.
    „Nympfjet.“
    „Mann, da bist du ja wieder.“
    „Endlich!“
    „Mensch, haben

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