Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
sich her in die Ecke, wo die Gastgeberin mit ein paar anderen Mädchen herumlümmelte, mit denen wir unseren Abschluss gemacht hatten. Beaus Blick traf meinen, und er schlenderte, beide Hände in den Hosentaschen vergraben, zu mir herüber.
»Hätte nicht gedacht, dass du herkommst«, sagte Beau zur Begrüßung.
Ich zuckte mit den Schultern und hielt mein Corona nach oben. »Freibier halt.«
Beau nickte und grinste. Wir sprachen in diesem Fall definitiv dieselbe Sprache. Während Ashton fröhlich mit den anderen Mädchen plauderte, ließ Beau sie nicht aus den Augen. Das knappe, leichte Kleidchen, das sie über ihrem Bikini trug, überließ nur wenig der Phantasie. Als wir noch zusammen waren, hatte sie sich nie so angezogen. Wahrscheinlich weil sie dachte, für mich immer besonders perfekt sein zu müssen. Was für ein Mist.
»Glotz lieber Lana an!«, warnte mich Beau.
Ich ließ meinen Blick zu ihr hinüberwandern und war überrascht, dass sie nur ein Paar knappe Shorts trug. Ihre Beine waren zwar nicht so braun gebrannt wie Ashs, dafür aber genauso lang und geformt wie ihre. Ihre blasse, cremige Farbe war zum Anbeißen. Ich musterte sie von Kopf bis Fuß und verlor mich im Anblick ihrer Hüften, die sich unter einer extrem schmalen Taille wölbten – einer Taille, die von dem dünnen Top, das sie über ihrem Bikini trug, nicht verborgen wurde. Komisch, dass sie im Gesicht so viele Sommersprossen hatte. Der Rest ihres Körpers war so makellos, als hätte man sie dort einfach wegretuschiert.
»Ich glaube, sie mag dich«, unterbrach Beau meine Gedanken. Ich riss meinen Blick von Lanas dunklen Kupferlocken los und sah meinen Bruder an.
»Was?«
»Na, Lana findet dich gut! Sie hat sich heute Abend nach dir erkundigt und sich gefragt, ob du wohl kommen würdest.« Beau grinste schief. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich in den Quarterback verknallt hat …«
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Lana, und im selben Moment linste sie über die Schulter. Unsere Blicke trafen sich. Sie erstarrte sofort, als hätte sie einen Riesenschreck bekommen. Ashtons Cousine sah nicht gerade schlecht aus und war ziemlich süß. Vielleicht sollte ich mich mit ihrer Hilfe tatsächlich ein bisschen von Ash ablenken?
»Hab ich’s nicht gesagt?«, meinte Beau amüsiert.
Vielleicht hatte er recht. Lanas Mund verzog sich zu einem kleinen Lächeln, und ich konnte mich wieder daran erinnern, wie sich ihre Lippen auf meinen angefühlt hatten. Ja, es war ein grandioser Kuss gewesen.
»Los. Wir beschaffen uns jetzt mal was, das ein bisschen mehr reinhaut als Bier. Es ist echt höchste Zeit, dass du über Ash hinwegkommst, ehe wir uns noch noch mal prügeln …« Beau lief in Richtung Poolhaus, und ich folgte meinem Bruder, nachdem ich widerstrebend unseren Blickkontakt unterbrochen hatte. Bei dem wir uns tiefer in die Augen geschaut hatten als erwartet.
B eau presste auf ziemlich besitzergreifende Art seine Hand auf Ashtons Rücken, als er sie zur Treppe führte. Ich konnte sehen, wie in ihr der Wunsch, ihrem Freund zu folgen, mit ihrem Pflichtbewusstsein kämpfte.
»Ich kann Lana nicht allein lassen«, flüsterte sie.
Beau legte den Arm um ihre Hüften und zog sie an seine Brust. »Lana ist ein großes Mädchen und wird sicher nichts dagegen haben, wenn ich dich für ein paar Minuten entführe … Oder für länger.« Er sah mich aus seinen Haselnussaugen an und grinste. »Ist doch so, Lana, oder?«
Als würde ich mir freiwillig Ärger mit Beau Vincent einhandeln, indem ich zugab, dass ich wirklich ungern allein bleiben wollte. Ich schüttelte den Kopf und zwang mich zu einem Lächeln.
»Ähm, nee, das geht schon klar. Macht ihr zwei einfach, was immer ihr wollt.«
Beau sah wieder zu Ashton. »Bitte komm mit mir.« Seine Stimme klang tiefer, und seine Augen hatten einen dunklen und flehenden Ausdruck angenommen. Ashton würde ihn jetzt niemals hängen lassen.
»Okay«, flüsterte sie, ohne mich noch mal eines Blickes zu würdigen. Ich sah zu, wie Beau sie die Treppe hinaufdirigierte. Sie würde doch bestimmt nicht in Kaylas Haus Sex mit ihm haben …? Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg nach draußen. Vielleicht stand Sawyer ja irgendwo allein herum, und ich nähme irgendwoher die Nerven, ihn anzusprechen.
Ehe ich bei der Tür ankam, trat er auch schon herein. Seine Augen waren etwas glasig, und sein normalerweise perfekt gestyltes Haar war total verstrubbelt. Ich blieb stehen und sah
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