Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
geschrieben.«
»Wer?« Ich vermutete zwar, dass sie Sawyer meinte, aber bei Ashton konnte man ja nie sicher sein, um welchen Vincent-Boy es gerade ging.
»Na, Sawyer! Er hat sich nach dir erkundigt. Ich soll dir ausrichten, dass es ihm leidtut.«
Mein dummes Herz begann wie wild zu klopfen, und ich bemühte mich um einen gefassten Gesichtsausdruck. Dann rief ich mir ins Gedächtnis, dass er wahrscheinlich besorgter um Ashtons Gefühle war als um meine.
»Oh«, war die einzige Antwort, die ich herausbrachte.
»Ich weiß nicht genau, was er für Motive hat, Lana. Ich meine, du bist umwerfend, und er ist ein Typ. Ich kann mir schon vorstellen, dass er sich für dich interessiert –«
»Aber du machst dir auch Sorgen, dass er mich benutzt, um dich zurückzugewinnen«, beendete ich ihren Gedankengang für sie.
Ashton sog ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne und zog eine Grimasse. Yep, es klang ziemlich übel, wenn man es laut aussprach. Aber es stimmte.
»Der Sawyer, den ich kannte, den ich geliebt habe, war nicht berechnend und grausam. Aber dieser Sawyer hätte sich eben auch niemals auf einer Party zugesoffen und in aller Öffentlichkeit mit einem Mädchen herumgemacht. Wow, ich bin ziemlich sicher, dass du da auf der Couch mehr mit Sawyer angestellt hast als ich während der gesamten drei Jahre, die wir zusammen waren …« Ashton stieß einen kurzen, harten Lacher aus. »Eigentlich musste ich ihn anbetteln, mir mehr zuzugestehen als ein paar keusche Küsschen … Er hatte sich immer so wahnsinnig unter Kontrolle. Als ich heute die Treppe runterkam und euch zwei so gesehen habe, und, na ja, was seine Hände da angestellt haben …« Sie verstummte.
Ich wusste ziemlich genau, wo seine Hände gewesen waren. Die Erinnerung daran ließ mein Gesicht glühen.
»Hm, also ich glaube, ich will einfach sagen: Sei vorsichtig. Ich weiß nicht genau, was er vorhat, und ich will auch nicht glauben, dass er auf diese Weise probiert, mich zurückzubekommen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er das wirklich tun würde. Im Ernst, wenn du mit Sawyer zusammenkämst, würde mich das total für euch zwei freuen. Er ist ein toller Typ – nur eben nicht ganz mein Typ, verstehst du?«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Irgendwie war ich überrascht, dass es total okay für sie schien, wenn Sawyer sich langsam neu orientierte. Klar, Beau war schon ziemlich scharf – aber wäre ich mal Sawyers Freundin gewesen, dann wäre ich am Boden zerstört, wenn er eine Neue hätte.
»Er will deine Telefonnummer. Ich habe sie ihm noch nicht gegeben, weil ich mir nicht sicher war, ob dir das recht ist.«
»Gib sie ihm!«, sagte ich hektisch.
Ashton lachte und nickte, ehe sie aufstand. »Na, okay. Gut zu wissen, wie du dazu stehst.« Der neckende Ton in ihrer Stimme erleichterte mich. Für sie schien wirklich alles in Ordnung zu sein.
»Dieser Sommer … Also, dass ich hergekommen bin … Das war nicht nur, weil ich Zeit mit dir verbringen wollte, ehe wir aufs College gehen.«
Ashton grinste und hob die Augenbrauen. »Ich kann kaum fassen, dass nicht ich, sondern ein Vincent dich hierher nach Grove gelockt hat.«
Ich zuckte mit den Achseln und erwiderte ihr Lächeln. »Man kann ihnen einfach schwer widerstehen.«
»Wer wüsste das besser als ich?«, gab Ashton zurück.
Ich stand am Fenster und sah zu, wie Ashton Beau um den Hals fiel und sein ganzes Gesicht abknutschte, als hätte sie ihn nicht erst am Abend zuvor gesehen. Irgendwie war es eklig. Er hatte kein T-Shirt an und war total verschwitzt. Er drehte seine schmuddlige University-of-Alabama- Cap um, ehe er nach Ashtons Gesicht griff und sie zärtlich auf den Mund küsste. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich von dieser hammermäßigen öffentlichen Zurschaustellung ihrer Zuneigung ab; die ganze Straße war herzlich eingeladen! Als Ashton aufgebrochen war, war sie sauber gewesen. Und jetzt hatte sie Beau Vincents Schweiß – gar nicht zu reden von dem ganzen Gras, das wahrscheinlich an ihm pappte – an ihrem gesamten Outfit kleben. Sie sollte mal lieber hoffen, dass ihr Dad heute nicht früher zur Mittagspause nach Hause kam. Das würde ganz und gar nicht glimpflich ausgehen!
Ein kurzer Ausschnitt aus Tell Him von Colbie Caillat machte mich darauf aufmerksam, dass ich eine SMS bekommen hatte. Ich flitzte hinüber zur Kommode und schnappte mir mein Handy. Mein Herz flatterte schon, noch ehe ich die Nachricht gelesen hatte.
SAWYER
: Hey, hier ist Sawyer.
Sorry
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