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Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Titel: Little Miss Undercover - Ein Familienroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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wie recht ... Autsch.
    Isabel: War das etwa dein Bein? Tut mir leid.
    David: Tu nicht so.
    Isabel: Entschuldige bitte. Und was führt Sie heute in den Club, Daniel?
    Daniel: Ich spiele in der Zahnarzt-Liga, heute Morgen hatten wir ein paar Turnierpartien.
    David: Sie sind Zahnarzt?
    Isabel: Lass uns nicht über die Arbeit reden.
    David: Sie sind also Zahnarzt?
    Daniel: Ja, ich bin Zahnarzt.
    David: Wusstest du das, Isabel?
    Isabel: Ja, das wusste ich, David.
    Daniel: Und was machen Sie beruflich, David?
    David: Ich bin Anwalt. Für große Unternehmen. Schwerpunkt Fusionen und Übernahmen. Hat Ihnen meine Schwester gesagt, womit sie ihre Brötchen verdient?
    Daniel: Ja, das hat sie mir letztes Mal erzählt.
    David: Dann wissen Sie also Bescheid. Autsch.
    Daniel: So ist es.
    Isabel: Warum sollte ich Daniel verheimlichen, dass ich Lehrerin bin?
    David: Lehrerin? Ich hatte ja keine Ahnung ... ich meine, ich habe keine Ahnung, warum du das verheimlichen solltest.
    Isabel: Zurzeit arbeite ich nur als Aushilfslehrerin. Aber wenn ich alle Referenzen beisammenhabe, werde ich mich wahrscheinlich um eine Vollzeitstelle bewerben.
    David: Du könntest genauso gut in den Familienbetrieb eintreten. Autsch. Isabel, ist dir eigentlich klar, dass du nicht nur den Tisch mit anderen teilst, sondern auch den Platz darunter?
    Isabel: Hab ich dich schon wieder getreten? Tut mir leid.
    Daniel: Was ist das für ein Familienbetrieb?
    Isabel: Bildung und Lehre. Wir arbeiten alle im Bildungsbereich.
    David: Ich nicht. Kann ich das Bier haben?
    Isabel: Nein. Das ist mein Bier. Hol dir selbst eins.
    David: Weißt du was? Ich ruf jetzt Mom an, um zu hören, wie der Lehrbetrieb so läuft. Autsch. Du solltest wegen dieses Gezappels mal zum Arzt gehen. Am besten gleich zu einem Neurologen.
    Isabel: David, da drüben ist ein Münztelefon. Worauf wartest du noch?
    [David humpelt zum Münztelefon]
    Daniel: Hat Ihr Bruder kein Handy?
    Isabel: Hat er. Ich wollte ihn nur loswerden.
    Daniel: Springen Sie immer so miteinander um?
    Isabel: Wie?
    Daniel: Ich hatte den Eindruck, Sie treten ihn ständig.
    Isabel: David hat ein ziemlich loses Mundwerk. Ich wollte ihn nur ein bisschen bremsen.
    Daniel: Verstehe.
    Isabel: Sie ahnen ja nicht, wie anstrengend das ist.
    Daniel: Warum lassen Sie es dann nicht einfach?
    Isabel: Er ist doch mein Bruder.
    Daniel: Das heißt ja nicht, dass Sie mit ihm Tennis spielen müssen.
    Isabel: Da haben Sie sicher recht. Aber ich mag diesen Club, und er ist Mitglied.
    Daniel: Das bin ich auch.
    Isabel: Ich weiß.
    [David kehrt zum Tisch zurück]
    David: Mom lässt grüßen.
    Isabel: Wie geht es ihr?
    David: Sie überlegt, ob sie in Rente gehen soll. Die Kids sind heute ganz anders als früher. Haben Sie Kinder, Daniel?
    Daniel: Autsch. Nein.
    Isabel: Tut mir leid. Das war für David bestimmt.
    Daniel: Kann ich mir denken. [Er zieht eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche.] Hier ist meine Karte. Rufen Sie mich doch an, wenn Sie Lust auf ein Spiel haben. Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen, David?
    David: Sie gehört Ihnen. Autsch.
    Isabel: Das war ich nicht.
    David: Schon klar. Ich bin mit dem Knie gegen die Tischkante gestoßen.
    Daniel: Auf Wiedersehen.
    [Daniel ist außer Hörweite]
    Isabel: Du dämliches Arschloch. Wie konntest du mir das antun?
    David: Sei froh. Ich hätte ihm auch die Wahrheit erzählen können.
T ENNIS -V ERABREDUNGEN N R . 1–3
N ORMALE V ERABREDUNGEN N R . 1–3
    Nach diesem Fiasko rief ich Daniel unter dem Vorwand an, mit ihm Tennis spielen zu wollen. Das einzig Heikle an diesem Plan war das Tennisspielen an sich. Jedes Match endete mit einem scheinbar beliebigen, in Wahrheit aber wohlkalkulierten Ergebnis. Daniel gewann immer zwei Sätze, entweder mit 6 –2 oder mit 6 –1 (wenn er sich nicht in Acht nahm) oder mit 6 –3 (wenn er sich besonders großzügig gab). Von fern war mir seine variable Spielstärke faszinierend erschienen, doch als unmittelbar Betroffene fand ich sie nur noch lästig. Tennis ließ mich im Grunde kalt. Natürlich sah ich seinen schokobraunen Beinen gern bei der Laufarbeit zu, doch ich war vor allem wegen des Biers, der Brezeln und der angestrengten Gespräche hier, die auf unsere Spiele folgten. Es macht mir nichts aus, zu verlieren. Verlieren ist meine zweite Natur.
    Mitten im vierten Spiel des zweiten Satzes meines dritten »Matches« mit Daniel schlenderte ich zum Netz, nachdem er eine besonders plump missglückte schlechte Vorhand ausgeführt hatte. Er kam mir entgegen

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