Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
O Gott. Das zerfrisst mich völlig. Dadurch hältst du Sawyer vielleicht davon ab, mich zu hassen, aber ich verabscheue ihn dadurch nur umso mehr!«
Ich machte mich von ihm frei und trat einen Schritt zurück. Tränen ließen meine Sicht verschwimmen.
»Was soll ich denn bitte machen, Beau?«, schrie ich. »Sag du es mir! Was soll ich tun?«
Er öffnete den Mund, um zu antworten, und schloss ihn dann wieder. Sein Blick fiel auf etwas links hinter mir, und ein besitzergreifender Glanz trat in seine Augen, als wollte er ein Raubtier davor warnen, sich seiner Beute zu nähern. Ohne mich umzudrehen wusste ich, wen er da so wild anfunkelte. Ich wandte mich nicht zu Sawyer um. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.
»Was ist denn hier los? Ashton schreit nie Leute an … Was zum Teufel hast du mit ihr gemacht, Beau?«
»Daran bin ich schuld«, hörte ich plötzlich Lanas Stimme und fuhr herum.
»Was?«, sagten Beau und Sawyer wie aus einem Munde. Lana seufzte dramatisch auf und zuckte mit den Schultern.
»Beau hat mit mir geflirtet, und Ash hat das nicht gepasst. Sie findet, dass er nicht der Richtige für mich ist oder so. Als sie ihm dann gesagt hat, dass er mich in Ruhe lassen soll, haben sie angefangen, sich anzukeifen.«
Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte Lana wirklich gerade so absolut überzeugend für mich und Beau gelogen?
Sie knabberte lasziv an ihrem Fingernagel, klimperte mit den Wimpern und grinste uns dann an. »Was denn? Ich kann ihm doch genauso gut die Wahrheit sagen!«
Ich wandte meinen Blick von meiner ach so schüchternen, frommen Cousine ab, die sich mir nichts, dir nichts in eine Drama Queen verwandelt hatte, und musterte Sawyers Gesicht. Würde er tatsächlich darauf hereinfallen? Nie im Leben. Doch der blitzte Beau finster an.
»Beau, lass Ashs Cousine in Ruhe! Sie ist nicht einer von deinen One-Night-Stands. Geh und such dir gefälligst eine andere Lückenbüßerin. Bringt doch nichts, wenn Ash sich deinetwegen aufregen muss.«
Unglaublich.
Ich sah zu Beau hinüber, und sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er jenseits von Gut und Böse war. Und kurz davorstand, Sawyer umzubringen. Ich trat zwischen die beiden und flehte Beau mit dem Rücken zu Sawyer leise an. Unhörbar formte ich mit meinen Lippen das Wort bitte und sah, wie seine Wut sich etwas legte, ehe er kehrtmachte und mit steifen Schritten tiefer in den Pecanhain hineinlief.
Ich musste sichergehen, dass bei Beau alles okay war, konnte das aber nicht tun, solange Sawyer hinter mir stand und darauf wartete, dass ich mit ihm zurück aufs Feld ging. Und dort weiter so tun würde als ob. Mich wieder elend dabei fühlen würde.
»Alles klar?«, fragte Sawyer, trat näher und nahm meine Hände.
Nein. Gar nichts war klar. Es würde niemals klar für mich sein. Beau war irgendwo in der Dunkelheit, aufgebracht und wütend. Ich hing hier fest und spielte Sawyer etwas vor. Und ich hatte meine Cousine, die die reinste Heilige war, dazu gebracht, für mich zu lügen.
»Ich will einfach nach Hause. Ich fühle mich nicht gut«, sagte ich und hoffte, Sawyer würde in diesen Wunsch nicht zu viel Bedeutung hineinlesen.
»Logisch. Kein Problem.« Sawyer sah zu Lana. »Bei dir auch alles in Ordnung? Sorry wegen Beau. Mit dem kann es manchmal ganz schön mühsam sein … Beachte ihn einfach gar nicht.«
»Schon gut. Alles bestens, wirklich«, antwortete Lana. Sie klang schuldbewusst. Diese Sache würde ihr noch ganz schön zu schaffen machen. Sie himmelte Sawyer an. Der Gedanke, dass sie ihn mir zuliebe ganz bewusst angeschwindelt hatte, trieb mir Tränen in die Augen. Ich bereitete allen Menschen um mich herum Kummer. All meine falschen Entscheidungen hatten eine Art Dominoeffekt. Ab einem bestimmten Punkt musste ich die Schuld auf mich nehmen und mich den Konsequenzen stellen. Ich durfte nicht mehr zulassen, dass Leute, die mir wichtig waren, meinetwegen Prügel einsteckten. Ich konnte die Person, in die ich mich allmählich verwandelte, selbst nicht leiden.
A ls wir in mein Zimmer traten, knipste ich das Licht an. Lana ging an mir vorbei, ließ ihre Handtasche auf die Kommode plumpsen und maß mich mit einem strengen Blick. Während der Heimfahrt hatte sie kein Wort gesagt. Ich war gezwungen gewesen, mich weiter mit Sawyer zu unterhalten, als wäre nichts geschehen, während sie schweigend auf dem Rücksitz saß. Anscheinend war sie jetzt bereit für ein Gespräch.
»Ich habe dir vorhin nicht deshalb geholfen, weil ich das,
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