Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
mir. Ich pfefferte meinen Becher in den Abfalleimer und rannte zu ihnen. Sobald ich aus dem Schatten trat, trafen sich unsere Blicke, und ein erfreutes Lächeln glitt über ihr Gesicht.
Mein Unterleib zog sich vor Verlangen zusammen, und es fiel mir schwer, sie nicht von Sawyer loszureißen. Er sollte sie nicht berühren dürfen.
»Sawyer«, sagte ich und nickte meinem Cousin zu, ehe ich mir gestattete, den Blick etwas länger auf Ashton verweilen zu lassen.
Sie trug eine hautenge Jeans, dazu ein blassblaues Tank-Top, das einen Teil ihres flachen, gebräunten Bauchs frei ließ. Ich wusste genau, wie weich und samtig sich dieser schmale Hautstreifen anfühlte. Ich hob meinen Blick und traf ihren.
»Ash.« Sie errötete auf die schönste Weise, zog dann den Kopf ein und blickte unter gesenkten Wimpern zu der Person neben sich, die eigentlich nur die erwachsene Version von Lana sein konnte. Lana warf mir ein Lächeln zu, aber ich konnte sehen, dass es nicht echt war. Ich musste mich sehr zusammenreißen, nicht loszuprusten. Als wir klein waren, hatte ich dieses Mädchen immer wieder gepiesackt. Sie war einfach zu fies zu Ash gewesen.
»Beau, du erinnerst dich sicher an Lana. Ich glaube, du hast sie mal an einen Zaun gefesselt und sie gezwungen, laut zu singen, um wieder freizukommen.«
Ashtons Vorstellung brachte mich zum Lachen. Dieses Mal konnte ich mich nicht zurückhalten. Ich erinnerte mich, wie Ashton hinter dem Baum hervorgelugt hatte, den Kopf voller blonder Locken, und wie sie sich die Hand vor den Mund gehalten hatte und ihre Schultern vor Vergnügen zuckten. Ich war verdammt stolz darauf gewesen, sie gerächt und gleichzeitig zum Lachen gebracht zu haben.
Ashtons Blick fiel auf mich, und ich wünschte mir zum millionsten Mal, alles wäre anders gekommen und sie würde zu mir gehören.
»Ja, das weiß ich noch … Du hast Lana so drangsaliert, dass es mich wirklich wundert, dass sie heute Abend bei deinem Anblick nicht schreiend davongerannt ist.«
Sawyers Stimme ließ mich zusammenfahren. Ich hatte ganz vergessen, dass er hier stand. Wenn Ashton mich so süß anlächelte, vergaß ich alles andere um mich herum.
Ich räusperte mich und wandte meine Aufmerksamkeit Lana zu.
»Tja, aber ich glaube, du hast regelrecht danach geschrien. Du hast Ash nämlich ein paar ganz schön fiese Sachen an den Kopf geschmissen und dafür dann halt die Quittung kassiert.«
Lana bedeutete mir mit einem zweideutigen Lächeln, dass sie mehr wusste, als gut war. Hatte Ashton mit ihrer Cousine über uns gesprochen? Die Vorstellung, dass sie jemandem von unserem Sommer erzählt hatte, machte mich glücklicher, als es sollte. Ich wollte, dass sie daran dachte. Dass sie darüber sprach. Verflucht, ich wollte sie.
»Wo steckt Nicole?«, fragte Sawyer und spähte über meine Schulter, als erwarte er, sie würde sich mir jeden Augenblick an den Hals schmeißen.
Ich zwang mich mit aller Macht, Ashton nicht anzusehen, als ich antwortete: »Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Mir egal, wo sie sich rumtreibt.«
Könnte ich doch nur Ashtons Gesichtsausdruck sehen …
»Hä, wirklich? Wieso das denn? Sie ist doch nicht etwa schwanger, oder?«
Ging’s noch? Sawyers Mutmaßung nervte mich ziemlich. Musste er bei mir eigentlich immer nur vom Schlimmsten ausgehen?
»Nein. Es ist einfach vorbei«, antwortete ich in härterem Ton, als ich normalerweise bei Sawyer anschlug.
»Gibt es eine andere?«, fragte Sawyer.
Ich fragte mich, wie er wohl reagieren würde, wenn ich ihm sagte, dass seine Freundin diese »andere« war. Ich würde ihn für immer verlieren, keine Frage. Sein Arm war um Ashtons Taille geschlungen. In diesem Augenblick fiel es mir schwer, mich daran zu erinnern, dass er mein Cousin war. Ich spürte nur das übermächtige Verlangen, diesen Arm, mit dem er Ashton berührte, von seinem Körper zu reißen.
»Wieso gehen wir nicht zu den Leuten da drüben und hören auf, Beau ins Kreuzverhör zu nehmen?«
Dieses Mal musste ich Ashton einfach ansehen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie sich von mir abwandte und zu Sawyer schaute.
»Du hast recht, Baby. Ich kann ihn mir auch ein andermal vorknöpfen«, antwortete Sawyer und zwinkerte mir zu, ehe er Ashton zu der Gruppe führte.
Ich stand da und war nicht in der Lage, ihnen zu folgen. Zu sehen, wie sie sich an seine Seite schmiegte, tat echt weh. Dass ich mit Nicole Schluss gemacht hatte, war nur fair, da ich sie eh nur als Lückenbüßer benutzt hatte.
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