Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
gecheckt, Leann geantwortet und mich dann auf meinem Bett zusammengerollt und meine Lieblingsplaylist angehört.
Als Lana leise in mein Zimmer trat, trug sie schon ihren Schlafanzug. Dicke nasse Locken umrahmten ihr blasses Gesicht. Ich hatte sie immer um ihr schönes rotes Haar beneidet. Ihre Sommersprossen und ihr bleiches Gesicht hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber dieses Haar … Ich zog mir die Stöpsel aus den Ohren.
»Hey«, sagte sie und kam herüber zu der Doppelmatratze neben meinem Bett.
»Hey«, antwortete ich und fragte mich, wieso sie schon wieder so traurig schaute. So, wie ich meine Tante kannte, hatte sie ihr wohl erzählt, dass ihr Dad morgen vorbeikommen würde. Diese Frau war wirklich strohdumm. Kaum zu glauben, dass sie eine Blutsverwandte meiner Mutter war.
»Alles okay?«, fragte ich, als sie ihre Decke zurückschlug und unter die Laken schlüpfte. Sie zuckte mit den Schultern und sah mich dann an.
»Ich weiß, dass er kommt.«
Ich nickte.
»Danke, dass ich morgen mit dir weggehen darf. Ich glaube nicht, dass ich schon bereit bin, ihn zu sehen.«
Irgendwie konnte ich das verstehen. Er hatte nicht nur ihre Mutter betrogen, sondern in gewisser Weise auch sie. Ich wäre stinksauer auf meinen Dad, wenn er so etwas täte. Und gleichzeitig würde ich ihn trotzdem lieben und vermissen. Lana hatte ihren Dad seit über einer Woche nicht gesehen – sicher fehlte er ihr. Zumindest ein kleines bisschen.
»Meinst du, du willst ihn irgendwann wiedersehen?«, wollte ich wissen und fragte mich gleichzeitig, ob ich nicht besser einfach die Klappe halten sollte. Sie antwortete nicht sofort, und ich dachte schon, sie würde gar nichts mehr dazu sagen.
»Irgendwann mal. Aber nicht jetzt«, flüsterte sie in ihre Decke hinein, die sie an ihr Kinn drückte.
Ich legte den Kopf aufs Kissen und starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. Auch wenn mich meine Eltern mit ihrem Perfektionswahn manchmal nervten, blieben mir mit ihnen solch schmerzhafte Situationen erspart, wie Lana sie gerade aushalten musste.
I ch hatte beschlossen, die Sache mit Nicole ganz zu beenden. Sie nahm es nicht besonders gut auf, aber Nicole war Zurückweisung auch nicht gewöhnt. Ich trat auf die Lichtung, und der vertraute Geruch nach brennendem Nussbaumholz und laute Musik schlugen mir entgegen. Ich hörte, wie ab und zu jemand grüßend meinen Namen rief, aber ich achtete gar nicht darauf, wer es war. Heute Abend war ich nicht hier, um Leute zu kontakten, sondern nur aus einem einzigen Grund. Es hätte auch andere Dinge gegeben, die ich hätte tun können. Aber dann hätte ich keine heimlichen Blicke auf Ashton werfen können. Meine Welt drehte sich tatsächlich nur noch darum, sie zu sehen. Wenn ich wusste, dass sie irgendwohin kommen würde, kam ich auch. So einfach war das. Inzwischen war ich sogar an dem Punkt angelangt, wo ich mich fragte, ob ich nicht mal sonntags in die Kirche gehen sollte. Sawyer hatte mal gesagt, dass Ashton an den meisten Sonntagen ein Solo im Chor sang. Ich hatte sie mit ihrer schönen Stimme schon jahrelang nicht mehr singen gehört.
»Stimmt das? Hast du echt mit Nicole Schluss gemacht?«
Ich drehte mich um und sah, dass Kyle Jacobson grinsend neben mir herlief. Er hatte schon immer auf Nicole gestanden. Sah so aus, als würde ich ihm mit dieser Aussage einen herrlichen Abend bescheren.
»Yep«, antwortete ich, griff nach einem Plastikbecher und füllte ihn mit kaltem Bier aus dem Fass.
»Steht sie dem Markt also wieder zur Verfügung, oder verkloppst du trotzdem jeden Kerl, der sich an sie ranmacht?«
Ich nahm einen Schluck Bier und lachte in mich hinein. Ich hätte sogar jemanden bezahlt, um sie loszuwerden. In dem Moment, in dem Nicole herausfände, dass ich sie wegen Ashton abgeschossen hatte, würde sie ihre Krallen ausfahren. Ich konnte nicht zulassen, dass sie Ash etwas antat.
»Kumpel, sie ist ab heute frei. Tu dir keinen Zwang an.«
Kyle schlug mir auf den Rücken. »Yeah.«
Wenn der wüsste. Mit dem Mädchen hatte man nichts als Ärger. Ich nickte und schlürfte weiter mein Bier, während ich die Menge nach irgendeinem Anzeichen von Ashton absuchte.
In dem Augenblick, in dem sie Hand in Hand mit Sawyer die Lichtung betrat, beschleunigte sich mein Herzschlag. Allein ihr Anblick machte mich schon kirre. Ich hasste es zwar, sie mit Sawyer Händchen halten zu sehen, gleichzeitig schenkte sie ihm aber überhaupt keine Aufmerksamkeit. Sie suchte die Menge ab – und zwar nach
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