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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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Gestalt auf, umkreisten ihn, hatte die Aufmerksamkeit für wertvolle Moment vom Harper‘s  abgelenkt.  Wertvolle Momente, in denen er nicht beobachtet wurde. Joe fühlte einen Schub Dankbarkeit, der sich durch seinen Körper bewegte, dann aber sofort von dem nagenden Gefühl der Schuld abgelöst wurde, als er das tränenüberströmte Gesicht des Mannes sah.
     
    Die Reporter, die mit ihren Kameras um ihn herumstanden, andere, die ihn etwas fragten, seine Regungen auf Live-Feeds festhielten, ihn immer neue Fragen stellten, auf die es keine Antwort gab.
     
    „…meint…seine….oh Gott, entschuldigen Sie, Sir….der Mann ist sicher, daß….seine Verlobte…in dem Laden als Geisel gehalten wird“, sagte der Streifenbeamte.
     
    „Haben Sie den Namen des Mannes?“
     
    Der fette Streifenbeamte zuckte mit den Schultern: „Nein, Sir.“
     
    „Den Namen des Mädchens?“
     
    „Er sagte etwas von Gwen, Sir.“
     
    „Den Nachnamen, Mann“, sagte Joe. „Wie ist ihr Nachname?“
     
    „Nelson, Sir.“ Der fette Polizist lächelte freudig. „Ihr Name ist Gwen Nelson.“
     
    Joe schaute auf das digital Aufnahmegerät, das er auf der Motorhaube seines Wagens abgelegt hatte, den Kopfhörer, der daneben lag und hörte in seinem Verstand, die junge, mutige Stimme einer Frau, die über Funk sprach. Hören Sie mir gut zu, Peréz. Hören Sie mir gut zu. „Bringen Sie den Mann durch die Absperrung.“
     
    Der Streifenbeamte schaute ihn aus kleinen, schweinsmäßigen Augen an. 
     
    „Hören Sie mir zu, Officer…“ Joe sah auf das Emallieschild an der Brust, das zwischen den Speckwülsten beinahe unterzugehen drohte. Der Name war kaum zu entziffern. „…Mankiewicz? Ich will den Mann da draußen von den Reportern weg haben und ich will ihn hier haben. Sofort.“
     
    Officer Mankiewicz brauchte noch einen weiteren Augenblick, dann drehte er sich um und wackelte zurück zu den Barrikaden am Ende der Straße.
     
     
     
    03:00
     
    Das nächste Erwachen war sehr schmerzhaft für Charlie. Es war nicht das erste Mal gewesen, daß er aus den Tiefen seiner Bewußtlosigkeit hochschwamm, zumindest glaubte er, daß dem nicht so war. Jedesmal war das Erwachen mit einer Welle von Schmerzen begleitet gewesen, die durch seinen Körper zogen, aber nicht so schlimm, oh Gott, niemals so schlimm.
     
    Jemand trat ihn.
     
    Er brauchte Sekunden, um das zu begreifen.
     
    „Bitte“, meinte eine freundliche Stimme über ihm, „Officer Foster, wachen Sie auf. Ich möchte, daß Sie wach sind.“
     
    Eine andere Stimme, weiblich: „Lassen Sie ihn in Ruhe, Turow.“
     
    „Das will ich aber nicht. Kommen Sie schon, Officer Foster, tun Sie mir den Gefallen und machen sie die Augen auf.“
     
    Ein erneuter Tritt.
     
    „Verdammt nochmal“, meinte die weibliche Stimme, angefüllt mit hilflosem Zorn, „seine Wunden werden aufbrechen, wenn er sich bewegt.“
     
    Noch ein Tritt.
     
    „Ich weiß, daß Sie das spüren können, Officer Foster. Es muß wehtun, nicht wahr? Erzählen Sie es mir. Tut es weh? Ich möchte es wissen.“
     
    Charlie schlug die Augen auf. Es kam kein weiterer Tritt. Er schluckte, wollte sich räuspern, merkte aber, daß seine Kehle so trocken war, daß er nicht mehr als ein heiseres Krächzen herausbrachte.
     
    „Geben Sie ihm etwas zu trinken, Julie.“
     
    Charlie fühlte einen Schwindel und wollte die Augen schließen, als sich sein Blickfeld von den Seiten her zu verengen drohte, schwärzer wurde und sich an einigen Stellen mit feurigen Blitzen durchzog. Ein neuer Tritt, eine neue Welle aus Schmerz. Er keuchte unterdrückt auf und spürte, wie sich Blut in seinem Mund sammelte.
     
    „Ich habe Ihnen nicht erlaubt, wieder einzuschlafen, Officer Foster“, tadelte ihn die männliche Stimme. „Ich brauche Sie noch.“
     
    Charlie zwang sich, die Augen offen zu halten.
     
    Jemand hob seinen Kopf hoch und flößte ihm etwas ein. Es war warm und schwach mit Kohlensäure durchsetzt. Der Geschmack von Zimt und Apfel vermischte sich mit dem bitteren Rost des eigenen Blutes und Charlie schüttelte sich, als er sich zwingen mußte, beides herunterzuschlucken.
     
    „Ich konnte so schnell nichts besseres finden“, entschuldigte sich die weibliche Stimme, die der Mann ‚Julie‘ genannt hatte. „Ich weiß, es schmeckt widerlich, aber es hatte am wenigsten Kohlensäure und am wenigsten Zucker hier im Laden. Oder wollten sie eine Coke?“
     
    Charlie grinste.
     
    „Kaffee, schwarz“, krächzte er

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