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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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schwere Gerät so einfach zu tragen und lief auf den nächstbesten Cop zu, der mit verschränkten Armen dort stand und die Umgebung betrachtete.
     
    „Officer?“ rief sie. „Ich muß mich mit Lieutnant Kovacs unterhalten. Mein Name ist Susan Miller, MSNBC.“
     
    Der Cop schaute sie an, ohne auch nur die Miene zu verziehen. Als Susan die Absperrung erreicht hatte, schnellte plötzlich ein Arm vor und hielt sie zurück. Der Griff tat weh, wirklich weh, als sich seine Finger in ihrer Schulter krallten und sie mit geradezu unglaublicher Leichtigkeit festhielt.
     
    „Tut mir leid, Miss“, meinte der Polizist, „aber Lieutnant Kovacs hat andere Problem, als sich um die Jungs…“ Ein Blick auf sie, mit unverhohlener Verachtung. „..und Mädchen der Presse zu kümmern. Da drinnen sind Leute, die vielleicht sterben werden, wenn wir einen Fehler machen.“
     
    Susan nickte.
     
    „Sie werden sterben“, meinte sie mit ruhiger Bestimmtheit. „Wenn ich nicht mit Lieutnant Kovacs spreche, dann werden sie  sterben.“
     
    Der Cop sah sie an.
     
    Susan hielt dem Blick stand.
     
    Dann hob er die Absperrung hoch, macht eine einladende Geste mit seiner Hand, schob sie unter dem gelben Band hindurch, während er sich umdrehte, um zu beobachten, ob sich noch jemand der anderen Reporter bewegt hatte.
     
    Nein, niemand.
     
    „Toby“, sagte der Cop zu einem jüngeren Kollegen, der ein paar Meter entfernt war. „Bring die Lady zu Kovacs.“
     
    Dann wandte sich der Mann zu Susan.
     
    „Sie sollten besser einen guten Grund haben, Miss. Das muß schon ein verdammt guter Grund sein. „ Er schaute sie scharf an. Aus einem unerfindlichen Impuls heraus drückte Susan den Arm des Polizisten, nickte und flüsterte ihm ins Ohr: „Danke.“
     
    Der Polizist, der auf den Namen Toby hörte, führte sie durch die Reihen der Polizisten, Scharfschützen und Sanitäter, die sich in einem nahezu perfekten Halbkreis um den Supermarkt herum postiert hatten. Susan sog jedes Bild, jede einzelne Szene in sich auf.
     
    „Du triffst die richtige Entscheidung“, sagte sie sich. „Du machst das richtige.“
     
    Sie wünschte sich, in ihrem Inneren davon überzeugt, wirklich überzeugt zu sein. Gerade mal zehn Meter von ihr ragte eine riesige, hünenhafte Gestalt aus dem Pulk von Polizei heraus. Kovacs.
     
    „Sir“, meinte der Polizist neben ihr. „Die Lady will mit Ihnen sprechen.“ Susan blinzelte. Sie hatte gar nicht bemerkt, daß sie schon zu Kovacs vorgedrungen war. Der Riese schaute sie müde an. Susan blinzelte erneut.
     
    Kovacs sah irgendwie älter aus als auf den Bildern, die sie in Erinnerung hatte. Die Linien in seinem Gesicht einen Deut schärfer, die Falten einen kleinen Schnitt tiefer.
     
    „Sie sind vom Fernsehen“, stellte er mit einem kurzen Blick auf die Kamera fest. „Wenn Sie die Neuigkeiten wissen wollen, dann kommen Sie zur Pressekonferenz. Soweit ich weiß, halten wir halbstündlich eine im 13ten Revier ab. Das ist nur ein paar Straßen weiter.“
     
    Susan räusperte sich.
     
    „Ich weiß“, meinte sie.
     
    „Gut.“
     
     „Was ich will sind zwei Minuten. Um Ihnen etwas zu zeigen, Kovacs. Etwas, das Ihren Arsch retten wird. Und etwas, was den Geiseln da drinnen vielleicht ihr Leben rettet.“
     
     
     
    04:08
     
    Auf dem vergilbten Papier war ein kaum zu entziffernder Stempel gedruckt, halb unter Staub verschwunden. Denise Kovacs pustete einmal. Eine Nummer wurde auf dem Dokument sichtbar: 0368 - 31100 - 33279821
     
    Darunter die Adresse.
     
     
     
BEBAUUNGSPLAN No. 1883
     
UNIVERSITY STREET, ECKE 8TE
     
GEPRÜFT DURCH: BRUCE HAYNES
     
BAUINSPEKTOR DER STADT NEW YORK
     
13.6.1953, NEW YORK, NY
     
     
     
    Denise rollte das Papier auseinander, sorgfältig, vorsichtig, damit sie die brüchige Oberfläche nicht beschädigte.
     
    „Zach“, rief sie.
     
    Der alte Mann vom Stadtarchiv erhob. Er warf einen kurzen Blick auf den Stempel.
     
    „Kommen Sie, Lady“, sagte er. „Schauen wir, was wir da haben.“
     
    Zachary Philpott breitete den Plan auf seinen Schreibtisch aus. Studierte die Blaupause. Erst flüchtig, dann – um ganz sicher zu sein, noch einmal langsamer, während Denise wartete.
     
    „Ich glaube, wir haben eine Chance, in den Laden reinzukommen, Lady“, meinte Zach, den schmalen Rücken gebeugt, die Arme so ausgebreitet, daß er die Enden des Bauplans festhalten konnte.  Zach deutete mit seinem Zeigefinger auf die blauen Linien des Plans.
     
    „Sehen

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