Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Live

Live

Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
Vom Netzwerk:
Sie?“ fragte er. „Hier drüben. Das ist der Laden. Zumindest der Grundriß davon. Die Räume waren schon so gebaut worden. Der Architekt hatte schon so‘ne Art Supermarkt im Kopf, als er das Gebäude entwarf.“
     
    „Das ist wahrscheinlich das Harper‘s“, fuhr Zach fort. Er runzelte kurz die Stirn. „Ja, das ist es. Sieht genauso aus wie im Fernsehen. Natürlich. Ich hätte das gleich wissen müssen. Es ist so offensichtlich. So verdammt logisch.“
     
    Der Mann schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
     
    „Was?“
     
    „Wenn Sie einen Supermarkt haben“, sagte Zach , „wie kriegen Sie die Waren in den Laden? Und wo lagern Sie Ihre Bestände, die nicht direkt zum Verkauf kommen? Doch nicht in den Verkaufsräumen, oder?“
     
    „Ein Lager“, wisperte Denise.
     
    „Ja.“
     
    „Da ist kein Lager. Unsere Leute haben das überprüft. Da bin ich mir sicher. Das Harper‘s hat kein Lager.“
     
    „Das stimmt.“
     
    „Was also…“
     
    Der alte Mann fuhr mit seinem Finger über die Blaupausen. Nach rechts vom ursprünglichen Gebäude weg, in ein anderes Gebäude.
     
    „Hier,“ sagte er. „Ihre Leute haben‘s nicht gefunden, weil es nicht im selben Gebäude ist. Hier. Der Eingang ist eine kleine Gasse an der Ecke der Washington Mews, gerade mal groß genug, um einen Van oder einen kleinen Lastwagen durchzulassen. Endet als Sackgasse. Linke Seite ist die Rampe, rechte Seite der Gasse ist das nächste Gebäude. Ganz andere Ecke, Lady. Passiert, wenn man größer wird. Und man nicht weiß, wo man den ganzen Scheiß, der sich ansammelt, hintun soll. Man übernimmt einfach einen Teil des nächsten Hauses. Genau hier. Würde sagen, das ist die einzige Chance, in den Laden reinzukommen, ohne die Nationalgarde zu rufen.“
     
    „Scheiße,“ sagte Denise leise.
     
    „Hilft das weiter?“
     
    Denise tippte mit zitternden Finger auf dem Tastenfeld ihres Handy. Vergaß aber nicht, den alten Mann auf seine stoppelige, von Falten durchfurchte Wange zu küssen.
     

„Das hilft,“ sagte sie.
     
    Das Handy baute die Verbindung zu ihrem Ehemann auf. Das erste Klingen. Das zweite. Komm schon, Joe! Nimm ab! Wir haben eine Chance! Nimm den verdammten Anruf an! Was zum Teufel machst du gerade? Nimm ab!
     
     
     
    04:09
     
    Joe Kovacs hatte sich das Band ein einziges Mal angesehen. Er blinzelte einmal, als er seine Augen von dem kleinen Monitor der Kamera nahm, blickte an Susan vorbei, vorbei an dem nächsten Cop, der an dem Wagen stand, suchte die Umgebung ab, bevor er sich zu dem jungen Streifenpolizisten wandte, der neben ihm stand.
     
    „Wo ist Sawyer?“ fragte er.
     
    Sein Handy klingelte.
     
    Kovacs hörte das Piepen als schwaches, durch den Stoff seiner Jackentasche vermummtes Geräusch, kümmerte sich aber nicht darum.
     
    Kovacs schob Susan aus seinem Weg, bedeutete ihr mit einem einzigen Fingerzeig, an ihrem Platz zu bleiben, während er zu dem Cop ging.
     
    „Cohen?“ wiederholte er. „Wo ist Sawyer?“
     
    Der Cop zuckte nur die Schultern.
     
    „Er war vor ein  paar Minuten noch hier, Sir“, war die Antwort. „Ich habe gesehen, wie er mit einigen der Scharfschützen gesprochen hat, und dann…“
     
    „Großer Gott“, flüsterte Kovacs.
     
     
     
    04:10
     
    Captain Jake Sawyer hatte die vergangenen Minuten ebenfalls damit verbracht, auf einen kleinen Videoschirm zu starren; nur, daß auf dem Monitor, mit dem das SWAT-Team ausgerüstet war, nicht mehr als ein kontrastarmes Schwarz-Weiß-Bild zu sehen gewesen war. Er war zusammen mit sieben SWAT-Leuten in der schmutzigen Seitengasse, die nach draußen auf die Washington Mews führte.
     
    „Gute Arbeit, Matt“, sagte er.
     
    „Pures Glück, Cap“, sagte der SWAT Mann, der neben ihm war. Er war schon seit mehr als einer Viertelstunde hier, hatte die unmittelbare Gegend so gut es ging ausgekundschaftet. „Eine der Streifenhörnchen hat’s gefunden.“
     
    „Wußte doch, daß Streifenhörnchen für was gut sind“, meinte Sawyer freudlos. Streifenhörnchen, das was der Name für die uniformierten Cops. Für einen Moment wollte Sawyer seinen SWAT Mann zurechtweisen, wollte ihm sagen, daß zwei dieser Streifenhörnchen in diesem laden waren, daß einer von ihnen tot war, aber er war zu müde . Wir könnten Glück haben. Wenn das, was ich hier sehe, das ist, wofür ich es halte.
     
    „Sind wir sicher, daß es das Lager des Supermarkts ist?“ fragte Sawyer. In der Gasse waren leere Kartons gestapelt.

Weitere Kostenlose Bücher