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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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gebucht?“
     
     „Welche Krankenschwester?“
     
    „Ich hab’s irgendwo, gib mir einen Moment, Julie Winters.“
     
    „Wir haben niemanden?“
     
    „Die Jungs von der der Today Show wollten sich auf den Bürgermeister konzentrieren. Matt Lauer meinte…“
     
    „Matt Lauer ist ein Idiot.“
     
    „Die Leute interessiert es, ob…“
     
    „Die Leute in Amerika interessiert es einen Scheißdreck, ob wann wer einen Fehler gemacht hat. Die Leute interessiert es, wie es war, so eine Nacht durchzumachen!“
     
    „Erzähl Sie das Matt Lauer, Mike.“
     
    Mike Roth schnaubte. In den letzten drei Tagen hatte er nichts anderes versucht. Aber genauso wie Susan Miller vor ihm lief er gegen geschlossene Türen. Die einzige Tür, die ihm offen blieb war die zu den Konferenzräumen des Management, und in einem davon saß er jetzt, nachdem er gebeten, gebettelt und gedroht hatte.
     
    Ihm gegenüber saßen Dick und Doof, die Chefs der NBC Nachrichtenabteilung. Sie wurden unterstützt von den Drei Idioten . Zumindest waren das die Namen in seinem Kopf, und er hatte nicht die geringste Lust, sich die echten Namen der Marketing Experten zu merken, die hinter Idiot Nummer 1, Nummer 2 und Nummer 3 standen.
     
    „Wir bluten Zuschauer“, sagte Idiot Nummer 1.
     
    „Die Story ist nicht gut genug“, sagte Idiot Nummer 2.
     
    „Die Story ist nicht das Problem“, knurrte Mike Roth.
     
    „Was sollen wir denn ihrer Meinung machen, Mike?“ fragte Idiot Nummer 1. „Solange wir nichts haben, was wir dem Zuschauer als neu verkaufen können…“
     
    „… und wir können ihr Interview…“ warf Idiot Nummer 3 ein.
     
    „… insofern man das ein Interview nennen kann…“, meinte Idiot Nummer 2.
     
    „… mit Vanessa Kesel ja nicht andauernd wiederholen,“ schloß Idiot Nummer 1 den Satz ab und bewies damit endgültig, daß er mit Idiot 2 und 3 zu einer vollkommenen geistigen Einheit verschmolzen war. „Und wir kommen mit dem Bürgermeister nicht weiter.“
     
    „Sie meinen, Matt Lauer kommt mit dem Bürgermeister nicht weiter“, lachte Mike Roth grimmig. „Na, da bin ich aber echt überrascht.“
     
     „Wir brauchen etwas neues“, sagte Idiot Nummer 3.
     
    „Haben Sie etwas neues, Mike?“ fragte Idiot Nummer 2.
     
    Mike Roths grimmiges Lächeln wurde breiter.
     

    „Was glauben Sie denn, warum ich hier bin?“
    Fünf Tage später
     
    „Kein Kommentar.“
     
     
     
    Sechs Tage später
     
    „Kein Kommentar.“
     
    Das war der Satz. Eingeübt. Wiederholt. Das einzige, was man aus dem Büro des New Yorker Bürgermeisters in den letzten Tagen zu hören bekam, egal welche Frage gestellt wurde.
     
    Die Fragen waren immer dieselben, waren nun nicht mehr höfliche Anfragen durch die offiziellen Kanäle, sondern waren nun gerufene Sätze, die jeden Mitarbeiter von Bürgermeister Breitbaum in den Korridoren des Rathauses verfolgten.
     
    Die Mitarbeiter versuchten, von Büro zu Büro zu huschen, gejagt und gehetzt, von Kameracrews und den namhafteren Reportern aller Nachrichtenkanäle und Sender, Gesichter, die mit säuerlichem Ausdruck im Fernsehen auftauchten, kurze Fratzen in maßgeschneiderten Anzügen, verfolgt von -
     
    „Hat Bürgermeister Breitbaum den Befehl gegeben, das Harper’s stürmen zu lassen?“
     
    „Kein Kommentar.“
     
    „Warum wurde der Befehl über Captain Sawyers persönliches Handy gegeben? Die offiziellen Polizeikommunikationen werden aufgezeichnet! Wollte das Büro des Bürgermeisters den Befehl vertuschen?“
     
    „Kein Kommentar.“
     
    „Warum hat sich der Bürgermeister noch nicht erklärt?“
     
    „Kein Kommentar.“
     
    „Wird das Büro des Bürgermeisters sich für die Untersuchung der internen Dienstaufsicht in die Ereignisse der Harper’s Geiselnahme zur Verfügung stellen?“
     
    „Kein Kommentar.“
     
     
     
    Sieben Tage später
     
    „Das klappt vielleicht bei den Reportern“, meinte die Stimme ruhig, aber bestimmt, „aber nicht hier. Und Sie sollten nicht andauernd ihren Harvard Anwalt ansehen. Wir sind hier nicht vor Gericht.“
     
    Bürgermeister Breitbaum antwortete nicht, dafür aber der Harvard Anwalt, ein perfektes Bild von Professionalität, der seinen mehrere tausend Dollar teuren Maßanzug nicht trug, sondern ihn ausfüllte, der sich genau bewußt war, wo er und sein Klient war.
     
    „Das sehen Sie richtig. Das ist eine Anhörung, nichts weiter“, sagte der Anwalt in den stickigen Raum, der für vielleicht zehn Leute

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