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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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sitze einfach nur hier und sehe nett aus.« Nikki setzte ihr bestes Carrie-Mae-Lächeln auf. Er hatte zu lange gezögert. Sie wusste, dass sie gewonnen hatte.
    »Lass das«, sagte er und wich ein Stück zurück.

    »Was?«, fragte sie und neigte den Kopf kokett zur Seite.
    »Dieses Lächeln macht mir Angst«, sagte er. »So sehen Leute nach der Invasion der Körperfresser aus.«
    Nikki lachte und ließ ihr Carrie-Mae-Lächeln in tausend Stücke zerspringen. Sie lachte noch immer, als die ersten Boxer den Ring betraten. Der Ringrichter stand reglos mit verschränkten Armen zwischen ihnen. Die beiden Boxer verneigten sich und stimmten einen langsamen, feierlichen Tanz an. Der Ringrichter rührte sich noch immer nicht und schien von dem Prozedere zu Tode gelangweilt.
    »Okay«, sagte Z’ev schließlich. »Du kannst bleiben, aber sobald ich sage, du sollst gehen, verschwindest du. Und sollte ich zwischendrin kurz verschwinden, bleibst du hier sitzen und wartest, bis ich zurück bin.«
    »Machen die das immer?«, fragte sie, als hätte sie ihn nicht gehört, und zeigte auf die Boxer.
    »Ja, damit erweisen sie ihrem Trainer Respekt und nehmen Kraft und Glück in sich auf«, erwiderte Z’ev. »Haben wir einen Deal?«
    »Ja, klar, kein Problem«, versicherte ihm Nikki, obwohl sie ihr Versprechen mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht einhalten würde. »Gibt es irgendwo ein Programm?«
    Sie war sich ziemlich sicher, dass Z’ev es nicht dabei bewenden lassen würde, aber mit einem tiefen Seufzer gab er nach. »Ja, klar, warum nicht«, meinte er, winkte einen Verkäufer herbei und kaufte ein Programm. Als er es Nikki reichte, lächelte sie und gab ihm spontan einen Kuss auf die Wange.
    »Danke!«, sagte sie strahlend und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös sie wegen seiner Reaktion war. Schnell schlug sie das Programm auf, um sich darin zu vergraben - nur um dann festzustellen, dass es auf Thai war.
    Dennoch widmete sie sich aufmerksam dem Programmheft, fest entschlossen, zumindest irgend etwas Interessantes darin zu entdecken. Die Innenseiten waren gespickt mit körnigen Fotos und verschnörkeltem Thai. Die Heftmitte war den Protagonisten des heutigen Titelkampfs vorbehalten: zwei hartgesottene Männer, der eine mit einer wulstigen Narbe quer durch die linke Augenbraue, der andere mit einem schwarzen Haarschopf, der wie elektrisiert nach oben stand. Z’ev schaute über ihre Schulter mit ins Programm. Nikki spürte seinen Atem warm an ihrem Hals.
    »Tja«, meinte sie, nur damit jemand etwas sagte, ehe es peinlich wurde, »ich verstehe zwar kein Wort, aber die Bilder sind gut, und ich glaube, hier steht, wer der Wettfavorit ist.«
    »Ja, hier in der zweiten Spalte.«Z’ev deutete auf einen Kasten im Mittelteil. »Der Typ in den grünen Shorts ist der Favorit.«
    Sie schauten beide auf und warfen einen prüfenden Blick auf die Kontrahenten im Ring. Das Eröffnungsritual war zu Ende, und die Boxer gingen in die Offensive.
    Der Ring befand sich genau in der Mitte der Halle. An zwei Seiten waren die Ränge mit Klappsitzen bestuhlt, an den beiden anderen Seiten musste man auf Betonstufen sitzen. Ein Bereich war mit einer Kette abgetrennt, und aus der regen Aktivität, die dort herrschte, schloss Nikki, dass es wahrscheinlich der Wettblock war.
    Nun, da das erste Match begonnen hatte, hatte auch die Band einen schnelleren Takt angeschlagen. Die beiden Boxer waren kleine, zähe Männer. Der eine trug rote, der andere grüne Shorts, die für ein westliches Auge so wirkten, als hätten sie sie verkehrt herum an. Nikki wusste zwar mittlerweile - den Freitagabenden im Camp sei Dank -, dass das nur daran lag, weil die Boxershorts in Thailand vorne und
nicht hinten beschriftet wurden, aber trotzdem sah es ein bisschen komisch aus. Der Kampf war schnell und brutal, beide Boxer teilten mit Knien und Ellbogen kräftig aus. Der Lärm im Stadion nahm stetig zu, je mehr das Match und die Musik den Zuschauern einheizten. Die Boxer taumelten unter den gegnerischen Schlägen und Tritten, und die satten, schmatzenden Laute, wenn Fleisch auf Fleisch klatscht, hallten durch das Stadion.
    »Rot gewinnt«, sagte Nikki, was ihr einen komischen Blick von Z’ev einbrachte.
    »Grün hat mehr Reichweite«, wandte Z’ev ein. »Und er ist der Favorit.«
    »Rot macht bessere Beinarbeit«, erwiderte Nikki, genau als Rot wie zum Beweis einen Roundhouse-Kick durch die Luft sausen ließ, der punktgenau an Grüns Schläfe auftraf.

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