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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Nikki brachte ihren Elektroschocker zum Einsatz und drückte ihrem Angreifer die Puderdose direkt an die weiche Stelle unter dem Kinn. Bewusstlos fiel der Mann zurück. Er knallte so schwer auf den Boden, dass Nikki mitfühlend das Gesicht verzog.
    Sie schaute auf, um zu sehen, was Z’ev so machte. Das Wasser kam aus einem Rohr, das aus der Wand gerissen worden war. Z’ev wirbelte den zweiten Schlägertypen gerade durch die Luft. Victor lehnte an einem Pissoir und schüttelte benommen den Kopf. Gerade als Z’ev zufrieden auf seinen erledigten Gegner blickte, der nun kopfüber im Pissoir hing, berappelte Victor sich wieder, stürzte sich auf Z’ev, packte ihn hinterrücks und stemmte ihn hoch. Z’ev stieß mit dem Hinterkopf in Victors Gesicht und warf sich mit seinem ganzen Gewicht in dessen Arme. Victor, von dem überraschend kraftvollen Angriff überrumpelt, ließ Z’ev los. Z’ev landete sicher auf den Füßen und rammte ihm den Ellbogen in die Brust. Victor schlidderte rückwärts auf Nikki zu, die sogleich zuschlug und ihm die elektrische Puderdose an die Schädelbasis drückte. Victor stieß ein schrilles Quieken aus und sank zu Boden, wo er zuckend liegen blieb.
    Lawan kam aus ihrer Kabine gestürmt und schleuderte Nikkis Handtasche von sich. Als sie Victor sah, verzog sich ihr Gesicht in rasender Wut. Lauthals auf Thai schreiend, fing sie an, auf den am Boden liegenden Mann einzutreten.
    »Aber hallo«, sagte Nikki.
    »Hey«, sagte Z’ev in scharfem Ton. Als Lawan nicht reagierte, packte er sie unter den Achseln und zog sie von Victor weg.
    »Was ist hier los?«, fragte jemand. Als sie sich umdrehten, sahen sie eine Horde Boxer ins Klo drängen. In dem ersten
erkannte Nikki den »Platzanweiser« wieder, der Z’ev das Programm gegeben hatte. »Alles in Ordnung?« Seine Frage war offensichtlich an Lawan gerichtet.
    Z’ev ließ Lawan wieder herunter, aber sie schrie noch immer wütend auf Thai, zeigte auf Victor und dann auf Z’ev. Einmal zeigte sie auch auf Nikki, und Nikki rutschte das Herz in die Hose. Die Kickboxer waren zwar eher schmächtig, sahen aber aus, als wären sie aus hartem Holz geschnitzt. Wahrscheinlich wog keiner von ihnen mehr als sechzig Kilo, aber Nikki ahnte, dass diese sechzig Kilo schweren Schaden zufügen konnten. Vielleicht hätte sie doch ihre Pistole mitnehmen sollen … Die Kickboxer hielten auf Victor zu.
    »Den darf ich Ihnen leider nicht überlassen«, sagte Z’ev und trat schnell zwischen Victor und die Boxer.
    »Wenn Sie uns nicht helfen wollen«, sagte Lawan, »dann halten Sie sich da raus.«
    »Ich versuche ja zu helfen«, erwiderte Z’ev, »aber ich muss es auf meine Weise tun. Wir brauchen ihn noch.«
    »Lindawati ist damit nicht geholfen«, sagte Lawan.
    »Ich gebe mein Bestes«, sagte Z’ev.
    »Das reicht aber nicht, Sie kleiner Staatsdiener!«, zischte Lawan, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte an dem bewusstlosen Victor vorbei nach draußen. Die Kickboxer folgten ihr und ließen Nikki und Z’ev unter dem feinen Sprühregen des geborstenen Rohres stehen.
    »Sie haben deine Jacke zerrissen«, sagte Nikki, hob ihre Handtasche auf und ließ die Elektroschock-Pistole darin verschwinden. Wahrscheinlich gab es in einer solchen Situation schlauere Kommentare, aber es war das Einzige, das ihr einfiel.
    Z’ev schaute auf seinen eingerissenen Ärmel. »Ja, haben sie«, sagte er und richtete sich auf. Dann drehte er sich zum
Spiegel um und wischte sich das Blut mit einer solchen Selbstverständlichkeit von der Lippe, als mache er das jeden Tag.
    »Komm«, sagte er und hielt ihr die Tür auf. »Wir werden hier nass bis auf die Knochen.« Aus der Halle war noch immer aufgebrachtes Geschrei zu hören. Mittlerweile schien auch die Bestuhlung zu Bruch zu gehen.
    Z’ev schnappte sich einen Besen, der im Flur an der Wand lehnte, schob den Stiel durch die Türgriffe und sperrte Victor in der Toilette ein. Dann zog er sich seine nasse, blutverschmierte Jacke aus und warf sie sich lässig über die Schulter, so dass ihr ramponierter Zustand nicht gleich auf den ersten Blick zu sehen war.
    »Was ist hier eigentlich los?«, fragte er, als ein paar Leute an ihnen vorbeirannten.
    »Genau weiß ich es auch nicht«, erwiderte Nikki. »Es gab irgendwelche Unstimmigkeiten wegen des Matches.«
    »Ach ja?«, sagte er, legte ihr seine Hand auf die Schulter und führte sie Richtung Ausgang. Sie merkte, dass er ihr nicht richtig zuhörte.
    »Kann ich mir mal dein Handy leihen?«,

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