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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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gehörte. Am zweithäufigsten Sarkassians Nummer. Ein nicht näher benanntes Unternehmen in einem der ärmeren Stadtviertel sowie ein Stripclub in der Innenstadt vervollständigten die Liste der am häufigsten benutzten Nummern.
    Die zweite E-Mail von Jane enthielt das schreckliche Bild, und Nikki zögerte, bevor sie sie öffnete, um es sich in Ruhe auf dem großen Bildschirm anzusehen. Als sie dann daraufstarrte, war sie sicher, das Mädchen schon mal gesehen zu haben - und zwar auf den Fotos, die überall in Lawans Wohnung und in ihrem Büro hingen. Es war Lindawati, Lawans Tochter.
    Nikki stützte die Stirn in die Hand. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Als plötzlich die Klimaanlage ansprang, fröstelte sie. Vielleicht wurde sie ja krank. Sie erwog, in Lawans Klinik zu fahren. Jäh hob Nikki den Kopf und rief noch einmal Janes erste E-Mail auf. Dann sprang sie auf und rannte zu ihrem Rucksack, wühlte sich durch Kleiderberge, bis sie den Umschlag mit Infomaterial gefunden hatte, den Val ihr am Flughafen gegeben hatte. Sekunden später saß sie wieder vor dem Computer und verglich die bislang nicht identifizierte Telefonnummer mit jener, die in den Unterlagen stand. Die von Victor am dritthäufigsten angerufene Nummer war die von Lawans Klinik.
    Nikki rief das Handyprotokoll auf, um zu schauen, wann Victor zuletzt in der Klinik angerufen hatte. Die Anrufe reichten mindestens ein halbes Jahr zurück und dauerten über Lawans Verschwinden hinaus an, weshalb seine Anrufe wahrscheinlich nichts mit Lindawatis Entführung oder Lawans Verschwinden zu tun gehabt hatten. Wenn Victor
mit Lawan gesprochen hatte, dann aus einem anderen Grund.
    »Aber warum sollte sie überhaupt mit ihm sprechen?«, fragte Nikki sich und erschrak, wie laut ihre Stimme in dem stillen Zimmer klang. »Sie kann den Kerl nicht ausstehen.« Nachdenklich griff sie nach ihrem Handy und versuchte es nochmal bei Val, nur um kurz darauf wieder die Mailbox-Ansage zu hören. Nikki runzelte die Stirn und versuchte, Laura Daniels zu erreichen.
    »Haben Sie sie gefunden?«, fragte Laura sofort, ohne sich mit einem Hallo aufzuhalten.
    »Das nicht gerade«, meinte Nikki, »aber ich hätte noch ein paar Fragen zur Klinik.«
    »Was möchten Sie wissen?«, fragte Laura mit tonloser Stimme. Nikki konnte förmlich vor sich sehen, wie sie enttäuscht die Schultern hängen ließ.
    »Werden dort in größerer Menge Medikamente gelagert, an denen jemand Interesse haben könnte?«
    »Nein«, sagte Laura entschieden. »Die Klinik hat nur einen sehr begrenzten Vorrat an Medikamenten. Drogen sind hierzulande sowieso ein Problem, das wollten wir nicht noch unnötig verschärfen. Warum?«
    »Ich habe Lawan heute Abend gesehen«, sagte Nikki.
    »Wirklich?!« Laura stieß einen so schrillen Freudenschrei aus, dass Nikki entsetzt das Handy vom Ohr weghielt. »Geht es ihr gut?«
    »Ja, ich glaube sie hat sich bei ihrem Freund, dem Kickboxer, versteckt.«
    »Bei Saman? Den habe ich doch angerufen.« Laura klang verletzt. »Er meinte, er habe sie nicht gesehen.«
    »Den Typen aus der Klinik und aus dem Nachtclub - Victor - habe ich auch wieder gesehen. Außerdem habe ich
festgestellt, dass Lawan für Victor herzlich wenig übrig zu haben scheint, weshalb ich mich frage, wie es sein kann, dass die Telefonnummer ihrer Klinik eine der Nummern ist, die mit am häufigsten von Victors Handy aus angerufen wurde.«
    »Also, wer mit Lawan sprechen will, würde nicht die Klinik anrufen«, stellte Laura etwas pikiert klar, und Nikki wurde erst jetzt bewusst, dass ihre Frage wie ein Vorwurf gegen Lawan geklungen haben musste. »Man würde sie auf ihrem Handy anrufen. Lawan ist so viel unterwegs, dass man sie kaum je in der Klinik erreicht.«
    »Natürlich, das hatte ich nicht bedacht«, lenkte Nikki ein. »Aber Victor hat definitiv die Klinik angerufen, und das nicht nur einmal. Mit wem spricht er da?«
    Am anderen Ende war es still. Laura schien nachzudenken. »Wie lautet denn die genaue Nummer?«, fragte sie dann.
    »076 - 218979«, antwortete Nikki.
    »Ah«, sagte Laura. »Die Klinik hat zwei Durchwahlen: die 78 für Patienten, und die 79 für Ärzte und Apotheker, die Fragen zu einer Verordnung oder den Patientenakten haben.«
    »Den Patientenakten?«, wiederholte Nikki. »So wie die, die stapelweise in Lawans Büro herumlagen?«
    »Ja, genau«, sagte Laura nachdenklich.
    »Ich verstehe es noch immer nicht«, meinte Nikki. »Was kann Victor in der Klinik gewollt haben? Weshalb sollten ihn

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